Die Leistung von Grafikkarten oder Prozessoren wird in TeraFlops (Tflops) angegeben. Doch was bedeutet TeraFlops überhaupt und was bringen sie mir als Spieler? Muss meine neue Grafikkarte viele TeraFlops haben oder sind für eine gute Performance andere Faktoren wichtiger? MeinMMO erklärt es euch.
Hardware-Hersteller vergleichen ihre Geräte häufig unter- und miteinander. Dabei spielen vor allem TeraFlops eine Rolle. Und diese TeraFlops sorgen regelmäßig für große Diskussionen unter den Usern. So hatten etwa Fans erbittert gestritten, ob eine Xbox Series X mit mehr Tflops schneller sei als eine PS5.
Doch was sagen diese häufig riesigen Zahlen über eine Spielekonsole oder einen Desktop-PC aus? Und taugen diese Zahlen eigentlich für den Vergleich beim Gaming?
MeinMMO erklärt euch, was hinter den TeraFlops steckt und was sie für Gamer bedeuten.
[toc]
Teraflops von PS5, Xbox und Grafikkarten im Vergleich
Bedeuten viele TeraFlops einen schnellen Rechner?
Alternative für Teraflops, wenn ihr eure Leistung wissen wollt
Letzte Updates: 07.03.2024, 16.11.2021
Was sind eigentlich FLOPs?
Ein FLOP ist ein Akronym und bedeutet „Floating Point Operations Per Second“. Bei Grafikkarten und Prozessoren wird dieser Begriff häufig genutzt.
Ein FLOP beschreibt, wie viele Gleitkommaberechnungen (Additionen und Subtraktionen) das Gerät pro Sekunde schafft. “Tera” ist ein Rechenpräfix, wir befinden uns daher bei TeraFLOPs in einem Bereich von 10 hoch 12, also eine riesige Zahl: etwa eine Billion Flops.
Was bedeuten diese Zahlen? Einfach ausgedrückt: Je größer die Zahl, desto leistungsfähiger der Computer oder die Konsole, weil das System mehr Rechenschritte pro Sekunde schafft. Das ist aber erst einmal nur ein theoretischer Wert.
Wie werden FLOPs berechnet? Die Anzahl der FLOPs beschreibt dabei die Leistung der gesamten Architektur, bestehend aus:
Dem Hauptprozessor oder dem Grafikchip, der meistens auf dem Sockel des Mainboards sitzt oder anderweitig montiert ist.
Dem Bus oder Back Panel Unit Sockets, auf welchem beispielsweise der Arbeitsspeicher sitzt und die Rechengeschwindigkeit ebenfalls beeinflusst
Dem Compiler, der dafür zuständig ist, dass die Daten verrechnet und verarbeitet werden. Der Compiler wandelt den Quellcode in ausführbaren Code um, den dann der Hauptprozessor verwenden kann.
GPUs arbeiten noch einmal etwas anders als CPUs. Normalerweise wird die theoretische Rechenleistung von GPUs in einfacher Genauigkeit (FP32) angegeben.
Teraflops von PS5, Xbox und Grafikkarten im Vergleich
Gerät/ModellAnzahl der TeraFlops (FP32)Xbox Series S4,0PS510,15Xbox Series X12,15Radeon RX 6800 XT20,74Radeon RX 7900 XTX61GeForce RTX 308029,8GeForce RTX 309035,6GeForce RTX 409082,6
Habe ich mit vielen TeraFlops einen tollen Rechner?
Bedeuten viele FLOPs viel Leistung? Die Anzahl der FLOPs beschreibt erst einmal nur die Anzahl von Rechenschritten auf dem Papier, die die CPU oder die GPU pro Sekunde schaffen könnte.
Meistens wird hier von einem bestmöglichen Szenario (Best-Case-Abschätzung) ausgegangen. In der Praxis werden die theoretischen Werte so gut wie nie erreicht. Denn in der Praxis kommt es dann noch darauf an, wo euer Computer steht, wie gut die Kühlung ist und was ihr sonst alles verbaut habt.
Folgende Dinge werden von Flops nicht beachtet: Hinzu kommt, dass nicht alle Faktoren mit eingerechnet werden und auch andere Bauteile eine Rolle spielen
Der Videospeicher der Grafikkarte oder der Cache vom Prozessor wird von den Flops nicht abgebildet. 8 bis 12 GB Videospeicher sind mittlerweile Pflicht, wenn ihr wirklich Gaming betreiben möchtet.
Außerdem setzt jedes Spiel auf eine andere Spieleengine, die wiederum andere Erwartungen an eure Hardware hat. Regelmäßig schimpfen Spieler über eine schlechte Optimierung, wo sogar Highend-Grafikkarten in die Knie gehen.
Auch die allgemeine Architektur der Hardware spielt eine Rolle. Je nachdem wie effizient diese Architektur ist, desto mehr Leistung bekommt ihr schlussendlich auch.
Features wie Upsaling-Technologien wie DLSS oder FSR werden ebenfalls nicht bei der Berechnung von FLOPs beachtet. In der Praxsis sorgen diese Technologien aber für einen ordentlichen Leistungsboost.
Grundsätzlich kommt es daher immer auf die Gesamtkonfiguration und auf das Spiel an: Euer System hat vielleicht theoretisch weniger TFLOPs als der Rechner eures besten Freundes, dafür performt aber euer System trotzdem besser, weil euer System etwa besser gekühlt ist oder eure Grafikkarte Features wie DLSS oder FSR unterstützt.
Wenn euch die Performance eures Systems interessiert, dann würden wir euch einen anderen Tipp mit auf den Weg geben. Denn mit Flops könnt ihr erst mal nur eure theoretische Leistung auf dem Papier festhalten.
Alternative für TeraFlops: Schaut bei der Performance auf die FPS
TeraFlops bezeichnen erst einmal nur eine theoretische Leistung, die eine Grafikkarte, ein Prozessor oder der Computer erreichen kann.
Im normalen Alltag wird diese Leistung kaum erreicht. Das ist in etwa so, als wenn ihr ein Fahrzeug mit 450 PS in der Innenstadt fahrt, ihr diese Leistung aber eigentlich nie nutzen könnt.
Darauf solltet ihr achten: Beim Gaming zählt daher nicht, wie viele TeraFlops eure Grafikkarte oder euer Prozessor am Ende schafft. Viel wichtiger ist, wie viele FPS ihr am Ende im Spiel bekommt. Denn je mehr FPS ihr im Spiel habt, desto flüssiger laufen die Spiele für das menschliche Auge.
Ihr solltet für die tatsächliche Leistung daher lieber eine Benchmark-Software nutzen, die euch am Ende zeigt, wie viel Performance in eurem System steckt.
5 Gründe, warum eure Grafikkarte viel weniger Leistung bringt, als sie sollte