Seit dem 1.0-Release von Last Epoch ist das neue ARPG ein riesiger Hit auf Steam und für viele Fans eine echte Alternative zu Diablo 4. Wer aber von Blizzards Hack’n’Slay kommt, kann schnell überwältigt sein, denn die Systeme in Last Epoch sind komplexer. Allerdings ist das alles nicht so schlimm, wie es aussieht – Ihr dürft euch nur nicht einschüchtern lassen.
Last Epoch ist gerade der neuste, heiße Tipp für alle ARPG-Fans. Es hat auf Steam über 250.000 Spieler und gilt unter Spielern als „besser als Diablo 4, nicht so schwer wie Path of Exile“. Entsprechend hoch ist das Interesse.
Das Indie-Spiel hat sogar einige der bekanntesten Größen von Diablo 4 für sich gewonnen, wenn auch vermutlich nicht dauerhaft. Denn trotz der vielen Kritik an Diablo 4 ist das Spiel das Casual-ARPG schlechthin: Ihr loggt euch ein, klatscht Dämonen, lootet und levelt. Leichter lässt sich Dopamin kaum freisetzen und jeder bekommt das hin.
Genau hier gibt es aber ein Problem: Diablo 4 ist sehr einfach zu verstehen und macht Laune. Last Epoch ist komplexer, wenn auch nicht viel. Wenn ihr also von Diablo 4 kommt, gibt es ein paar Dinge, auf die ihr achten solltet.
Autoplay
Skills sehen nur kompliziert aus, sind es aber nicht
In Last Epoch ist der Skillbaum allein einer Fähigkeit schon fast so ausführlich wie der für die ganze Klasse in Diablo 4. Ihr habt unzählige Möglichkeiten, einen Skill anzupassen, zu verändern und zu verbessern. Und ihr nutzt gleich 5 davon.
Dazu kommen passive Skills für eure Klasse und eure Meisterschaften, die ebenfalls irgendwie zu eurem Build passen müssen. Das alles wirkt auf den ersten Blick wie höhere Mathematik, kann aber sehr leicht durchschaut werden.
Das Einfachste ist, wenn ihr euch zwei oder drei Eigenschaften überlegt, die euch gefallen, etwa: Gift, Bluten, physischer Schaden, Diener … All diese „Keywords“ lassen sich bei jedem Skill filtern. Nehmt entsprechend einfach die Talente mit, die zur Eigenschaft passen.
Anmerkung: Die Skill-Filter funktionieren gerade nur mit den englischen Begriffen.
Alternativ findet ihr in unserer Tier List für die besten Klassen in Last Epoch einige der aktuellen Top-Builds. Es ist aber ratsam, diese zu Beginn eher als Ideengeber zu sehen und selbst etwas zu bauen. Ohne Verständnis der Klasse funktioniert hier fast nichts.
Wichtig: Anders als in Diablo 4, bekommt ihr eure Skillpunkte nicht einfach direkt erstattet. Wenn ihr umskillt, verliert ihr eure Punkte bis zu einem gewissen Wert und müsst sie neu steigern – jeden Skill einzeln. Das Leveln der Skills funktioniert unabhängig vom Charakter.
Trotz des starken Starts gibt es Kritik an Last Epoch – auch wegen seiner fehlenden Übersicht:
Crafting ist leichter, als ihr denkt und ihr braucht es
Items könnt ihr in Last Epoch nicht nur finden, sondern auch fast vollständig anpassen. Dazu gibt es das Crafting-System (Standardmäßig Taste „F“ oder bei der Schmiede in einigen Städten). Hier kann es wieder passieren, dass ihr erschlagen werdet, denn:
beim Schmieden gibt es dutzende Affixe, die ihr anwenden könnt
Runen und Glyphen verändern das Crafting noch weiter
und was zur Hölle ist eigentlich Schmiedepotenzial?!
Hier braucht ihr etwas länger, um alles zu durchschauen, aber auch beim Crafting gilt: Es ist leichter, als es aussieht. Ein paar Tipps:
Präfixe sind in der Regel offensiv, Suffixe defensiv.
Ihr solltet spätestens ab Stufe 30 damit anfangen, defensive Affixe zu nutzen, vor allem auf Rüstungen.
Aufwertungen kosten in der Regel eine zufällige Menge Schmiedepotenzial. Mehr als das Item bietet, könnt ihr nicht craften.
Affixe lassen sich durch Chaos-Glyphen austauschen, aber nur zufällig.
Wollt ihr Affixe zurückbekommen, könnt ihr das Item per Rune zerschmettern – Ihr erhaltet aber nicht garantiert jeden Affix-Splitter zurück!
Am besten lernt ihr das System, indem ihr es nutzt. Wertet ein paar Affixe auf, die meisten Splitter findet ihr ohnehin ständig. Und wenn mal was schiefgeht – nehmt einfach das nächste Item. Bis etwa Stufe 70 ist es quasi unmöglich, etwas unwiederbringlich Wertvolles zu zerstören.
Falls ihr euch zu schwach fühlt, ist die Lösung meist, dass ihr eure Items nicht richtig angepasst habt. Probiert ein wenig mit dem Crafting herum, ihr könnt dabei nicht verlieren. Infos zum Crafting-System gibt es übrigens im Spielleitfaden im Spiel selbst (direkt im Menü).
Loot ist das gleiche Chaos wie in Diablo 4 – Trotz Filter
Was euch aus Diablo 4 bekannt vorkommen dürfte, ist die Menge an (nutzlosem) Loot. Ihr findet ständig Zeug und das meiste davon bringt euch überhaupt nichts. Das wird auch den größten Teil des Spiels über so bleiben.
Last Epoch hat zwar Loot Filter, aber selbst richtig eingestellt findet ihr in den meisten Fällen Items, die nicht besser aussehen als das, was ihr tragt. Hier gilt: Selbst einzelne Affixe können schon nützlich sein. Passt ein Item per Crafting so an, wie ihr es braucht.
Achtet dabei vor allem auf die oberen Eigenschaften eines Gegenstandes direkt unter dem Namen. Diese stehen für die „Item Base“, also das Grund-Item und sind an den Gegenstand gebunden. Hier erkennt ihr am schnellsten, ob ein Item ein potenzielles Upgrade ist oder nicht. Trotzdem werdet ihr viel Zeit damit verbringen, zu lesen und zu vergleichen.
Der Loot selbst ist eher wie in Diablo 2 als wie in Diablo 4: Ihr findet wirklich ALLES. Es gibt keinen rein klassengebundenen Loot für euren Charakter. Ihr könnt etwa als Falkner Set-Gegenstände oder Affixe finden, die nur Druiden etwas bringen und umgekehrt. Sogar Gegenstände, die ihr gar nicht tragen könnt, können fallen. Falls ihr noch nicht so recht wisst, welche Klasse ihr spielen wollt oder wenn euch die aktuelle nicht gefällt, findet ihr hier die 3 besten Klassen für den Start in Last Epoch.