Radirgy 2 – im Import-Test (Switch)

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Spiel:Radirgy 2Publisher:BeepDeveloper:RS34Genre:Shoot’em-UpGetestet für:SwitchErhältlich für:PS4, PS5, SwitchUSK:Erschienen in:5 / 2024

Im Jahr 2005, als Segas Dreamcast schon längst Geschichte war, brachte Entwickler Milestone Inc. das Vertikal-Shoot’em-Up Radirgy in Japans Game Center. Die Ballerei lief auf Dreamcast-naher Naomi-Hardware und wurde so im Jahr darauf nicht nur auf PS2 und GameCube, sondern auch noch offiziell auf Segas letzte Hardware portiert. Später folgten mit ­Radirgy Noa, Radirgy de ­Gojaru! und Radirgy Swag diverse Sequels und Ableger, die teilweise kurzzeitig den Weg nach Westen fanden. Über ­Publisher Beep und Entwicklerstudio RS34 ist jetzt seit Ende März auch das ganz simpel benannte ”Radirgy 2 in Japan erhältlich.

Der Titel Radirgy steht kurz für ”Radio Allergy” und beschreibt den Zustand, mit dem sich Heldin Shizuru Kamigusa herumschlägt – blöd, wenn die eigene Welt nur so vor Technik und Radiowellen strotzt. Startet Ihr aber Eure erste Runde Radirgy 2, tut das alles nicht allzu viel zur Sache: Ihr steuert Euren Murasame-Mech durch vertikal scrollende Levels und zersiebt alles, was sich Euch in den Weg stellt. Dabei läuft am rechten Bildrand eine Art Livekommentar ab, der nicht von ungefähr an Spielestreams erinnert. Eine witzige Idee, aber da die Texte nur auf Japanisch vorliegen, ist dieses Element ohne ordentliche Sprachkenntnisse witzlos. Überhaupt ist im Gegensatz zu vielen anderen Ballereien die Sprachbarriere hier ein ganzes Stück spürbarer, ohne gute Kenntnisse ist die ­Navigation durch die verzweigten Menüs ebenso problematisch wie die Wahl des richtigen Spielmodus. Tatsächlich bekommt Ihr eine klassische Arcade-Variante mit Levelabfolge und Abspann erst dann, wenn Ihr Euch in einem reinen Textmenü für das zweite verfügbare Raumschiff entscheidet. Der erste Punkt führt zu einer Art ”Caravan”-Modus mit bestimmten Gegner-Abschuss-Aufträgen, die natürlich ebenfalls auf Japanisch gestellt werden. Auch der Ingame-Shop, bei dem Ihr erspieltes Geld ausgebt, ist nicht allzu leicht nutzbar.
Die eigentliche Ballerei ist da schon einfacher zu bewältigen. Mit Fächerschuss, konzentriertem Feuer und lokal begrenzten Feuerkreiseln macht Ihr der Feindesschar die Hölle heiß, lasst Euer Punktekonto wachsen und tragt Euch am Ende auch in die Rangliste ein. Besonders nett: Der ­Naomi-basierte Arcade-Erstling ist hier ebenfalls mit von der ­Partie und darf direkt aus dem Hauptmenü heraus gestartet ­werden!

Meinung

Thomas Nickel meint: Radirgy 2 macht es auch Shoot’em-Up-Experten nicht einfach – viele der originellen Systeme und Spielmodi kommen ohne Sprachkenntnisse nicht so richtig zur Geltung. Trotzdem hat es einiges auf der Habenseite: Die eigenwillige Präsentation mit (schriftlichem) Livekommentar, Cel-Shading-Szenarien und dem ein oder anderen krude ­digitalisierten Foto hebt das Spiel von der Konkurrenz ab, die Mechaniken sind durchdacht und die Punktejagd motiviert. Die kleine Hitbox erlaubt spektakuläre Manöver und der ­Schwierigkeitsgrad fühlt sich gut ­ausbalanciert an. Die Modi spielen sich extrem unterschiedlich und der komplett enthaltene erste Teil ist ein toller Bonus. Trotzdem drücken wir die Daumen, dass sich jemand erbarmt und dieser faszinierenden Ballerei eine saubere Lokalisation zukommen lässt – denn mit mehr Text- und Menü­verständnis steigt auch noch mal der Spielspaß.

Wertung

ungewöhnlicher Cel-Shading-Look
mehrere Spielmodi aufspürbar
enthält auch Teil 1

Spannend-eigenwillige Ballerei samt interessanten Ideen und Mechaniken – leider teilweise auch mit deutlicher Sprachbarriere.

Singleplayer73MultiplayerGrafikSound

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