Ein Spieler will eine alte Grafikkarte entsorgen. Doch dann muss er überrascht feststellen, dass die Grafikkarte theoretisch noch sehr viel Geld wert ist. Der Grund dahinter ist auch, dass viele Firmen und teilweise sogar Staaten noch veraltete Hardware verwenden und immer wieder nach Ersatz suchen.
Ein Spieler berichtet, dass er seine alte Grafikkarte wegwerfen wollte. Seine Nvidia GeForce 4 hat immerhin 20 Jahre auf dem Buckel und lässt sich in modernen Systemen nicht mehr wirklich einsetzen und moderne Spiele kann man damit ohnehin nicht mehr spielen.
Doch als er auf eBay nach seiner Grafikkarte sucht, stellt er überrascht fest, dass er für sein Modell auf eBay Angebote zwischen 350 und rund 1.000 US-Dollar finden kann (via reddit.com). Wir finden auf eBay ebenfalls Angebote zwischen 800 und 900 Euro, aber nur in den USA und nicht in Deutschland (via ebay.de). Der Nutzer erklärt selbst etwas irritiert:
Ist diese Karte wirklich für so viel zu haben? Ich kann einen etwas höheren Wert verstehen, weil sie nicht mehr produziert wird, aber die Nachfrage nach dieser Karte kann nicht so hoch sein, oder?
Warum ist die Karte so wertvoll? Das Besondere an dieser Grafikkarte sind die Anschlüsse, denn dabei handelt es sich um ein Mac-Modell mit ADC-Anschlüssen. So erklärt jemand, dass es sehr teuer sei, ADC-Mac-Computer zu reparieren:
Die Kabel sind heutzutage wie Gold und kaum noch neu zu bekommen. Standard-PC-Versionen sind nicht teuer. Alle, die mehr als den Schrottwert verlangen, werden sich nicht verkaufen. Nur die ausgefallenen Apple-Versionen sind etwas Besonderes.
Spezielle Anwendungsfälle können den Wert in die Höhe treiben
Warum sind Leute bereit, so viel Geld für alte Hardware zu bezahlen? Auf der einen Seite gibt es natürlich Sammler, die für bestimmte Produkte oder Geräte viel Geld bezahlen möchten, um sich ein bestimmtes Gerät oder Produkt in eine Vitrine zu stellen. Für die ist die alte Hardware ein Stück Geschichte, die man vielleicht sogar miterlebt hat.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch noch Firmen, die auf uralte Computersysteme setzen oder wo die Maschine nur mit einem älteren System kompatibel ist. Geht hier doch mal ein Bauteil kaputt, ist es entsprechend schwierig, Ersatz zu erhalten, weil die teilweise 20 Jahre alte Hardware nicht mehr hergestellt wird. Auf reddit erklärt jemand unter dem Post, dass seine Firma jetzt 8.000 US-Dollar für den Austausch einer 4-GB-Festplatte in einem alten Server zahlen musste.
Und es gibt einige Anwendungsbeispiele, wo Firmen oder sogar Staaten noch lange alte Hardware verwenden oder genutzt haben:
So gibt es in Japan eine Rechtsnorm, die die Verwendung von physischen Datenträgern wie Disketten vorschreibt. Das berichten etwa die Kollegen von Heise.
Die Deutsche Bahn setzte jahrelang Disketten für die Daten für die Sitzreservierungen ein. Mittlerweile hat die Deutsche Bahn aber ein neues, digitales System eingeführt.
Erst kürzlich sorgte eine Stellenausschreibung der Deutschen Bahn für Aufsehen, die nach Mitarbeitern suchte, die mit Windows 3.11 zurechtkommen. Mittlerweile hat die DB die Ausschreibung zurückgenommen.
Viele solcher Maschinen sind für 40 oder 50 Jahre ausgelegt und setzen daher auf, aus heutiger Sicht, veraltete Hardware.
Auch für halbwegs moderne Systeme gibt es Ausnahmeregelungen: So verlängerte Microsoft etwa den Support für Windows 7 für Firmenlizenzen und ließ sich angeblich dafür fürstlich bezahlen (via stadt-bremerhaven.de). So zahlte etwa die Bundesregierung 2020 rund zwei Millionen Euro für den verlängerten Support von Windows 7 über dessen Ende hinaus.
Solltet ihr daher noch alte “Schätze” im Keller liegen haben, dann könnte es sich durchaus lohnen nachzusehen, ob die Sachen am Ende noch Geld wert sind, bevor sie auf dem Schrottplatz landen.
Alte Hardware weiter verwenden: Ein Mann aus South Dakota gemeldet, der einen PC zusammengebaut hat. Er verwendete 5 Teile, die er aus einem Müll-Container eines PC-Geschäfts fischte. Nur zwei Teile des PCs sind nicht aus dem Container, sondern die hatte er noch zu Hause herumliegen.