Helldivers 2: Ein Typ namens Joel hält die Geschicke der Galaxie in seinen Händen

Im neuen Koop-Shooter Helldivers 2 (Steam, PlayStation) haben die Entscheidungen der Spieler Einfluss auf das Narrativ des Spiels. Wie die Entwickler nun aber verraten, gibt es eine mysteriöse Präsenz, die im Hintergrund die Fäden zieht: der allmächtige Joel.

In Helldivers 2 dreht sich alles darum, Demokratie in einer feindseligen Galaxie zu verbreiten. Die Handlungen der Spieler haben dabei Einfluss auf das Narrativ des Koop-Shooters: Schließt die Spielerschaft Operationen erfolgreich ab, steigt der Prozentwert in der „Befreiungsanzeige“ eines Planeten an.

Fällt die Befreiungsanzeige eines Planeten jedoch auf 0, fällt das Gebiet in die Hände der Gegner, wie zuletzt bei der schicksalsträchtigen Schlacht um Malevelon Creek. Was es mit dem „Space Vietnam“ auf sich hat, erfahrt ihr bei den Kollegen von GameStar.

Wie die Entwickler nun in einem Interview mit PC Gamer enthüllen, werden die Geschicke der Galaxie jedoch nicht nur von den Spielern gelenkt, sondern von einem Typ namens Joel.

Helldivers 2 Announce Trailer PS5 PC


Autoplay

Einige Ereignisse in Helldivers 2 sind improvisiert

Wer zur Hölle ist Joel? Joel ist ein Entwickler bei Arrowhead Games, der den offiziellen Titel „Game Master“ trägt. Das verriet CEO Johan Pilestedt gegenüber PC Gamer. Joel soll ähnlich fungieren, wie ein Dungeon Master in Dungeons & Dragons. Das Pen & Paper sei eine große Inspiration für das Studio gewesen, so Pilestedt.

Man wolle mit Helldivers 2 das kollaborative, interaktive Storytelling eines klassischen Tabletop-RPG replizieren, erklärt der CEO. Zwar ist die Kampagne auf einige Millionen Spieler ausgelegt, statt nur auf eine kleine Gruppe, doch Pilestedt meint, man könne dennoch die gleichen Wendungen und Twists einführen, wie beim Vorbild.

Wie funktioniert das? Wie Pilestedt erklärt, hätte das Studio viele Systeme ins Spiel eingebaut, um dem Game Master Kontrolle über das Spielerlebnis zu geben. Basierend auf den In-Game-Ereignissen, sollen sich diese Systeme kontinuierlich weiterentwickeln.

Allzu viel kann der Chef allerdings noch nicht verraten, denn die Details sind noch geheim. „Wir wollen überraschen und erfreuen“, so Pilestedt. Das Studio habe allerdings einige Vorhersagen getroffen, wie sich der galaktische Krieg entwickeln wird.

Aufbauend auf diesen Prognosen gebe es „Setpieces“, von denen man glaubt, dass sie eine wichtige Rolle spielen werden. In wahrer Tabletop-Manier hängt der Verlauf der Geschichte jedoch von dem Verhalten der Spieler ab.

Die Entscheidungen von Joel hatten dabei bereits Auswirkungen auf das Spielerlebnis, von denen die abertausenden „Helldiver“ womöglich gar nichts mitbekommen haben. Dafür muss der Game Master schonmal mitten in der Nacht ran.

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„Gott ist echt und sein Name ist Joel“

Und was macht Joel so?

Es gab plötzliche Momente, in denen ein Planet vielleicht zu einfach war oder einer zu schwierig und [Joel] musste mitten in der Nacht aufstehen und den Automatons ein bisschen Verstärkung schicken, damit die Spieler [den Planeten] nicht zu schnell einnehmen.

Die Improvisationskünste von Joel zeigten sich auch, als die Spieler die ersten Terminiden-Planten schneller einnahmen, als von Arrowhead erwartet. Vor der Invasion der Automatons gab es daher einen außerplanmäßigen Ruhetag, an dem nichts passieren sollte.

Joel, in seiner „unendlichen Weisheit“, habe entschieden, was passiert, wenn eine Fraktion einen Planeten einnimmt: Sie würden erstmal alles verminen. Diese Entscheidung hatte zur Folge, dass allen Spielern für 24 Stunden das „Incendiary Mine”-Stratagem kostenlos bei allen Missionen zur Verfügung stand.

Wie reagieren die Spieler? So ganz neu ist die Enthüllung nicht, denn bereits vor einiger Zeit hatten die Entwickler erklärt, dass es einen „menschlichen Touch“ in Helldivers 2 geben würde. Darüber wurde bereits Anfang Februar auf Reddit diskutiert.

Dennoch ist die Erklärung von Pilestedt, wie das Ganze funktioniert, eine Offenbarung für einige Spieler. YouTuber Mischief erklärt auf X/Twitter: „Gott ist echt und sein Name ist Joel.“

Auf Reddit freuen sich Spieler über die Rückkehr des etwas aus der Mode gekommenen Game-Master-Systems, wie man es vielleicht noch aus Oldschool-MMOs kennt. Das sei ein ganz neues Level an Einbezug der Community.

Manch einer fürchtet jedoch, dass der Einfluss von Joel auch Nachteile mit sich bringen könnte. So hätten die Handlungen der Spieler womöglich weniger Auswirkungen, als angenommen und Sieg und Niederlage würden im schlimmsten Fall von der Laune des Game-Masters abhängen.

Andere Spieler scheinen sich vor allem darüber zu freuen, endlich einen Schuldigen gefunden zu haben, wenn irgendetwas nicht nach Plan läuft: Zu viele Gegner spawnen genau dann, wenn man abhauen will? Die Befreiungsanzeige eines Planeten verschiebt sich drastisch über Nacht? Ihr habt verschlafen? Da hatte wohl der verdammte Joel seine Finger im Spiel.

Auch in anderen Spielen wird auf einen Game-Master gesetzt: Neues MMORPG auf Steam setzt auf reale Game-Master, die jederzeit euer Spiel verändern können – Lädt jetzt zur Beta ein

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