Ein Spieler kauft sich einen neuen Prozessor. Doch erst der Support von Intel kann erklären, dass es sich um ein Fake-Produkt handelt. Der Nutzer hat eine fast perfekte Fälschung gekauft.
Ein Spieler berichtet auf reddit, dass er sich einen neuen Intel-Prozessor gekauft habe. Der Intel i9-10900K kostet rund 400 Euro und ist trotz seines Alters (Release 2020) immer noch eine hervorragende CPU.
Auf den ersten Blick sieht der gekaufte Prozessor auf dem Foto wie ein offizieller i9-10900k aus, den ihr für rund 400 Euro auf Amazon oder bei anderen Einzelhändlern kaufen könnt. Tatsächlich handelt es sich aber nur um einen günstigen „Intel Pentium.“
Das erklärt der Customer-Support von Intel dem verdutzten Käufer. In der E-Mail des Nutzers kann man auch sehen, dass er das Produkt auf Amazon gekauft hat.
2D-Matrix auf CPU zeigt, dass es sich um eine Fälschung handelt
Woran erkennt man die Fälschung? Die Prozessoren von Intel haben eine sogenannte 2D-Matrix. Diese 2D-Matrix sieht auf den ersten Blick wie ein langgezogener QR-Code aus. Dahinter verbirgt sich jedoch die Seriennummer des Prozessors. Mit dieser kann man wiederum herausfinden, welchen Prozessor man hat und wie lang die Garantie noch läuft. Das schreibt Intel auch auf seiner offiziellen Webseite.
Der Customer-Support erklärt dem schockierten Spieler, dass es sich bei dem gekauften Prozessor um einen „Intel Pentium“ handelt. Diese Prozessoren sind deutlich günstiger und ihr bekommt sie in der Regel für unter 100 Euro. Normalerweise sind dies Budget-Prozessoren für günstige Office-Systeme.
Kann man das auch selbst prüfen? Ja, das kann man. Der einfachste Weg ist tatsächlich, dass man sich Intels offizielle “Reverse Logistic Toolkit”-Software herunterlädt und mit dieser die 2D-Matrix auf seinem Prozessor einscannt. Theoretisch könnt ihr euch auch Apps von Drittanbietern herunterladen, die die Fähigkeit haben, 2D-Matrizen zu dekodieren.
Geht das bei AMD auch? Ja, auch bei AMD könnt ihr euer Produkt kontrollieren, hier gibt es aber keine 2D-Matrix, sondern “nur” einen Code, den ihr vergleichen könnt (via AMD.com). Der Code befindet sich direkt auf der CPU und auf der Verkaufsbox.
So schützt ihr euch gegen Fake-Produkte und seltsame Angebote
Preise kontrollieren: Grundsätzlich sind verdächtige Preise immer ein gutes Zeichen. Wird ein Produkt deutlich unter Marktwert verkauft, dann könnt ihr euch sicher sein, dass etwas nicht stimmt.
Bewertungen und Anbieter checken: Schaut euch genau an, bei wem ihr kauft. Bei “Verkauf und Versand durch Amazon” macht ihr selten etwas falsch, bei anderen Anbietern solltet ihr schauen, wer verkauft. Neue Verkäufer mit wenigen Rezensionen sind eher zu hinterfragen, aber auch hier kann es sich einfach um neue Händler handeln. Haben die Verkäufer kein vernünftiges Impressum oder sind die Daten falsch oder ihr landet im Nirgendwo, sind das bessere Indizien.
Amazon verkauft das Produkt selbst: In einigen Fällen kann man auch eine Fälschung erwischen, wenn man direkt über Amazon kauft. Es gibt immer wieder Nutzer, die davon berichten, dass andere Käufer Dinge auf Amazon kaufen und dann heimlich den Inhalt austauschen.
Dagegen könnt ihr euch nur bedingt schützen, immerhin bietet Amazon einen Käuferschutz an. Doch auch der hilft nicht immer, wie kürzlich ein Familienvater feststellen musste. Denn hier verweigerte Amazon prompt die Erstattung, für das Fake-Produkt: