Grand Theft Auto: Vice City Stories – im Klassik-Test (PS2)

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Spiel:Grand Theft Auto: Vice City StoriesPublisher:Take 2Developer:Rockstar LeedsGenre:ActionGetestet für:PS2Erhältlich für:PS2USK:16Erschienen in:5 / 2007

Sie haben es doch getan: Wer gedacht hatte, Rockstar würde sich die Chance entgehen lassen, auch das zweite PSP-GTA noch auf die PS2 umzusetzen, der irrt – zwar wurde diesmal mit der offiziellen Ankündigung recht lange gewartet, dafür kommt das fertige Vice City Stories (aber auch wieder ohne die Mehrspieler-Modi der Handheldfassung) umso schneller daher.

Wie beim Vorgänger Liberty City Stories dient ein früherer Teil als Vorlage, nur dass Ihr jetzt einige virtuelle Jahre vor dem Geschehen von GTA: Vice City (dt.) unterwegs seid. Das Szenario wurde bis auf eine Hand voll Details weitgehend unverändert übernommen und glänzt damit erneut als stilvoll inszenierte Hommage an das echte Miami – strahlende Sonnenuntergänge und pastellfarbene Neontöne bei Nacht inklusive. Die Handlung wurde dagegen komplett neu entwickelt und Euer virtuelles Alter Ego Vic Vance ist patenter als sein Vorgänger Tommy Vercetti: Vor allem sauft Ihr im Wasser nicht mehr gleich ab, sondern könnt nun kurze Distanzen schwimmen, bevor Eure Muskeln erlahmen.

Die Vehikelvielfalt eines San Andreas bieten die Vice City Stories zwar nicht (die PSP-Herkunft erlaubt nicht mehr), doch neben Autos und Motorrädern aller Art könnt Ihr nun wieder Helikopter kapern und damit abheben. Neu für das GTA-Universum ist zudem die Möglichkeit, gezielt ein kriminelles Imperium aufzubauen: Habt Ihr einen bestimmten Wendepunkt in der Handlung erreicht, dürft Ihr verschiedene Betriebe mit etwas Überredungskunst von anderen Gangs ‘erwerben‘ und dort Eure eigenen Geschäfte wie Prostitution oder Schutzgelderpressung aufziehen. Erfüllt Ihr außerdem die dazugehörigen Miniaufträge, erhaltet Ihr jeden Tag ein sattes Einkommen – mit dem könnt Ihr z.B. nach Verhaftungen sofort wieder Euer Waffenarsenal übernehmen.

Einige sinnvolle Verbesserungen im Spielablauf sind also dabei, eine Reihe traditioneller Problempunkte wurden aber nicht gelöst: So gibt‘s weiterhin nur wenige Speicherpunkte, Missionen müssen immer von vorn begonnen werden und das Zielsystem ist nicht das intelligenteste – da hilft nur das Warten auf GTA IV. Auch grafisch ist trotz schicker Szenarien nicht zu übersehen, dass das Abenteuer ursprünglich auf der PSP debütierte: Teils verwaschene Texturen und die üblichen Ruckler bleiben nicht aus – dafür genießt Ihr auf der PS2 eine deutlich komfortablere Steuerung mitsamt guter Kamerakontrolle.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Operation gelungen, Patient lebt: Eine echte Schönheit ist Vice City Stories auf der PS2 zwar nicht geworden (dazu wäre wohl zu viel Neuaufwand nötig gewesen), aber die Umsetzung kann sich trotzdem sehen kassen. Das schicke “Miami Vice”-Szenario gibt einfach mehr her als z.B. Liberty City. Dank verbesserter Steuerung fallen einige der üblichen Serienmacken weniger stark ins Gewicht, den Multiplayer-­Aspekt der Handheld-Fassung vermisse ich ehrlich gesagt kaum. Klar, originell ist am neuen Abenteuer nicht wirklich viel, obwohl der Imperiumsaufbau etwas frischen Wind reinbringt. Doch was im Spiel steckt, kann sich auch diesmal sehen lassen: Wer’s auf der PSP noch nicht gezockt hat, sollte jetzt zugreifen.

Wertung

wieder mit den üblichen Schnitten
Vic Vance kann schwimmen
neuer Imperiumsaufbau-Aspekt
Autos, Motorräder und Helikopter steuerbar
gewohnt erstklassige Radiosender

Routinierte Umsetzung des tollen Handheld-Ganovenepos: optisch zwar kein Brecher, aber mit ein paar gelungenen neuen Aspekten.

Singleplayer85MultiplayerGrafikSound

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