Larian Studios, das Studio hinter Baldur’s Gate 3, räumte bei den DICE Awards 2024 ordentlich ab. Die Redezeit nutzen die Spielmacher, um auf die aktuellen Probleme der Branche aufmerksam zu machen und erklärten ihr Erfolgskonzept.
Larian Studios erhielt für Baldur’s Gate 3 mehrere Preise bei den DICE Awards 2024, unter anderem für die Story, das Spieldesign oder die Spielregie. Obendrein wurde es zum Spiel des Jahres gekürt.
Als dann die Entwickler ihre Dankesrede halten durften, sprachen sie über den aktuellen Stand der Spieleindustrie. Denn dort sieht es für Entwickler momentan nicht besonders rosig aus.
2023 war ein Jahr voller Entlassungen in der Spielbranche – und 2024 scheint nicht besser zu werden. So wurden bereits im Januar 2024 bei Riot 530 Mitarbeiter entlassen.
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„Elefant im Raum, besonders inmitten all dieser Opulenz“
Michael Douse, der Leiter für Publishing bei dem Spielstudio meinte, dass Larian Studios großes Glück habe, da sie viel Bühnenzeit bekommen hatten, während anderen diese Aufmerksamkeit nicht geschenkt wurde.
Dann fuhr er fort und erklärte über die Gaming-Branche im Allgemeinen: „In dieser Branche geht es um Menschen und wir sind manchmal wirklich schlecht darin, den Entwicklern zu zeigen, was sie wert sind […] das ist sozusagen der Elefant im Raum, besonders inmitten all dieser Opulenz.“
Hier könnt ihr euch den Livestream zu den DICE Awards 2024 auf YouTube selbst anschauen. Um zu der Dankesrede von Larian Studios zu kommen, springt auf 2:48:40.
Michael Douse sprach seinen Respekt für all die Leute aus, die seiner Meinung nach zu wenig Wertschätzung erhalten hätten.
„Zu Beginn dieses Jahres wurden viele, viele Menschen entlassen. Ich möchte, dass Sie wissen, dass ihr alle talentiert sind, dass ihr wichtig seid und dass ihr die Zukunft dieser Branche seid. Lasst nicht zu, dass diese Flamme durch unsere kollektiven Fehler ausgelöscht wird … wir werden als Branche durchhalten.“
„Wir haben keine Aktionäre, aber wir denken auch nicht an sie“
Nicht nur Michael Douse, sondern auch der Head of Production David Walgrave ergriff das Wort und untersrich, dass Baldur’s Gate 3 keine Mikrotransaktionen nutzt: „Wir bitten dich nur, einen Preis für das Spiel zu zahlen, und das war’s – Du kannst es für den Rest eines Lebens besitzen. Wir haben keine Aktionäre, aber wir denken auch nicht an sie.“, erklärte er.
Weiter fuhr Walgrave fort, dass Larian Studios keine Entscheidungen träfe, von denen man sich das meiste Geld erhoffte. Denn das bringe langfristig nichts.
Stattdessen sieht er das Erfolgsgeheimnis woanders: „Langfristig gesehen bringt der Aufbau einer Community, der Aufbau einer Spielerbasis, der Aufbau von Spielen, die wirklich Spaß machen, das meiste Geld ein, das ist es.“
Wie ist die Reaktion? Für die Aussage mit den Aktionären und dem Fokus auf Community statt Mikroransaktionen gibt es viel Anerkennung und Aufmerksamkeit. So zeigt sich Twitch-Streamer Asmongold schwer beeindruckt.
Das ist zu bedenken: Larian ist in der Tat keine Aktien-Gesellschaft wie vor der Übernahme durch Microsoft Activision Blizzard, Electronic Arts oder Ubisoft, sondern in Privatbesitz. Allerdings haben sie auch “Teilhaber”, so hält der chinesische Großkonzern Tencent 30 % der Anteile.
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