LoL: CEO von Riot wurde sexuelle Belästigung vorgeworfen, er trat zurück – 3 Jahre später: „Unbegründet“

Der CEO von Riot Games (League of Legends), Nicolo Laurent, hatte eine glänzende Laufbahn hinter sich, die 2021 einen Nick nahm. Eine gefeuerte Assistentin warf ihm vor, sie sexuell belästigt zu haben. Sie sei 2020 unrechtmäßig gekündigt worden. Die Assistentin verklagte die LoL-Firma Riot Games. Laurent trat im Mai 2023 zurück, um sich auf seine Familie zu konzentrieren. Jetzt hat ein Schiedsgericht entschieden: Die Vorwürfe gegen Nicolo Laurent sind unbegründet.

Das waren die Vorwürfe: Im Januar 2021 erhob die ehemalige Assistentin der Geschäftsleitung, Sharon O’Donnell, Vorwürfe gegen Riot Games:

Man habe sie unberechtigterweise entlassen

Sie hätte vielfach unbezahlte Überstunden leisten müssen

Der CEO Nicolo Laurent hätte sich ihr sexuell genährt, sexistische Äußerungen getätigt und ihr unangemessene Angebot gemacht, privat zu reisen

Klage kam zu einer Zeit, in der Riot Games heftig in der Kritik stand

Was forderte die Assistentin? O’Donnell verklagte Riot Games auf das entgangene Gehalt, medizinische Ausgaben und Schmerzensgeld. Sie warf Riot zudem vor, man habe sie entlassen, nachdem sie sich bei der Personalabteilung beschwert hatte.

Riot Games hadere mit Kultur des Sexismus

Warum war die Situation für Riot damals so schwierig? Im August 2018 war ein Bericht der Seite Kotaku erschienen, der Riot Games eine sexistische Kultur vorwarf. Es solle da zu gehen wie in einer Studentenvereinigung (via kotaku).

Der Bericht traf offenbar auf fruchtbaren Boden: Es kam zu offenen Briefen, Streiks, weiteren Klagen und Untersuchungen.

Riot Games reagierte, bot Seminare nur für Frauen an und beauftragte eine Harvard-Professorin damit, die Unternehmenskultur zu ändern.

Riot Games kam nach den Enthüllungen ein Jahr lang nichts zur Ruhe. Im Dezember 2019 zahlte man 10 Millionen $ an 1000 Frauen aus, die bei Riot Games gearbeitet hatten. Unmittelbar danach kam die Beschwerde von O’Donnell.

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Riot Games stellte sich schon damals hinter ihren CEO

Wie verhielt sich Riot Games? Riot Games sagte in einem ersten Statement: Die Entlassung von O’Donnell sei 7 Monate her. Verschiedene Leute hätten sich über sie beschwert. Alle Behauptungen, es sei anders, seien einfach falsch (via dotesports).

Riot Games teilte im März 2021 die Ergebnisses eines Komitees mit, das die Vorwürfe gegen den CEO untersucht hatte. Riot hatte eine außenstehende Kanzlei mit der Untersuchung beauftragt.

Das Komitee kam zu dem Schluss, dass es keine Beweise dafür gäbe, dass Laurent etwas getan hat und nichts gegen ihn unternommen werden sollte.

Doch obwohl die interne Untersuchung schon im März 2021 abgeschlossen war, sollte es noch Jahre dauern, bis auch die offizielle Untersuchung von außen ihren Abschluss fand.

CEO tritt zurück, um sich auf die Familie zu konzentrieren

Was war die Konsequenz für den CEO? Im Mai 2023 trat Nicolo Laurent als CEO zurück, um sich auf seine Familie zu konzentrieren.

Er sagte, die Entscheidung komme, weil er mehr Zeit seinen 4 Kindern verbringen und zurück nach Frankreich ziehen möchte.

Der Chef einer so großen Firma zu sein, belaste ihn stark.

Damals wirkte es so, als habe die Entscheidung nichts mit der Klage gegen ihn zu tun, aber in einem neuen Statement lässt Riot Games durchblicken, wie sehr die Klage den CEO und seine Familie belastet hat.

Das ist jetzt der Stand: Riot Games teilt jetzt mit (via riot), dass ein Schiedsgericht im Fall Sharon O’Donnell gegen Riot Games entschieden hat. Alle Vorwürfe gegen Riot Games und Nicolo Laurent seien unbegründet.

Riot Games unterstreicht, dass ihre Firma kein Platz für Belästigung und Diskriminierung sei. Und man unterstütze Mitarbeiter, die offen sprechen, wenn sie selbst Fehlverhalten erlebt oder bei anderen beobachtet hätten.

Aber man werde keine böswilligen Unterstellungen gegen die Firma oder Mitarbeiter tolerieren, sondern gegen sie mit größter Überzeugung vorgehen – auch wenn das heiße, Jahre in Verfahren zu gehen.

Der Rechtsstreit habe Riot Games und seinen Teams geschadet, er hätte auch Nicolos Familie viel Schmerzen verursacht. Nicolo überlege jetzt seine nächsten Schritte, vielleicht auch Schritte rechtlicher Natur. Riot Games werde ihn darin unterstützen.

Riot Games sagt: Man sei tief dankbar, dass sich die Fakten am Ende durchgesetzt haben.

Das steckt dahinter: Das ist eine verzwickte Geschichte, die zeigt, wie wichtig Differenzierung ist und dass man jeden Einzelfall genau betrachten muss. Zwar gab es zweifellos Fehlverhalten bei Riot Games im systemischen Maß und es war dringend notwendig, dass eine Änderung der Kultur dort stattfindet.

Im Fall von Nicolo Laurent scheint es aber so zu sein, dass der so untadelig war, dass Riot Games ihn von Beginn an voll unterstützt hat und dass sich dieses Vertrauen offenbar nun, Jahre später, als gerechtfertigt erwiesen hat. Nicht nur gegen Riot Games kamen in den letzten Jahren Sexismusvorwürfe auf: „Kokain auf der Toilette, Sex in der Lounge“ – Skandal um WoW-Entwickler Blizzard eskaliert

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