Liebe für jeden Helden in Dragon Age: The Veilguard. Alle Begleiter finden euch toll – ganz egal was ihr seid. Langweilig, findet MeinMMO-Dämon Cortyn.
Ähnlich wie Mass Effect gehört auch die Dragon-Age-Reihe für mich zu absoluten Rollenspiel-Perlen, die ich geliebt habe – sogar das eher umstrittene Dragon Age 2. Daher bin ich auch ziemlich froh, dass mit „The Veilguard“ der nächste Ableger der Reihe langsam in greifbare Nähe rückt.
Doch ein Detail aus Veilguard stört mich schon jetzt – nämlich der Umstand, dass der eigene Charakter mit jedem Begleiter und jeder Begleiterin eine Romanze eingehen kann, denn ausnahmslos alle Begleiter sind pansexuell.
Autoplay
Das wurde in einem Interview mit IGN verraten. Alle Charaktere in Dragon Age: The Veilguard sind pansexuell – also: das Geschlecht ihres Partners spielt für sie keine Rolle.
Das ist aus meiner Sicht eintönig und schlicht faul. Denn es entwertet nicht nur meine Entscheidungen, was für einen Charakter ich spielen möchte, sondern macht auch die Begleiter eintöniger und langweiliger, wenn man bei einem Bereich einfach sagt: Die haben allesamt überhaupt keine Präferenzen.
Ich erinnere mich gerne an Mass Effect zurück, zumindest die ursprüngliche Trilogie. Auch hier gab es schon Romanzen und davon recht viele. Aber diese hatten eben Einschränkungen. So konnte man als männlicher Shepard andere Beziehungen eingehen als die weibliche Shepard.
Ich fand das unheimlich cool.
Ja, ich war betrübt, dass Tali’zorah von meiner weiblichen Shepard niemals was wissen wollte. Dann war ich allerdings positiv überrascht, dass Samantha sich plötzlich ausgesprochen freundlich zeigte, die wiederum dem männlichen Shepard gegenüber eisig eingestellt war.
Das gab mir das Gefühl: Die NPCs sind durchdachte Charaktere mit eigenen Vorlieben.
Im Interview wurde auch betont, dass die Charaktere nicht „player-sexual“ sind, also sich nicht grundsätzlich zum gespielten Charakter hingezogen fühlen. „Player-sexual“ ist dabei zumeist ein etwas abwertender Begriff, wenn die entsprechenden Charaktere eben vornehmlich im Protagonisten oder in der Protagonistin eine romantische Option sehen.
Aber letztlich ist „player-sexual“ für ein Videospiel im Kern das gleiche wie „pansexuell“. Denn egal, was für einen Charakter du spielst, alle finden dich attraktiv und interessant.
Mir ist klar, dass Dragon Age am Ende ein Spiel ist, in dem man in einer Fantasie abtauchen will. Da will sich nicht unbedingt jeder und jede solchen Dingen herumschlagen wie „Ah, sorry, du bist leider ein Kerl, darauf stehe ich nicht“ oder „Puh, mit Elfen kann ich gar nichts anfangen, lass uns Freunde bleiben“.
Ich hätte das gerne getan. Für mich gehört auch das zu einem guten, durchdachten Charakter.
Man könnte jetzt Baldur’s Gate 3 als Argument nehmen, dass das wunderbar funktionieren kann. Immerhin sind da auch alle Begleiter pansexuell und ihnen ist auch die Spezies des Spieler-Charakters egal. Das fand ich zwar auch schon ein wenig seltsam, aber dort herrschte immerhin die Mentalität von „In ein paar Tagen sind wir alle tot, also fuck it“ – im wahrsten Sinne des Wortes.
Vielleicht kann mich Veilguard überzeugen, warum das logisch ist, dass absolut alle Charaktere pansexuell sind und das Sinn ergibt – doch der erste Eindruck ist, dass die Begleiter einfach nur Spielbälle der Hauptfigur sind und keine eigenständigen Charaktere mit eigenen Wünschen und Vorlieben. Und das macht die eigentlich so durchdachten Figuren, die BioWare-Spiele immer ausgemacht haben, direkt ein wenig farbloser.
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