In World of Warcraft kann man aus vielen Gründen gebannt werden – aber dem Anschein nach auch, wenn man zu freundlich ist.
Wenn man in World of Warcraft Unsinn anstellt, dann wird man in der Regel recht schnell von Mitspielerinnen und Mitspielern gemeldet und sieht sich zeitnah einer Strafe gegenüber. Von kleinen Verwarnungen bis zu langen Account-Sperren ist alles dabei. Doch gibt es auch immer wieder Spieler, die zu Unrecht gebannt werden und das manchmal aus den absurdesten Gründen.
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Im Subreddit von WoW berichtet nun ein recht beliebter Spieler, dass er zu Unrecht gebannt wurde. Der Grund dafür? Er war einfach zu nett und hat Dinge kostenlos angeboten, für die andere mehrere Hunderttausende Goldstücke verlangen.
Warum wurde er gebannt? Laut eigenen Aussagen wurde Critzler wegen massenhaften Meldungen gebannt. Der Grund dafür ist nicht ganz klar, erscheint bei genauerer Überlegung allerdings offensichtlich. Denn Critzler hilft Leuten dabei, den aktuellen Endboss Fyrakk auf heroischer Schwierigkeit zu besiegen und so einen besonderen Erfolg zu erlangen.
Das ist ein Dienst, den anderen Gilden häufig im Service-Channel bewerben und dafür, je nach zusätzlichen Leistungen, zwischen 80.000 und 200.000 Goldstücke pro Teilnehmer haben wollen.
Da Critzler diese Raids aber veranstaltet, ohne Gold zu verlangen, sorgt er so für geringere Einnahmen der anderen Gilden, die damit verdienen wollen.
Die Vermutung ist also naheliegend: Entsprechende Gilden haben ihn massenhaft gemeldet, um eine automatisierte Sperre zu erzielen. Dass das funktioniert, wurde in den vergangenen Monaten immer wieder bewiesen, wie etwa im Fall des Elementarschleifen-Kartells. Wer hier den Markt unterbieten wollte, wurde einfach systematisch von Juwelenschleifern gemeldet.
Ärgerlich ist das vor allem, weil Critzler im Kontakt mit dem Kundendienst immer wieder automatisierte Antworten bekam. Die Wartezeiten der Bearbeitung waren sogar so groß, dass der Bann von 10 Tagen auslief, bevor er eine richtige Antwort bekam. Für Critzler somit doppelt ärgerlich, da er damit das ganze Hearthstone-Event und einige exklusive Belohnungen verpasst hatte.
Stimmt das auch wirklich? Natürlich wäre es vorstellbar, dass es auch einen anderen Grund für die massenhaften Meldungen des Betroffenen in diesem Fall gab. Immerhin gab es in der Vergangenheit auch häufiger Fälle, in denen Leute versucht haben, Community-Aufrufe auszunutzen, um schnell wieder freigeschaltet zu werden.
Da die Strafe von Critzler allerdings bereits abgelaufen ist und es scheint, dass er eher auf das generelle Problem der massenhaften Meldungen aufmerksam machen will, klingt seine Geschichte zumindest plausibel. In den Kommentaren erwähnen ihn auch mehrere Leute positiv, denen er bereits beim Erhalt des Erfolgs für den aktuellen Endboss geholfen hat.
In den vergangenen Monaten kommt es immer wieder zu frustrierenden Erlebnissen, von denen die Community berichtet. Gerade automatisierte Antworten auf Tickets, in denen sich gar nicht mit dem Fall beschäftigt wird, führen zu Ärger und Unzufriedenheit.
Nicht nur Banns dauern in WoW lange – auch das Farmen eines Spielzeugs, das über 6 Jahre dauert.