Der neue SF-Film auf Netflix wird von der Kritik zerrissen – Soll miese Idee recycelt haben

Der neue SF-Film „Rebel Moon 2 – Die Narbenmacherin“ war von Netflix offenbar klar als Blockbuster gedacht und angepriesen, immerhin hatte man mit Zack Snyder (300, Watchmen, Justice League) einen renommierten Action-Regisseur verpflichtet. Aber bei Kritikern fällt der Film durch – eine Szene wird besonders hart kritisiert. Die Idee für diese Szene soll Snyder aus einem DC-Film wiederverwendet haben, den er im Kopf hatte.

Was ist Rebel Moon 2 für ein Film?

Rebel Moon erzählt die Geschichte von „Die Glorreichen Sieben“ in einer Science-Fiction-Version. Wobei die „glorreichen Sieben“ ja auch nur die Western-Version eines Samurai-Films sind.

Eine Bande von außergewöhnlichen Kämpfern muss ein kleines Dorf vor einem übermächtigen Gegner beschützen, vor der „Mutterwelt“, einem gesichtslosen faschistischen Weltraum-Regime, die ihre Attentäter mit brennendem Lichtschwert ausstatten, weil … weil … es optisch was hermacht und man sowieso schon wie das Imperium aus Star Wars aussieht, da kann man auch gleich ganz durchziehen.

In Teil 1 wurde der Konflikt vorgestellt und die Helden nach und nach eingesammelt, in Teil 2 kommt es jetzt zu dem großen Konflikt, der Schlacht ums Dorf, der in Teil 1 gefehlt hat.

Regisseur hat Idee für “Justice League 2” in Rebel Moon 2 eingebaut

Und die Kritiker mögen das nicht? Nee, die mögen das gar nicht. Bei Rotten Tomatoes hat der Film nur 52 % positive Reviews, auf IMDB steht der Film bei 5,2 von 10. Auf Metacritic steht er bei deströsten 36 %. Er bleibt in jedem Fall weit unter den Erwartungen.

Regisseur Zack Snyder gibt den Kritikern nun neue Nahrung, weil er darüber sprach, dass es Anleihen im Film zu „Justice League 2“ gibt. Das ist ein von ihm geplanter Film, der nicht zustande kam:

Es gibt auf jeden Fall ein letztes Abendmahl in Justice League 2, mit einer Szene, in der die Helden die Geschichte erzählen müssen, wie sie dort gelandet sind […] und, ja, die Szene in Rebel Moon hat eine ähnliche Struktur wie die, die wir für Justice League 2 in Betracht gezogen hatten. Es gibt noch ein paar andere Ideen, die wir in Rebel Moon einfließen ließen, aber nicht genug, um eine Umsetzung von Justice League 2 unmöglich zu machen.

Klobige Szene reicht Ursprungsgeschichte der Helden nach

Was ist das Problem? Die Szene, die er meint, liefert in Rebel Moon 2 die Ursprungs-Geschichte jedes Helden nach: In wenigen Sätzen und in klobigen Rückblenden stellt jede Figur vor, was ihn so traumatisiert hat. Der eine hat all seine Truppen verloren, dem nächste wurde sein Königreich gestohlen, eine Heldin wurde vom bösen Imperium verraten.

Kritisiert wird, dass in der Szene die Geschichte der Helden nur rasch zusammengefasst wird und es keine Möglichkeit gibt, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Gerade dass alle traumatischen Ereignisse hintereinander so wegerzählt werden, nimmt den einzelnen Schicksalen ihre Wirkung.

MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski hat im Dezember 2023 Teil 1 für MeinMMO besprochen: Rebel Moon-Review ohne Spoiler: Kein „Star Wars“-Killer, aber definitiv ein schönes Science-Fiction-Epos für Netflix

Versprochener “Snyder Cut” macht den Film auch nicht besser

Gibt’s weitere Kritik? Der deutsche YouTuber David Hain kritisiert Snyder zudem für sein Versprechen einen “Director’s Cut” nachzuliefern, der viel umfangreicher und brutaler als der Film sein soll und der angeblich, das “SF-Kino” revolutionieren soll (via youtube).

Wenn einem solche Monster-Cuts in Aussicht gestellt werden, wer habe dann noch Lust, sich den normalen Film anzuschauen, fragt Hain.

Die “Glorreiche Sieben”-Formel vermasselt

Wie sieht MeinMMO das? Ich hab Rebel Moon 2 schon gesehen und der Film hat tatsächlich keine einzige Wendung oder originelle Idee. Teil 1 hatte zumindest noch die klassische Verräter-Szene, aber Teil 2 läuft wie an der Schnur gezogen durch.

Die “Glorreiche Sieben”-Formel funktioniert nur, wenn man als Zuschauer die Charaktere interessant findet oder zumindest versteht und es einen charismatischen Bösewicht mit fiesen Helfershelfern gibt, die nacheinander möglichst spektakulär draufgehen. Bei “Rebel Moon” hat man eher Energie in die Kampfszenen und das World Building gesteckt, das aber kaum effizient genutzt wird, statt in die dringend notwendige Charakterisierung der Figuren.

Die Figuren wirken eher wie Superhelden, die sich nur über ein Gimmick definieren, als wie Figuren in einem Spielfilm.

Gerade bei Justice League hätte sich Zack Synder wohl nicht bedienen sollen: Justice Leauge gilt als misslungener Film und hat einiges an Geld verloren.  Einen zweiten Teil gab es bislang nicht.

Auch Rebel Moon, wo angeblich noch so viele Teile kommen sollen, könnte jetzt ein rasches Ende finden.

Wenigstens hatte Zack Snyder Spaß:

Zack Snyder ist begeistert von den Freiheiten, die ihm Netflix bei der brutaleren Version seines SF-Epos lässt

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