„Ich bin extrem enttäuscht von den Leuten da oben“ – Der wichtigste E-Sport-Preis hat nun den Ärger, den Blizzard verdient hätte

Beim E-Sport im Gaming brennt es. Der Preis „Esports Awards“, der seit 2015 vergeben wird, ist eine Partnerschaft mit Saudi-Arabien eingegangen. Das Gesicht des Preises, Moderator Alex „Goldenboy“ Mendez, wirft alles hin und kritisiert den Preis: Eine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien könne er nicht verantworten. Das ist jetzt genau der Shitstorm, dem Blizzard bei Overwatch im Januar ausweichen konnte.

Das ist die Ansage von Goldenboy:

Alex „Goldenboy“ Mendez ist einer der bekanntesten Caster im E-Sport. Man kennt ihn vor allem von Overwatch. Auf Twitter schrieb er am 8. Juni:

Er werde die Esports Awards nicht mehr moderieren und ist auch aus dem Panel mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.

Er sei sehr enttäuscht von der Führung der ESA – es sei ihre Entscheidung, in welche Richtung sie ihr Geschäft lenken. Aber er trifft daher nun auch seine Entscheidung.

Events, die komplett von der Regierung Saudi-Arabiens unterstützt werden, entsprechen nicht seinen persönlichen oder professionellen Werten. Für ihn sei es daher richtig, in solche Events weder Zeit noch Energie zu setzen.

E-Sport ist ein großes Thema. Dem deutschen Influencer HandOfBlood ist es gelungen, sein LoL-Team in den Mainstream zu führen:

HandOfBlood wollte mit seinem LoL-Team den E-Sport verändern, jetzt ist er endlich deutscher Meister

Preisverleihung hatte 2023 22 Millionen Zuschauer

Was ist das für ein Preis? Die “Esport Awards” werden seit 2015 vergeben und haben im letzten Jahrzehnt deutlich an Bedeutung gewonnen. Nach Angaben der Veranstalter erreichte man 2023 über 22 Millionen Zuschauer.

Man sieht sich selbst als “de Facto Plattform dafür”, dem E-Sport zur Anerkennung zu verhelfen.

Preis wechselt von Las Vegas nach Riyadh in Saudi-Arabien

Um was geht’s da? Die „Esports Awards“ haben am 7. Juli angekündigt, dass sie eine Partnerschaft über 3 Jahre mit dem „Esports World Cup“ eingegangen sind. Und dass die Awards dieses Jahr in Riyadh, Saudi-Arabien, vergeben werden.

Dass sich Saudi-Arabien mit viel Geld im E-Sport engagiert, wird Teil des sogenannten „Sportwashings“ angesehen. Damit meint man, das Ansehen eines Landes durch die Veranstaltung von Sport-Events zu verbessern.

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Saudi-Arabien gilt unter Kronprinz Mohammed bin Salman als ein Land, dem viele Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen werden. Vor allem die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi wird immer wieder als Grund aufgeführt, dass eine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien moralisch nicht vertretbar ist.

Westliche Firmen werden zudem dafür kritisiert, dass sie sich während des Pride-Months dafür einsetzen, die Freiheit der LGBTQ-Community zu unterstützen, dann aber mit einem Land zusammenarbeiten, in dem Homosexualität gesellschaftlich tabuisiert wird und sogar mit der Todesstrafe geahndet wird.

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Bei Blizzard lief der Deal mit Saudi-Arabien fast geräuschlos ab

Was hat das mit Blizzard zu tun? Blizzard hatte die Overwatch-Liga eingestellt, dann aber im Januar 2024 angekündigt, mit Saudi-Arabien zusammenarbeiten zu wollen.

Besonders pikant hier: Einige Charaktere in Overwatch, unter anderem Tracer, sind offen homosexuell.

Aber die Entscheidung von Blizzard lief damals fast geräuschlos ab. Die Entscheidung der E-Sport-Awards nun nicht.

Die Diskussion um Saudi-Arabien als Sponsor im Gaming tobt schon seit einigen Jahren. Aber die Reaktionen verändern sich von Fall zu Fall. 2020 gab es eine sehr ähnliche Diskussion bei League of Legends: LoL-Liga entfesselt PR-Albtraum, muss nach 14 Stunden alles zurücknehmen

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