Der Twitch-Bann von Herschel „DrDisrespect“ Beahm ist bis heute berühmt-berüchtigt. Dank einer neuen Regeländerung dürfen Streamer den Doc immerhin wieder zeigen – zurück darf er aber nicht.
Was sind das für neue Regeln? Twitch verkündete am Abend des 4. April 2024 unserer Zeit auf X, ehemals Twitter, dass sie eine ihrer strengsten Regeln anpassen: die zur „Bann Evasion“, also dem Umgehen von Banns. Fortan ist es Streamern erlaubt, Videos und Streams ihrer gebannten Kollegen zu zeigen und darauf zu reagieren.
Voraussetzung ist allerdings, dass man tatsächlich auf die gezeigten Inhalte reagiert und sie kommentiert. Gemeinsame Twitch-Streams mit gesperrten Streamern sind jedoch weiterhin verboten.
Diese Regel-Änderung ist insofern interessant, als Twitch bislang wirklich wenig Spaß verstand, was das Umgehen von Banns betrifft:
Mit diesen Regeln soll verhindert werden, dass Streamer ihre Sperren umgehen, indem sie auf einem anderen Kanal auf Sendung gehen oder im Stream eines befreundeten Content Creators auftauchen
Wer einen gebannten Kollegen in seinen Stream holt, kann selbst gesperrt werden und riskiert somit, eine wichtige Einnahmequelle zu verlieren
Streamer wurden sogar angehalten, gesperrte Nutzer „nach bestem Wissen und Gewissen“ aus ihren Streams rauszuhalten, sie stumm zu schalten oder die Interaktion einzuschränken, sollte man ihnen zufällig begegnen – etwa bei einem Gaming-Turnier eines Drittanbieters
In einem Kommentar erklärt Twitch, man würde sich so den sich ständig entwickelnden Inhalten auf der Plattform anpassen (via X.com).
Autoplay
Wie kommt DrDisrespect ins Spiel? Der berühmt-berüchtigte Streamer ist der Grund, aus dem Twitch die Regeln zur Bann-Umgehung 2020 verschärfte. Sein Perma-Bann ist zudem der wohl bekannteste und mysteriöseste in der Geschichte von Twitch.
Bis heute haben weder er selbst noch die Streaming-Plattform öffentlich erklärt, warum man im Juni 2020 einen der damals größten Streamer auf Twitch überraschend bannte. Es gibt jedoch reichlich Spekulation über den Bann-Grund, die durch Andeutungen wie etwa kürzlich vom Twitch-Chef Dan Clancy befeuert werden.
Während Amouranth gerade gelassen ihre 10. vorübergehende Sperre aussitzt und sogar der kontroverse YouTuber IShowSpeed zurück auf Twitch durfte, ist der Doc seit bald 4 Jahren weg vom Fenster.
Nun darf er wieder offiziell über die Bildschirme von Twitch-Zuschauern flimmern.
Was macht eigentlich DrDisrespect? Der streamt seit seinem Bann auf YouTube und das ziemlich erfolgreich. Dort hat er jedoch einen großen Nachteil: YouTube warb erfolgreiche Streamer für viel Geld von Twitch ab, den Doc bekamen sie jedoch umsonst. Während andere also lukrative Exklusiv-Verträge ergatterten, ging er leer aus.
Als die neue Konkurrenz-Plattform Kick im Sommer 2023 Millionen-Deals verteilte, wollte der Doc auch ein Stück vom Kuchen haben und forderte dreist 50 Millionen Dollar.