Ich habe 4 Bosse im DLC von Elden Ring bekämpft und sie öfter gesehen, als mir lieb ist

Schon am 20. Juni 2024 erscheint der große DLC von Elden Ring. MeinMMO-Autor Christoph Waldboth konnte sich die Erweiterung im Rahmen eines Anspielevents bereits näher anschauen. Was er über die Spielwelt, die Bosse und die neuen Waffen denkt, lest ihr hier.

Die Spiele von FromSoftware begleiten mich seit über zehn Jahren und gehören zu meinen absoluten Lieblingen. Allein Elden Ring hat mich für hunderte Stunden beschäftigt. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf den kommenden DLC „Shadow of the Erdtree“.

Die Erweiterung steckt immerhin voller neuer Inhalte:

Ein neues Gebiet, das größer sein soll als Limgrave, das Startgebiet des Hauptspiels

Über zehn Bosse

Acht neue Waffenkategorien und zahlreiche neue Waffen

Neue Ausrüstungsgegenstände, Waffentalente und Zauber

Ein Progressionssystem, das erlaubt, die Schwierigkeit optional anzupassen

Insgesamt soll der DLC der größte werden, den FromSoftware jemals entwickelt hat. Um ihn bereits vorab zu testen, wurde ich von Publisher Bandai Namco nach Paris eingeladen und konnte rund drei Stunden spielen. Dabei habe ich das erste große Gebiet, einen Legacy-Dungeon und kleinere Burgen, sowie vier Bosse gesehen. Außerdem konnte ich einige der neuen Waffen ausprobieren.

Alles, was ich sehen konnte, hat mich direkt begeistert. Obwohl die Bosse mich mehrmals deutlich in die Schranken gewiesen haben.

Hier seht ihr den Story-Trailer zum DLC, der euch mehr über Messmer und seine gnadenlose Vergangenheit verrät.

Shadow of the Erdtree ist so düster, wie es klingt

Um den DLC überhaupt erst zu betreten, müsst ihr das Endgame von Elden Ring erreicht haben. Es gilt nämlich, die Bosse Radahn und Mohg zu besiegen. Erst dann öffnen sich euch die Tore ins Schattenland, einer Art Parallelwelt zum Zwischenland.

Das Erste, was mir beim Betreten der Erweiterung auffällt, ist die seltsame Atmosphäre. Es ist ziemlich dunkel, vor mir liegt ein weitläufiges Feld voller durchsichtiger Grabsteine. Schatten wandern umher, etwas Bedrohliches liegt in der Luft.

Der erste Tod lässt nicht lange auf sich warten. Ein riesiger, brennender Ofen auf zwei Beinen begegnet mir, feuert mit Kanonen auf mich und schickt mich ins Jenseits.

Zum Glück bin ich in dieser feindseligen Umgebung nicht allein. Verschiedene NPCs erzählen mir immer wieder von Miquella, den Spieler bereits aus dem Hauptspiel kennen, und um den sich der DLC dreht.

„Shadow of the Erdtree“ scheint sich auf einen einzelnen Handlungsstrang zu konzentrieren und wirkt deshalb schon in den ersten Spielminuten erzählerisch dichter. Ausufernde Zwischensequenzen oder Dialoge dürft ihr euch aber trotzdem nicht erwarten. Das Spiel bleibt inhaltlich so vage bis bisher.

Einer der größeren Dungeons des DLCs sieht schon aus der Ferne imposant aus.

Die neuen Waffen bringen frischen Wind ins Spiel

Der vorgefertigte Geschicklichkeits-Build macht großen Spaß und dank des großzügig gefüllten Inventars kann ich verschiedene Waffen ausprobieren. Sie fühlen sich teils erfrischend anders an. 

Meine Highlights: Zwei gebogene Klingen, die meine Spielfigur verkehrt herum hält und die in Kombination schnell viel Schaden austeilen. Noch dazu ein R2-Angriff, der mich wie ein Ninja ausweichen und blitzartig zuschlagen lässt.

Diese neue Waffe erinnert an eine Mischung aus Lanze und Schild.

Auch spannend: Zwei Handschuhe, die mich in einen Kung-Fu-Kämpfer verwandeln. Schon im Trailer sah dieser Kampfstil ziemlich cool aus. Er mag für Elden Ring untypisch sein, im Spiel funktioniert er aber super.

Einziger Wermutstropfen: Im Kampf gegen große Bossgegner fehlt es den Handschuhen an Reichweite – da bin ich mit meinen Schwertern deutlich besser gefahren.

Die Bosskämpfe sind knackig wie eh und je

Achtung Spoiler: Im folgenden Absatz werden Details zu den Bossen des DLCs verraten. Wer nichts darüber wissen möchte, springt direkt zur nächsten Überschrift.

Am Ende eines Legacy-Dungeons stehe ich einer wilden Mischung aus Löwe und Hund gegenüber. Der Boss war bereits im Trailer zu sehen und bedient sich im Kampf einer ganzen Reihe an unterschiedlichen Angriffen. Erst bäumt er sich auf und erzeugt Wirbelstürme, in der zweiten Phase regnet es Blitze, Schnee und Gift. Bis der Boss endlich tot vor mir liegt, muss ich öfter ins Gras beißen, als mir lieb ist.

Innerhalb der drei Stunden bin ich insgesamt vier Bossen begegnet. Neben dem Löwen auch noch einem Gollum-Verschnitt und einem Drachen, der im Vergleich zu denen aus dem Hauptspiel ein paar neue, tödliche Tricks gelernt hat. 

Sowohl was das Design als auch die Kampfmechanik anging, waren alle Bosse recht unterschiedlich. Ihre einzige Gemeinsamkeit: Sie waren bockschwer. Ja, FromSoftware’s Endgegner haben das gemacht, was sie am besten können: Mit mir den Boden aufgewischt.

Dieser Kerl ist zwar kein Boss, trotzdem war er dank seines riesigen Schwerts für einige Tode verantwortlich.

Wer befürchtet, dass der DLC zu einfach werden könnte, sei entwarnt: Allein die anfänglichen Bosse dürften die meisten von euch ein paar Versuche kosten. Ganz zu schweigen von Hauptgegner Messmer, der vermutlich erst am Ende der Erweiterung auf euch wartet, und dem ich deshalb auch nicht begegnet bin. Er könnte sogar Malenia aus dem Hauptspiel den Rang ablaufen.

Für alle, die es dagegen etwas leichter wollen, kommt mit Shadow of the Erdtree ein neues Feature ins Spiel: Über optionale Fragmente und Blessings könnt ihr die Schwierigkeit anpassen. Vier davon habe ich beim Testen gefunden, wirklich viel Unterschied habe ich aber nicht bemerkt. Um perfekt vorbereitet zu sein, solltet ihr einen hochstufigen Charakter (min. Level 100, besser 150) mitbringen – und besonders einen bestimmten Stat auf Level 60 bringen.

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Eine grandiose Erweiterung, aber es fehlt der Kick

Am Ende der drei Stunden bin ich fasziniert, ausgelaugt, und in Teilen frustriert. Eben der perfekte Souls-Mix an Eindrücken. Der Gesamt-Eindruck ist positiv. Was ich gesehen habe, erfüllt meine Erwartungen.

Trotzdem bin ich kaum überrascht worden. Alles fühlt sich vertraut an. Eben mehr vom sehr guten Gleichen. Allerdings hätte ich mir einen „Wow“-Moment wie im Hauptspiel gewünscht. Denkt nur an das erste Betreten der Spielwelt, den Drachen, der vom Himmel stürzt, der Blick auf die Hauptstadt… die Liste ist lang. Ich hoffe, die Vollversion des DLCs kann hier noch nachziehen.

Wer dagegen jetzt neu anfängt mit Elden Ring und den DLC als Teil des Spiels entdeckt, der wird mit Sicherheit große Freude daran haben. Nur mit weit über 100 Stunden verdrängt die Erfahrung etwas das Gefühl des Neuen.

„Shadow of the Erdtree“ erscheint am 20. Juni 2024 und wird 39,99 Euro kosten. Bis zum Release habt ihr noch Zeit, eure Waffen zu schleifen, die Nerven zu stählen und euer Lore-Wissen aufzufrischen. Die abstrakte Art des Spiels, seine Geschichte zu erzählen, kann immerhin dazu führen, dass sich manche Spieler regelrecht dumm fühlen.

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