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Das nächste Werk des engagierten Indie-Entwicklers Tomas Sala spielt im gleichen Erzähluniversum und knüpft chronologisch an die Ereignisse von The Falconeer an. Die Zivilisationen der Ursee sind nach einem verheerenden Krieg nur noch ein Schatten ihrer selbst und nun liegt es an Euch, eine von vier Fraktionen (Mancer, Imperium, Bannerlose, Freihaus) wieder zu alter Größe zu führen. Bevor die offen angelegte Kampagne beginnt, wählt Ihr aus sechs Startpositionen und definiert ein Dutzend weiterer Parameter, die sich direkt auf den Schwierigkeitsgrad auswirken – etwa, ob die KI Raubzüge durchführt. Anschließend dreht sich alles darum, in einer offenen, vorrangig aus felsigen Inseln bestehenden Welt, Siedlungen aus dem Boden zu stampfen, diese zu vergrößern und den Einfluss Eurer Fraktion kontinuierlich auszudehnen. Spielmechanisch klappt dies in erster Linie, indem Ihr von Eurer Basis aus geschickt Wege zu Holz-, Stein- und Eisenvorkommen verlegt und dabei stets auf eine effiziente Distribution der Ressourcen und Arbeitskräfte achtet. Ist die Heimatinsel halbwegs erschlossen, erkundet Ihr per Luftschiff immer weiter entfernte Gebiete, um neue Verbündete zu finden, Häfen zu errichten und Handelsrouten abzustecken.
Spannende Storyaspekte spart sich Sala leider, streut dafür aber regelmäßig Zufallsevents ein, die schnelles Handeln erfordern, etwa wenn Piraten eine Eure Handelsflotten ins Visier nehmen. Ausreichend gewappnet könnt Ihr andere Fraktionen jedoch auch selbst angreifen und die Gesinnung anderer Euch gegenüber manipulieren, indem Ihr clever neue Bündnisse schließt – oder alte über den Haufen werft.
Meinung & Wertung
Sönke Siemens meint: Habt Ihr Euch an das Steuerungskonzept gewöhnt, die Grundlagen der eher schlecht als recht erklärten Ressourcen-Distribution verstanden und erste Handelsrouten geknüpft, blüht Bulwark für einige Stunden regelrecht auf. Nach diesem Hoch folgt allerdings eine Phase der Ernüchterung – hauptsächlich darüber, dass viele Mechaniken doch weniger komplex ausfallen als erhofft. Dies gilt etwa für die Kämpfe, das recht simple Wirtschaftssystem und die eingeschränkten diplomatischen Möglichkeiten. Aber wer den Artstyle von The Falconeer liebte und in erster Line Zitadellen hochziehen will, kommt hier voll auf seine Kosten.
Anfangs verwirrende, dann motivierende und schöne Aufbau-Strategie mit wenig Tiefgang und Herausforderung.
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