2024 soll in Europa das neue MMORPG Throne and Liberty erscheinen. Amazon will es aus Südkorea nach Europa und Amerika bringen. Jetzt kommen unerwartet gute Nachrichten: Das Onlinerollenspiel will auf die im Westen verhasste „Gacha-Mechanik“ verzichten, heißt es. Hier in Deutschland kennt man das System als “Lootboxen”.
Auf welche Mechanik will man verzichten?
Wie eine koreanische Sichte meldet, will Throne and Liberty auf Wahrscheinlichkeits-Mechaniken bei Items verzichten. Im Wesentlichen sind damit wohl Loot-Boxen gemeint: Nicht einsehbaren Boxen, aus denen mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein begehrtes Item herauskommt oder nur eine Niete.
Solche Lootboxen gelten als „Glücksspiel-Mechanik“ und werden immer skeptischer gesehen. In Belgien und den Niederlanden werden einige Spiele mit dieser Mechanik gar nicht mehr vertrieben.
Denn die Wahrscheinlichkeit, wirklich eines der begehrten Items aus so einer Lootboxen zu erhalten, ist häufig mikroskopisch klein. Spieler geben viel zu viel Geld aus, beim Versuch, ein begehrtes Item zu erhalten.
Autoplay
Battlepass statt Lootbox
Was plant man stattdessen? Statt Lootboxen mit Wahrscheinlichkeiten, wie sie in asiatischen Gacha-MMORPGs üblich sind, orientiert sich NCSoft offenbar an westlichen Live-Service-Spielen und will auf einen Battle-Pass setzen.
Wer in diesem Abo-basierten Season Pass bestimmte Meilensteine erreicht, soll versprochene Items erhalten: Das ist also nicht Glücks-abhängig, sondern berechenbar.
Wie eine Fanseite zu Throne and Liberty berichtet, bekam man in der letzten Closed Beta schon einen Vorgeschmack auf den Season Pass mit kosmetischen Items.
Ruf von Lootboxen als Geldgrab wird immer schlechter
Warum macht NCSoft das? Wie die koreanische News Seite mt.com meldet, sind Lootboxen in den letzten Jahren in Verruf gekommen; hohe Preise hätten zu Kontroversen geführt. Weil man mit Throne and Liberty auch den Westen erreichen will, orientiert sich NCSoft daher an einem berechenbaren Modell.
Denn bei einem Lootbox-System sei Erfolg selbst dann nicht garantiert, wenn man sehr viel Geld ausgibt.
NCSoft lenkt nach negativen Erfahrungen offenbar ein
Das steckt dahinter: NCSoft hatte 2021 das Spiel „Blade & Soul 2“ in Südkorea eingeführt und das war auch zu Beginn enorm erfolgreich. Man hat es dort aber so mit der Monetarisierung übertrieben, dass ihnen die Spieler das Game um die Ohren gehauen haben und Blade & Soul mittlerweile als verbrannte Lizenz gilt.
Nachdem Throne and Liberty bei ersten Tests nur mäßig angekommen war, hat man sich bei NCSoft offenbar durchgerungen, den Spielern ein ganzes Stück entgegenzukommen.
Wie das System dann in der Praxis aussieht, werden wir wahrscheinlich bald erfahren. Für den 2. November ist ein Showcase für die koreanische Version von Throne and Liberty angedacht, die noch im Dezember in Südkorea erscheinen soll.
Auch das Kampfsystem von Throne and Liberty wurde schon stark überarbeitet: