Josh Strife Hayes erklärt, wie man Rollenspiele richtig falsch spielt

Alles muss immer perfekt sein. Oder nicht? Ein Streamer erklärt, warum ihn Guides nerven und die Zuschauer ihn doch einfach spielen lassen sollen.

Der YouTuber und Streamer Josh Strife analysiert immer wieder MMORPGs, aber auch andere Spiele, und er dröselt detailliert auf, was gutes Gamedesign, eine packende Story oder auch eine faire Monetarisierung ausmacht. Zumeist spielt er MMORPGs, zuletzt aber auch Mass Effect im Stream.

Dabei bekommt er aus der Zuschauerschaft immer wieder Anweisungen, was er doch im Spiel tun und lassen soll. Er hat sich die Zeit genommen, dem Chat einmal zu erklären, warum man sich so jede RPG-Erfahrung verdirbt.

Mass Effect: Legendary Edition – Trailer


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Wer spricht da? Der Streamer ist Josh Strife Hayes bietet immer mal wieder interessante Analysen und Ansichten rund um Videospiele. Auf Twitch und YouTube streamt er oder veröffentlicht seine Videos. Wir haben schon in der Vergangenheit über ihn berichtet, etwa als er die Probleme von parasitären Systemen in MMORPGs beleuchtet hat oder warum er Geld von Blizzard ablehnte, um WoW zu bewerben.

Jetzt widmet er sich der Trilogie von Mass Effect und spielt das Spiel im Stream.

Was hat er gesagt? Während er gerade den Klassiker „Mass Effect 1“ spielt, muss sich Hayes immer wieder mit Kommentaren aus dem Chat auseinandersetzen. Der Chat warnt ihn permanent davor, wenn eine wichtige Entscheidung im Spiel ansteht, etwa wenn ein Punkt ohne Rückkehr ansteht. Auch wenn er noch mit Charakteren reden soll, weil er sonst „etwas verpassen würde“, macht der Chat ihn darauf aufmerksam.

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Doch Josh Strife Hayes scheint sich daran eher zu stören und den Forderungen nicht nachzugeben. Denn für ihn würde das eine echte RPG-Erfahrung verderben:

Ich kann das Spiel nicht so spielen, wie ihr das von mir wollt. Und ich kann das Spiel nicht spielen, um die „optimale Story“ zu haben. Ich kann das Spiel nur so spielen, wie ICH es spiele und ich kann die Konsequenzen akzeptieren.

Da werden Entscheidungen sein, die ich treffe und die werden mich von bestimmten Dingen ausschließen. Das ist die Natur eines RPG-Spiels.

Weiter geht er darauf ein, dass es nun mal Dinge geben wird, der er finden würde oder eben nicht. Und manche Charaktere werden in seinem Durchlauf sterben, während andere überleben. Das sei ihm vollkommen bewusst.

Wenn ich einfach nur einem Guide folge und die perfekteste Erfahrung überhaupt habe, dann ist das nicht meine Erfahrung von Mass Effect. Meine Erfahrung besteht aus den besten Entscheidungen, die ich treffen kann als Commander Shepard und mit dem Wissen, das ich habe. (…)

Und wenn ich es dabei vermassel, dann ist das meine Schuld. Aber das ist das Abenteuer, das ich haben werde.

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Gerade die Dinge, die im Spiel eben nicht perfekt laufen, sorgen für eine individualisierte Erfahrung und machen ein interessantes Rollenspiel aus, bei dem jeder eine etwas andere Geschichte erlebt:

Alle Leute sagen mir: Du musst das machen und du musst jenes machen. Wenn ich das alles machen würde, dann spiele ich nicht als Commander Shepard. Dann würde ich nur tun, was der Guide mir sagt. Warum ich mich gegen eure Vorschläge so wehre:

Entscheidungen sind nur relevant, wenn es Konsequenzen gibt. Wenn ihr mir vorher sagt, welche Entscheidungen zu welchen Konsequenzen führen, dann sorgt ihr einfach nur dafür, dass ich aktiv aussuche, welche Story ich spielen werde. Ich will, dass die Story sich von allein entfaltet und auch schlechte Dinge passieren.

Imperfektionen erschaffen interessante Storys. Wir mögen keine perfekten Charaktere. Wir mögen keine perfekte Story. Wir mögen es, wenn es da einen Mangel gibt. Wir mögen es, wenn man ein Problem bewältigen muss. Und wenn ich das Spiel auf eine makellose Art spiele, dann würde es für mich keinen Grund geben, es überhaupt zu spielen.

Gerade komplexe Rollenspiele wie die „Mass Effect“-Reihe bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten und Entscheidungen. Zwar gibt es fast immer einen „perfekten“ Weg oder zumindest einen optimalen, bei dem es die wenigsten Verluste gibt – aber das kann die Spielerfahrung ruinieren. Denn gerade die Verluste und die kleinen Fehler machen den Reiz von Entscheidungen und Konsequenzen aus. Das wird sicher auch in Mass Effect 5 der Falls ein.

Denn wenn man ein Rollenspiel mit Entscheidungsfreiheit will, aber diese dann durch erzwungene Perfektion komplett außer Acht lässt – warum sollte man es dann überhaupt spielen?

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