Seid ihr Fans von Open-World-Spielen mit viel Grind? Oder entspannt ihr lieber bei einem guten Rätselspiel? Islands of Insight hat beides für euch. MeinMMO-Autorin Linda Baumgartl hat getestet, wie gut die Mischung funktioniert.
Als großer Fan von Survival-Spielen kann ich zu Erkundungstouren in einer Open-World selten nein sagen. Zu meinen Lieblingen gehören zum Beispiel Spiele wie Conan Exiles oder Valheim. Meinen Weg zu Rätselspielen habe ich bisher noch eher selten gefunden. Dafür knobele ich gerne analog an Sudokus oder Nanogrammen. Inzwischen habe ich ca. 10 Stunden in Islands of Insight verbracht, und wurde positiv überrascht.
Was ist das für ein Spiel? Islands of Insight ist ein Rätselspiel, in dem man sich als Sucher auf eine friedliche Entdeckungsreise in einer Open-World begibt. Auf schwebenden Inseln gibt es über 10.000 Rätsel zu finden und lösen.
Hierfür hat sich das Entwicklerstudio Lunarch Studios mit den ihrer Aussage nach weltweit besten Puzzle-Designern zusammengetan, um in 24 Rätselkategorien immer wieder für Überraschungen zu sorgen.
Islands of Insight erscheint am 13. Februar auf Steam. Im Trailer könnt ihr euch selbst ein erstes Bild verschaffen:
Autoplay
Eine entspannte Welt, die voller Rätsel steckt
Zu Beginn von Islands of Insight startet ihr ganz klassisch mit einer Charaktererstellung. Zwar gibt es nicht besonders viele Optionen. Es sind jedoch ein paar schöne Besonderheiten dabei, wie magische Körperverzierungen oder eine bunt strahlende Aura.
Dies zeigt bereits den optischen Stil, der euch auch in der Open World erwarten wird. Alles wirkt antik, fantasievoll und fast schon göttlich. Insgesamt gefallen mir, als Fan von mythologisch angehauchter Fantasy, Look und Thema des Spiels wirklich gut.
Die Landschaft wirkt sehr idyllisch, aber trotzdem interessant. Insgesamt gibt es fünf Biome, die nach und nach freigeschaltet werden können. Vor allem beim Gleiten durch die Luft entdecke ich immer wieder interessante Gebilde im Hintergrund, wie zum Beispiel eine riesige Pyramide, die mich zum Entdecken anregen.
Schon bei der ersten Erkundungstour wird klar, dass Islands of Insight ein sehr entspannendes Spielerlebnis bieten möchte. Es gibt nämlich keinerlei Ausdauerverbrauch, Fallschaden oder Ähnliches. Insgesamt verzichtet das Spiel darauf, den Spieler für irgendetwas zu „bestrafen“. Das macht den Titel auch für Anfänger sehr zugänglich, da man keine Sorge vor negativen Konsequenzen haben muss.
Im Charaktereditor bekommt meine Figur coole Körperverzierungen verpasst.
Elegant gleitet mein Charakter über die Landschaft.
Vor allem aus der Luft entdecke ich interessante Punkte.
Schon im ersten Gebiet gibt es viel zu entdecken.
Wo gibt es die Rätsel? Überall in der Welt von Islands of Insight findet ihr kleine Knobelaufgaben.
Die Rätsel in den Hauptgebieten erneuern sich über Zeit. So gibt es immer wieder etwas Neues zu tun.
Die Kampagne besteht aus über 20 Enklaven – das sind gesonderte Bereiche, in denen feste Aufgaben auf euch warten. Durch den Abschluss dieser Enklaven könnt ihr neue Rätseltypen freischalten.
Zwar gibt es auch Quests, die euch den Weg weisen können. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig, eine feste Reihenfolge einzuhalten. Ihr könnt euch den Aufgaben stellen, auf die ihr Lust habt.
In Islands of Insight befindet ihr euch nicht alleine in der Spielwelt. Eigentlich handelt es sich nämlich um ein MMO. In der gemeinsamen Welt könnt ihr mit anderen Spielern interagieren, und so vielleicht sogar Hilfe beim ein oder anderen Rätsel erhalten.
Vielfältige Rätsel, die klaren Regeln folgen
Besonders gelungen finde ich an Islands of Insight die verschiedenen Knobelaufgaben.
Gleichzeitig war ich hier auch am besorgtesten. Denn meine Zündschnur bei Rätseleinlagen in Computerspielen ist normalerweise wirklich kurz. Schnell bin ich frustriert, wenn ich nicht verstehe, was das Spiel von mir will. Oft suche ich die Lösung dann einfach im Internet.Jedem, dem es da ähnlich geht wie mir, kann ich Entwarnung geben.
Die Rätsel in Islands of Insight sind wirklich gut konzipiert.
An jede neue Rätselart führt das Spiel zunächst behutsam heran. In sehr einfachen Leveln wird das Grundprinzip klargemacht. Danach steigert sich das Niveau langsam.
Die Schwierigkeit besteht weniger darin, herauszufinden, was man überhaupt tun muss. Häufig gibt es klare „Regeln“, mit denen man dann arbeiten muss.
Die Herausforderungen sind wirklich vielseitig. Es gibt klassische Logikrätsel, perspektivische Knobeleien, Labyrinthe, kleine Parcours-Einlagen und vieles mehr.
Alle dunklen Flächen zu verbinden, ist hier noch denkbar einfach.
Es kommen jedoch immer neue Regeln hinzu, die später auch kombiniert werden.
Triff alle goldenen Ringe, aber vermeide den lilafarbenen – eine Sache der Perspektive.
Am ehesten kann ich das Gefühl des Spiels mit dem Lösen von Sudokus vergleichen. Wie meine ich das?
Die Regeln sind klar – trotzdem kann man ganz schön ins Knobeln kommen.
Ich bin nie gezwungen, ein Rätsel abzuschließen. Wenn ich möchte, blättere ich einfach auf die nächste Seite, beziehungsweise suche mir ein neues Rätsel in der Spielwelt. Das verhindert Frust.
Trotzdem habe ich den Ehrgeiz, auf die Lösung zu kommen. „So schwer kann es doch eigentlich gar nicht sein …“
Dieses Sudoku-Feeling vermischt Islands of Insight dann mit klassischen Gaming-Elementen: die Erkundung einer Open-World, Leveln und Grinden.
Das kommt uns doch bekannt vor: Leveln und Grinden
Ein Mechanismus, der viele Gaming-Genres verbindet, ist das Leveln des eigenen Charakters. Bei Rätselspielen finde ich es schade, dass dieses Element häufig vernachlässigt wird. Anders Islands of Insight: das Spiel bedient sich an den typischen Fortschritts-Mechaniken, die jedem Gamer bekannt vorkommen werden.
In einem Skilltree können neue Fähigkeiten freigeschaltet werden. Diese verbessern zum Beispiel eure Fortbewegungsmöglichkeiten, bieten euch mehr Erfahrung beim Lösen bestimmter Rätsel oder machen euch sogar das Knobeln selbst angenehmer.
Auch eure Meisterschaft in bestimmten Rätseltypen könnt ihr leveln. Hierdurch werden vor allem neue kosmetische Items für euren Charakter freischaltet.
Als Währung für das Freischalten von Skills und weiteren kosmetischen Items braucht ihr sogenannte Sparks. Diese könnt ihr verdienen, in dem ihr fleißig Rätsel löst.
Als Erstes kann ich einen Doppelsprung erlernen.
Es gibt insgesamt 24 Rätselkategorien zu meistern.
Funktioniert das? Die Mischung aus gelösten Rätseln und erhaltenen Belohnungen spricht mein Belohnungssystem gleich mehrfach an. Das klingt vielleicht simpel, ist aber trotzdem effektiv. So habe ich immer das gute Gefühl, etwas zu erreichen.
Gerade Spieler, die gerne alles zu 100 % erforschen, können in Islands of Insight nach Herzenslust grinden. Denn es gilt nicht nur, Rätsel in einer stumpfen Reihenfolge abzuarbeiten. Man muss die zahlreichen Kobeleien auch erstmal finden. Hat man dann zum Beispiel alle Rätsel einer Kategorie in einem bestimmen Gebiet gelöst, winkt eine weitere Belohnung.
Was für mich persönlich das Erfolgserlebnis allerdings etwas abschwächt, sind primär zwei Punkte:
Schon zu Beginn sehe ich aus wie ein mächtiges, magisches Wesen. Dadurch habe ich wenig Motivation, neue kosmetische Gegenstände freizuschalten. Als Survival-Fan hätte mich hier ein optischer Fortschritt – ich starte in Lumpen und schalte immer hübschere Sachen frei – etwas mehr gepackt.
Ich habe nie die wirkliche Notwendigkeit, mein Level zu erhöhen. Wo ich in einem anderen Spiel vielleicht unbedingt Level 35 werden will, um endlich diesen einen Boss zu besiegen, kann ich in Islands of Insight meinen Weg recht frei gestalten. Zwar muss ich Regionen erst freischalten. Ob ich das mit Level 2 oder 20 erledige, ist aber egal.
Letztendlich sind das Design-Entscheidungen, die das Spiel zugänglicher und entspannter gestalten. Im Fokus steht klar das eigentliche Lösen der Rätsel und eine cozy Spielerfahrung. Zwar motiviert mich das Levelsystem nicht ganz so sehr wie in anderen Spielen. Es ist trotzdem eine nette Ergänzung zu dem Rätsel-Erlebnis.
Ein gelungenes Rätsel-MMO zum Entspannen
Jeder, der auf der Suche nach einem entspannenden Rätselspiel ist, das mit innovativen Herausforderungen und Ideen überrascht und die Lust zum Erkunden anregt, ist bei Islands of Insight genau richtig.
Erfahrene Gamer können bekannte Mechaniken wiederentdecken. Aber auch für Anfänger ist das Spiel gut zugänglich, da es keine bestrafenden Mechanismen besitzt und den Spieler im eigenen Tempo voranschreiten lässt.
Wenn ihr neben Spaß am Rätseln auch einen kleinen Organisationsfetisch habt, oder einfach lieber in PC-Spielen aufräumt als im echten Leben, ist das Spiel A Little to the Left genau das richtige für euch: In diesem Spiel müsst ihr für Ordnung sorgen, während eure Katze Chaos verursacht