Der Twitch-Streamer Asmongold hat einen stark laufenden YouTube-Kanal, in dem Videos aus seinem Twitch-Stream zusammengeschnitten werden. Doch nach einer Kontroverse entwickelt das Ganze gerade ein skurriles Eigenleben.
Das ist die Situation:
Asmongold war lange ein führender WoW-Streamer auf Twitch.
In den letzten Jahren ist er aber zu einem „Reaction-Streamer“ geworden, dem vorgeworfen wird, mit „Ragebait“-Artikeln Drama zu farmen. Das begann vor allem, als er intensiv den Gerichtsprozess mit Johnny Depp und Amber Heard begleitet hat.
Der Cutter seiner Videos auf dem Clip-Kanal tritt dabei immer häufiger als handelnde Person in den Videos auf, die Asmongold selbst karikiert und passiv-aggressiv kritisiert. Dabei läuft er unter dem Namen „The Editor“ – also der Redakteur.
Autoplay
Asmongold erklärt, wie hart Streamen ist – Wird dafür kritisiert
Um was dreht sich der Konflikt? Asmongold hat sich zum Thema „Streamen ist härter als normale Jobs“ geäußert und hat hier folgende Position bezogen:
Streamen ist emotional auslaugend und anstrengender als viele andere Berufe
Er selbst ist ein absolut führender Streamer und besser darin, als die meisten, also könne er das beurteilen
Was ist das Problem? Diese Kommentare von Asmongold haben ihm eine Menge Kritik eingebracht und vor allem Dislikes auf seinen YouTube-Videos.
Die Kritik an ihm ist, dass er mit diesen Aussagen die Jobs von normalen Leuten runter putzt, dabei ist er Multimillionär. Er könne sich ja ruhig über seinen Job beschweren. Aber die Jobs von allen anderen als “einfach” abzuwerten, stehe ihm nicht zu.
Asmongold ist dann jemand, der sich in seinen Livestreams auf Twitch intensiv mit dieser Kritik auseinandersetzt und seine Streams werden dann zu Selbstbetrachtungen.
Genau das wirft ihm der Editor in einem Video vor: Da spult der Editor durch den mehrstündigen Twitch-Stream und beschwert sich, dass Asmongold nur auf den Konflikt eingeht und keine neuen, witzigen Inhalte mehr produziert. Laut ihm hänge Asmongold in einem „Stun-Lock“ fest, sei also dauer-gelähmt.
So ging der Konflikt weiter: In einem weiteren Video auf YouTube fakt der Editor dann eine Entschuldigung von Asmongold und lässt es so aussehen, als ziehe der eine Nase Kokain und entschuldigt sich dann für seine Verteidigung in eigener Sache. In Wahrheit hat der Editor hier aber uralte Videos von Asmongold zusammengeschnitten.
Im weiteren Verlauf der Diskussion wendet sich der Editor dann Hilfe suchend an einen Freund von Asmongold, McConnell, nur der könne Asmongold und den Kanal noch retten.
Wie kommt das an? Auch wenn Asmongold gerade in der Kritik steht – die Leute lieben im Moment die spöttischen und selbstironischen Videos des „Editors“, der mit seiner sonoren Stimme einen ganz eigenen Spin verhilft.
Und Asmongold ist Profi genug, um gute Miene zum bösen Spiel zu machen und das alles laufen zu lassen.
Mehr zu Asmongold: Der Vorzeige-Nerd von Twitch darf keine Freundin haben: „Ich will, dass er unglücklich und einsam ist wie ich.“