Viele Gamer haben mittlerweile eine stattliche Sammlung an Spielen auf Steam. Da stellt sich einigen User die Frage, ob es möglich sei, die komplette Bibliothek an eine andere Person zu vererben. Ein Spieler hat nun bei Valve nachgefragt, ob es möglich sei, den Steam-Account mit in sein Testament aufzunehmen.
Was war die Antwort? Der Spieler stellte die folgende Frage:
Hallo Steam-Team. Ich habe eine brennende Frage, die einer Antwort bedarf. Ich habe nicht vor, so schnell zu sterben, aber wenn ich das tue … Könnte ich mein Steam-Konto durch ein Testament übertragen? Danke für die Antworten.
User auf Steam, via 3D Juegos
Der Kundendienst von Steam antwortete, dass es nicht möglich sei, den Account an jemanden weiterzugeben. Es sei anderen Personen nicht erlaubt, auf das Konto zuzugreifen oder das Konto mit einem anderen zusammenzuführen. Mit dem Tod verliert ein User also sämtliche Rechte an den Spielen.
Dabei beruft sich der Kundendienst auf die Nutzungsrichtlinien. Dort heißt es, dass Nutzer „ihr Passwort oder ihr Konto nicht offenlegen, weitergeben oder es anderen Personen anderweitig gestatten dürfen, das Passwort und das Konto zu nutzen.“ Etwas anderes würde nur dann gelten, wenn Valve es ausdrücklich genehmigen würde.
Was dagegen geht, ist es, sein eigenes Spiel auf Steam umzubenennen:
Autoplay
Die Rechtslage zum Erbe des Steam-Kontos ist komplizierter
Ist der Fall damit also abgehakt? Der Spieler könnte trotzdem versuchen, seinen Steam-Account an eine andere Person zu vererben. Ein anderer User hatte dieselbe Frage gestellt und eine etwas andere Antwort bekommen: Demnach würde Valve von Fall zu Fall unterscheiden, ob der Account weitervererbt werden könne (via Steam Community).
Demnach sei Valve bereit, mit den jeweiligen Parteien zusammenzuarbeiten, wenn so ein unglücklicher Fall eintreten würde.
Unsere Kollegen von der GameStar haben einen Rechtsanwalt gefragt, ob es möglich sei, die Bibliothek zu vererben. Der Experte für Internet- und IT-Recht gab an, dass es grundsätzlich möglich sei, den Account weiterzuvererben.
Doch der Fall sei komplexer als gedacht, denn bei Steam erwerben wir nicht die Spiele an sich, sondern nur die Nutzungslizenz. Zudem können Rechte und Verträge des Erblassers weitervererbt werden, aber nicht die „höchstpersönlichen Rechte“, die mit einer aktiven Nutzung der Spiele einhergehen könnten.
Im Endeffekt hat der derzeitige Steam-Nutzungsvertrag nicht geregelt, dass eine Vererblichkeit grundsätzlich ausgeschlossen werden könne. Es gibt allerdings viele rechtliche Grauzonen, die ein Erbe schwierig machen.
Was kann ich stattdessen tun? In den Kommentaren eines reddit-Posts macht ein User darauf aufmerksam, dass die verstorbene Person im Zweifelsfall vor seinem Tod seine Login-Daten weitergeben müsse. Das verstößt allerdings gegen die Nutzungsrichtlinien und der Account könnte gesperrt werden, falls das auffallen sollte.
Eine andere Methode wäre das Einrichten einer Familienbibliothek. So können Spieler auf die Titel anderer Familienmitglieder zugreifen.
Andere Unternehmen sind da schon weiter: Tencent hat im Jahr 2021 ein Patent angemeldet, mit dem digitale Besitztümer an seine Erben hinterlassen werden können. So können Skins, Mounts und andere digitale Güter legal von einen auf den anderen Besitzer transferiert werden: Bald kann ich meinen wertvollsten Besitz an meinen Sohn vererben – Meine Skins in Fortnite, ESO und Apex
Der Beitrag Ein User fragt Valve, ob er seine vielen Spiele auf Steam vererben darf – Sie antworten erschien zuerst auf Mein-MMO.de.