2023 ging die neue Streaming-Plattform Kick auf große Einkaufstour und warb mehrere Content Creator von Twitch ab. Eine ehemalige Mitarbeiterin kritisiert nun ein Angebot, das man einer kranken Streamerin gemacht haben soll.
Woher stammen die Infos? Am 17. Juni veröffentlichte eine ehemalige Mitarbeiterin der Streaming-Plattform Kick unter dem Namen „ItsMelissaDude“ ein 20-minütiges Video auf YouTube, in dem sie ihren früheren Arbeitgeber heftig kritisierte:
Die Ex-Angestellte sagt, sie habe aufgrund des „extrem feindseligen“ Arbeitsumfelds gekündigt
Sie berichtet von der Verwendung abwertender Begriffe („Slurs“) im Büro und diskriminierendem Verhalten gegenüber einem autistischen Streamer
Auf X zeigt sie zudem E-Mails, in denen sie Unklarheit über ihre Arbeitsbedingungen und Kommentare zu ihren „elterlichen Verpflichtungen“ als Gründe für ihre Kündigung angibt
Was war das für ein Angebot? Für besondere Bestürzung sorgte Melissas Beschreibung eines Angebots, das man einer krebskranken Streamerin machen wollte: „Diese bestimmte Streamerin hatte vor kurzem ihren Kampf gegen Krebs öffentlich gemacht, also beschlossen sie, dies in ihrer Strategie zu nutzen, um diese Person rüberzuholen.“
Man soll damals über die Streamerin gesagt haben: „Wir können sie zu einem relativ niedrigen Preis zu Kick holen und Stake streamen lassen, weil sie bestimmt denkt, sie stirbt bald und sie ihrer Familie etwas mehr Geld hinterlassen wollen wird.“ Bei Stake handelt es sich um eine Plattform für Online-Glücksspiel, die eng mit Kick verbandelt ist.
Obwohl die Ex-Mitarbeiterin keine Namen nannte, waren sich Zuschauer schnell sicher, dass die beliebte Streamerin Kyedae gemeint sein muss. Sie hatte die Erkrankung im März 2023 öffentlich gemacht, nachdem sie sie zuvor sogar ihrem Verlobten verschwiegen hatte.
Vor seinem Deal mit Kick war xQc die Nummer 1 auf Twitch:
Autoplay
Kick-Star behauptet, es hätte kein Angebot gegeben
Wie wird das diskutiert? In die Diskussion um die Anschuldigungen schaltete sich auch xQc ein. Die ehemalige Nummer 1 von Twitch unterzeichnete im Juni 2023 einen Deal mit Kick, auf den so manch ein Profi-Sportler neidisch sein dürfte. Seitdem gehört er zu den großen Stars der umstrittenen Streaming-Plattform.
xQc behauptet, er sei „Teil des Teams“ bei Kick und hätte sich zu den Anschuldigungen erkundigt. Laut ihm habe es keine Kommunikation von Kick oder Stake mit Kyedae gegeben. Auch andere Vorwürfe weist er zurück.
Nun meldete sich die Twitch-Streamerin allerdings selbst zu Wort.
Streamerin sagt: Es gab doch eins
Was sagt Kyedae? In einem Stream am 19. Juni 2024 bestätigte die Streamerin, dass sie ein Angebot von Kick erhalten habe, welches sie allerdings aus „moralischen Gründen“ ablehnte. Ob sie tatsächlich mit den Aussagen der Ex-Angestellten gemeint war, kann sie zwar nicht sagen, Kyedae meint jedoch, außer ihr habe damals niemand öffentlich gegen Krebs gekämpft.
Sie fände es zwar „seltsam“, zu sagen, dass man sie günstiger bekommen könnte, sagt aber auch: „Es macht mir nicht allzu viel aus. Es spielt wirklich keine Rolle, weil die Plattform verdammt nochmal stirbt.“ Die Aussagen der Ex-Mitarbeiterin hält Kyedae für plausibel, da es “keinen Grund für sie gibt, zu lügen.”
Für seine Aussagen erhält xQc indessen heftige Kritik von BruceDropEmOff. Nach mehreren Banns auf Twitch war der Streamer freudig zu Kick gewechselt. Später kehrte er allerdings wieder zurück zur lila Plattform und erklärte im Nachhinein: Die Zeit bei Kick sei das schlimmste Jahr seiner Karriere gewesen.
Der Beitrag Twitch-Konkurrent Kick soll einer krebskranken Streamerin weniger Geld geboten haben: „Sie denkt bestimmt, sie stirbt“ erschien zuerst auf Mein-MMO.de.