Diablo 4 ist einfach zu groß, sagen die Entwickler selbst. Lead Class Designer Adam Z. Jackson und Associate Game Director Joe Piepiora haben in einem Interview darüber gesprochen, wie Fehlerbehebung und das Testen neuer Features funktioniert. Das ist deutlich mehr Arbeit, als man erwarten würde, sagen sie selbst.
Um welche Inhalte und Fehler geht es?
Diablo 4 bekommt mit Season 4 eine Generalüberholung. Das gesamte Loot-System wird verändert, Kern-Inhalte wie die Höllenflut werden ausgebaut. Ihr findet hier alle Infos zu Season 4 zusammengefasst.
An vielen dieser Inhalte wird seit Monaten gearbeitet. Eine Sache, die die Entwickler konkret ansprechen, ist das neue Crafting-System mit Härtung und Vollendung.
Auf dem PTR musstet ihr noch bei jedem Versuch eine Animation ansehen und das Craften konnte fehlschlagen. Beides ist mittlerweile besser, sehr zur Freude der Spieler. Aber die Entwickler sagen: Um so etwas herauszufinden, braucht man teilweise hunderte Stunden.
Das sagen die Entwickler: Im Interview mit dem Diablo-Experten Raxxanterax kam die Sprache irgendwann auf die Umsetzung von Feedback und der Bearbeitung neuer Inhalte sowie Bugfixing (via YouTube, bei Minute 09:48).
Adam Jackson sagt dabei, dass er für neue Inhalte mit seinem Live-Team nicht darauf verzichten könne, das Spiel ausgiebig zu spielen. Das sei wichtig, um überhaupt zu verstehen, was man beheben muss:
Jeder in meinem Team muss eine gewisse Zeit am Tag einen internen Build spielen oder seinen Live-Charakter. Ich spiele gerade schon Season 5 […] Man muss das Spiel spielen, um die Probleme zu verstehen. […] Es gibt keinen Ersatz dafür, tatsächlich das Spiel für 80 Stunden oder mehr durchzuspielen.
Adam Jackson
Beim Spielen habe man dann eine ganze Liste mit Dingen, die nicht gut seien und die man verbessern wolle. Dann müsse man schauen, was davon umsetzbar sei.
Die zukünftige Season 5 etwa würde Jackson am liebsten 200 Stunden lang spielen, um alles testen zu können. Er hat aber nur 50 und muss daraus das Beste machen: „Wir müssen unser Bauchgefühl, existierende Ideen und Daten nutzen, um herauszufinden, ob unsere Entscheidungen richtig sind.“
Was die Entwickler aus dem PTR gelernt haben, erklären sie im Video:
Autoplay
„Man müsste sein ganzes Leben lang spielen“
Der Grund dafür, dass für Tests und Fehlersuchen so viel Zeit benötigt wird, sei der Umfang des Spiels. Jackson sagt: Diablo 4 habe so viele Systeme, die ineinander greifen, dass es ewig dauere, alles zu verstehen. Das sei selbst für das Team nicht einfach:
Diablo ist ein verdammt großes Spiel und es dauert ewig, das zu verstehen […] Der Teil, der es uns wirklich schwer macht, und wo ich denke, dass die Community es uns noch schwerer macht … ist, dass man, um unser Spiel wirklich zu testen, sein ganzes Leben lang zocken müsste.
Adam Jackson
Man könne die Entwickler nun aber nicht dazu verdonnern, in ihrer gesamten Freizeit nur Diablo zu spielen. Man müsse auf Erfahrung vertrauen.
Deswegen sei es so wertvoll, das Feedback von aktiven Spielern zu sehen, etwa auf Reddit. Dort seien die Entwickler ständig unterwegs, erklärt Joe Piepiora in seinem Kommentar. Man habe zwar Zugriff auf die Meta-Daten, etwa wie viele Leute gewisse Legendarys nutzen, aber die Gespräche der Community seien schließlich wichtiger.
Aus diesem Grund müssen die Entwickler nach dem Release von neuen Features auch ab und an polieren, meint Jackson. Das sei der normale Ablauf: Man arbeite nach eigenem Wissen und Gewissen, bringe die neuen Inhalte und verbessere sie dann nach dem Feedback der Spieler.
Wir konnten vor dem Start von Season 4 ebenfalls mit den Entwicklern sprechen. Lead Seasons Designer Deric Nuñez und Lead Game Producer Timothy Ismay haben uns einige Fragen zu den Inhalten der Season sowie der Zukunft von Diablo 4 beantwortet: Diablo 4 verspricht Content für alle in Season 4 – Entwickler erklären uns, wie sich das Spiel grundlegend ändert
Der Beitrag Entwickler sagen: Diablo 4 ist einfach zu groß – Sie müssen 80 Stunden zocken, nur um Fehler zu fixen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
