Visionäres MMORPG sammelt 7,5 Millionen Euro von Fans – Mittlerweile ist es nur noch traurig

Das MMORPG Chronicles of Elyria wollte ein neues, realistisches MMORPG bieten, das den Spielern erlaubte, Teil einer simulierten Welt zu sein. Über Kickstarter und die eigene Plattform sammelte das Team ungefähr 7,5 Millionen Euro ein. Doch verzockte sich der Chef böse. Er fand keinen weiteren Investor, musste das Team entlassen und die Entwicklung eigentlich abbrechen, aber er kommt aus der Nummer nicht raus.

Was sollte das für ein MMORPG werden?

Die Entwicklung begann 2016. Der Mann hinter dem Spiel, Jeromy Walsh, verkaufte Hab und Gut und startete auf eigene Faust mit der Entwicklung eines realistischen MMORPGs.

In dem Spiel sollte man alt werden und sterben können. Man wurde dick, wenn man zu viel aß. Konnte an Macht und Ansehen gelangen.

Über Kickstarter nahm man rasch 900.000 $ ein, bis zum Oktober 2019 hatten hoffnungsvolle Fans sogar 7,7 Millionen $ in das Online-Rollenspiel investiert, das virtuelles Land verkaufte und auf der Webeite erste Browser-Game-artige Events veranstaltete.

Was ist Chronicles of Elyria – Pre-Alpha


Autoplay

MMORPG-Projekt scheitert 2020, aber kann nicht aufhören

Das war der Bruch: Die 7,7 Millionen $, die man eingenommen hatten, reichten nicht, um die Ideen umzusetzen, die Walsh im Kopf hatte. Sein Plan war es, mit dem Geld einen Prototypen zu finanzieren, der so gut war, dass er solvente Geldgeber davon überzeugen konnte, ihm das Spiel zu finanzieren.

Anderen Entwickler, die vorher erfolgreiche Projekte betreut hatten, war das gelungen, doch Walsh, als Nobody, scheiterte daran, Geldgeber zu überzeugen. Das Geld der Backer war aber schon weg.

Nachdem eine Pre-Alpha furchtbar gescheitert war, verkündete Walsh im März 2020, dass das Studio schließt und alle Angestellten entlassen wurden. Ergänzte aber wenig später, das sei ein Missverständnis, er entwickle das Projekt weiter.

Das ist das Problem: Faktisch ist die Entwicklung des MMORPGs gescheitert, sie kann aber nicht eingestellt werden, weil er den Backern das Geld nicht zurückzahlen kann. Daher ist Chronicles of Elyria seit 2020 heftigem Spott ausgesetzt. Während Walsh versucht, das MMORPG irgendwie am Leben zu halten, sind ehemalige aufgebrachte Fans darauf aus, ihr Geld wiederzubekommen.

Entwickler sagt, 93 % der Fans wünschten sich weiterhin das MMORPG

Das ist die neueste Farce: Im Januar 2024 hat Walsh jetzt gefragt, welches seiner 6 Projekte sich die Fans am ehesten wünschen. Mehrfach-Nennungen waren möglich.

Das seien ohnehin Phantom-Projekte spottete die Onlinerollenspiel-Seite Massivelyop, die Chronicles of Elyria noch verfolgt.

Eine Auswertung der Umfrage im Februar 2024 zeigt nun: Die meisten Stimmen erhielt natürlich das MMORPG „Chronicles of Elyria“ selbst, mehr als 93 % hatten weiterhin Interesse an diesem Spiel. Das sieht Walsh als Bestätigung dafür, dass das Interesse am MMORPG noch immer hoch sei.

Ehemalige Fans äußern sich aber zynisch zu dieser Umfrage auf der Seite Massivelyop. Da heißt es: Es standen bei der Umfrage ja auch nur begrenzte Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Die Wahlmöglichkeit „Gib mir mein verdammtes Geld zurück“ fehle. Die hätte sicher gewonnen.

Andere vergleichen die Umfrage damit, als frage man innerhalb des Konzerts einer Band die Besucher, welche Band sie am liebsten hätten – das Ergebnis sei doch klar.

Ein anderer sagt: Bei Kickstarter hätten 10.752 Leute mitgemacht, bei so einer Umfrage seien 500 Leute dabei. Da könne er ja mit seinem Rollenspiel als CEO und Game-Entwickler weitermachen.

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Das steckt dahinter: Es herrscht seit 2020 eine unangenehme Situation um Chronicles of Elyria. Man will da schon gar nicht mehr hinschauen:

Die ehemaligen Fans sind wütend und enttäuscht. Drohen mit Klagen, wollen ihr investiertes Geld zurück. Sie werfen Walsh sogar offen Betrug vor und dass er Geld unterschlagen habe.

Es spricht aber einiges dafür, dass da jemand einfach einen Traum hatte, an den er unbedingt glauben wollte, sich dabei furchtbar übernommen hat und jetzt einfach nicht mehr herausfindet.

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