Nach aktuellen Berichten wird das britische Gaming-Studio Jagex offenbar erneut verkauft. Die Firma entwickelt mit RuneScape und Old School RuneScape zwei bedeutende MMORPGs und hat etwa 600 Mitarbeiter. Das Studio soll jetzt 900 Millionen Euro einbringen, 3-mal mehr als vor 8 Jahren.
Was ist das für eine Firma?
Jagex sitzt in Cambridge, England, und ist fest mit dem Kult-MMORPG RuneScape verbunden. Sie sagen, in RuneScape wurden 300 Millionen Accounts erstellt und es hat über 1 Milliarde US-Dollars Umsatz eingefahren (via linkedin).
Neben RuneScape ist ihr anderes großen Spiel ebenfalls RuneScape, aber in einer „Classic“-Variante: Old School Runescape. Beide Spiele gibt es neben dem PC auch auf Mobile.
Für Investoren spannend: Jagex spricht davon, dass sie „Forever“-Spiele entwickeln – Games, die man einmal entwickelt, weiter versorgt und die dann endlos Geld einspielen.
Autoplay
Ist es die größte MMORPG-Firma in Europa? Ja, viel Konkurrenz hat man bei den relevanten MMORPGs allerdings nicht. CCP in Island entwickelt EVE Online, das SF-MMORPG ist noch nischiger als Runescape. Aus Deutschland stammt mit Tibia ein Kultspiel, das noch älter als Runescape ist, aber nicht größer.
Die größeren MMORPG-Firmen sitzen in Asien (NetEase, Smilegate, Pearl Abyss) oder in den USA (Blizzard, Zenimax, Amazon).
Das ist das neue Gerücht: Der aktuelle Besitzer von Jagex ist die Carlyle Group, die das Studio 2021 gekauft haben. Nach einer Meldung von Sky News wollten die den Entwickler jetzt für 1 Milliarde Euro verkaufen. Weil aber Zweifel daran aufgekommen seien, wie attraktiv die nächsten Projekte von Jagex so sind, sei man auf 900 Millionen € heruntergegangen, heißt es.
Wer will kaufen? Angeblich steht eine Investment-Firma aus Luxemburg kurz vorm Zuschlag. Die halten aktuell etwa Anteil an Hermes und hielten früher mal die Formel 1.
Vor 8 Jahren kostete das Studio „nur“ 300 Millionen €
Das steckt dahinter: Der Entwickler Jagex hat in den letzten Jahren häufiger den Besitzer gewechselt. 2016 kostete das Studio noch schlappe 300 Millionen €. 2019 haben wir über einen Verkauf berichtet. Damals war das Studio noch etwa halb so groß wie heute.
Die 900 Millionen Euro, die jetzt aufgerufen werden, hören sich nach viel Geld an. Aber verblassen im Vergleich zur Summe, die Microsoft für Activision Blizzard aufwenden musste. Da ging es um 69 Milliarden $. Der Kauf hatte aber auch negative Konsequenzen:
Microsoft entlässt 1.900 Mitarbeiter im Gaming-Bereich: „Schmerzhafte Entscheidung“