Endless Ocean Luminous – im Test (Switch)

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Spiel:Endless Ocean LuminousPublisher:NintendoDeveloper:ArikaGenre:AdventureGetestet für:SwitchErhältlich für:SwitchUSK:Erschienen in:6 / 2024

Dass Nintendo bei der ”Abschiedstour” der Switch einen Nachfolger der 2007 und 2009 auf Wii erschienenen Endless Ocean-Tauch­abenteuer im Sortiment haben würde, hatte bestimmt niemand auf dem Zettel. Umso größer die Überraschung, als das auch diesmal wieder bei Arika entstandene, mit dem Namensanhängsel ”Luminous versehene Projekt nicht einmal drei Monate vor der Veröffentlichung erstmals präsentiert wurde.

Wieder schlüpft Ihr in einen Taucheranzug und erkundet die Welt unter Wasser, allerdings fokussiert sich diesmal alles (zu) sehr auf das Nötigste. So erwartet Euch nur ein Schauplatz, der dafür ziemlich weitläufig ausfällt und zudem bei jedem neu gestarteten Ausflug zufällig generiert wird. Aber während es mit knapp 600 Lebewesen und Hunderten ”Schätzen” (die an leuchtenden Punkten ausgebuddelt werden) jede Menge zu entdecken und einzusammeln gibt, wurden sämtliche Adventure- oder Missionsaspekte fast spur- und ersatzlos entsorgt. Konkret könnt Ihr entweder einen freien Tauchgang machen oder eine spärliche Story erledigen, die nur ein Minimum an Aufgabenabwechslung liefert, was Ihr Euch aber mit viel Aufwand erarbeiten müsst.

Denn für spätere Kapitel wird unter anderem verlangt, dass Ihr Tausende Fische mit Eurem Scanner erfasst, was viel Zeit erfordert und schnell monoton wird. Gleiches gilt für das Aufspüren von unbekannten Lebensformen, denn die tauchen erst auf, wenn Ihr vorher eine gewisse Zahl ­Fische entdeckt, die ungewöhnliche elektromagnetische Wellen ausstrahlen. Zwar wird deren ungefährer Ort auf der Karte markiert, aber die wiederum müsst Ihr zunächst mühsam Feld für Feld ”freischwimmen” respektive aufdecken. Kurzzeitig weckt das den Entdeckergeist, wandelt sich aber auch rasch in lästige Pflichtarbeit. Getoppt wird das noch kurz vor dem Finale davon, dass zuerst bestimmte Kreaturen, Wahrzeichen oder Schätze entdeckt werden sollen – was ein Stück weit vom Zufall abhängt.

So wundert man sich letztlich, warum ein vielversprechendes und visuell durchaus attraktives Fundament gebaut wurde, um dann kaum mehr draus zu ­machen als eine Art virtuelles Riesenaquarium.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Ich wüsste zu gerne, wie die Entwicklung hier verlaufen ist. Wurde am Ende die Zeit zu knapp oder hat man schlicht vergessen, mehr als nur einen minimalistisch anmutenden ”Tauch­simulator” zu machen? Denn einerseits sind einige Sachen richtig gut gelungen: Die Grafik ist für Switch-Verhältnisse ansehnlich und technisch ansprechend mit detailreichen Lebewesen und Vegetation. Dazu gibt es zu wirklich jeder Kreatur informative Texte und die Steuerung geht solide von der Hand. Aber warum sperrt man die ohnehin nur dünne Story hinter nervige Schranken und hat nahezu alle spielerischen Aspekte der Vorgänger entfernt? Außer Herumpaddeln, Scans und Buddeleien habt Ihr nichts zu tun – das nutzt sich ruck, zuck ab, zumal es auch kaum Umgebungsabwechslung gibt. Da helfen die Online-Tauchgänge mit ihrer sinnlosen Zeitlimitation nur bedingt. Enttäuschend, dass Luminous so jeglichen jeden Tiefgang vermissen lässt und aus meiner Sicht halb fertig wirkt.

Wertung

578 Arten von Meeresbewohnern
340 aufspürbare ”Schätze”
Online-Tauchgänge max. 60 Minuten

Ansehnlich in Szene gesetzte Unterwasser-Tauchgänge, die spielerisch wenig hergeben und unter fragwürdigen Designentscheidungen leiden.

Singleplayer55MultiplayerGrafikSound

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