In der Launch-Phase entpuppt sich Tarisland als das optimale MMORPG für alle Genre-Fans, die nur wenig Zeit beziehungsweise kurze Zeitfenster zum Spielen finden. Unser MeinMMO-Papa Karsten Scholz feiert das und genießt den bisher sehr gechillten Start des neuen Online-Rollenspiels.
In den vergangenen zwei Dekaden durfte ich eine ganze Menge Launch-Phasen von MMORPGs erleben und ja, das waren auf der einen Seite oft ganz besondere Erfahrungen, weil man gemeinsam mit vielen anderen Enthusiasten in eine völlig neue, oft faszinierende Welt eintaucht.
Auf der anderen Seite ist so ein Release eines Online-Rollenspiels aber auch immer recht anstrengend. Oft streikt die Server-Technik und es gibt Bugs. Gleichzeitig will man möglichst schnell alle Features sichten und ins Endgame vorstoßen, um nichts zu verpassen oder irgendwelche IDs zu verschwenden. Aufgrund des Umfangs von MMORPGs muss man dafür in wenigen Tagen und Wochen enorm viel Zeit investieren.
Der Cinematic-Trailer von Tarisland stimmt euch auf das neue Abenteuer ein:
Autoplay
Häppchenweises Leveln
Tarisland fühlt sich bislang jedoch überhaupt nicht anstrengend oder zeitfressend an. Ganz im Gegenteil. Als arbeitender Papa von zwei Kids freue ich mich sehr darüber, dass ich das neue MMORPG von Level Infinite und Tencent ganz gechillt in kurzen Zeitfenstern erleben kann, ohne dabei das Gefühl zu bekommen, mir würde etwas entgehen.
Das liegt zu einem großen Teil an der Art, wie die Entwickler die Level-Erfahrung sowie die Kampagne in der Launch-Phase staffeln. Am ersten Tag konnte man nur auf Stufe 20 leveln. Ab Tag 2 war Stufe 26 möglich. Mittlerweile sind wir bei Tag 5 angekommen und mein Schattenschwertkämpfer darf sich von Stufe 34 auf 38 leveln. Die dafür notwendige Zeit: keine Stunde.
Was ich danach mache, bleibt mir überlassen. Oft warten neue Dungeon- oder Raid-Herausforderungen, die bislang schnell gemacht sind und sich daher perfekt in jede kleine Lücke Freizeit einschieben lassen.
Oder ich besuche das gerade aktive PvP-Schlachtfeld, verbessere mein Handwerk oder schließe gezielt Tagesziele oder Erfolge ab – wahlweise kann ich das sogar mit dem Handy machen, wenn ich abends neben dem Kleinen im Bett liege.
Das alles sind kleine Snacks, die Spaß machen und Abwechslung bringen. Teils gibt’s auch hier Limitierungen, etwa durch die Ressource Elan bei den Berufen, oder dass jeden Tag immer nur PvP-Inhalt aktiv ist. Wer möchte, kann aber auch deutlich mehr Zeit mit Tarisland verbringen und beispielsweise Nebencharaktere hochspielen.
Viel Komfort, der Zeit spart
Dass ich Tarisland ganz wunderbar in kurzen Zeitfenstern spielen kann, liegt aber auch am hohen Komfortgrad. Mitspieler für Gruppenherausforderungen sind dank automatischer Suche schnell gefunden, man kann sich einfach in die Region teleportieren lassen, in der die ausgewählte Quest liegt und durch die nützliche Wegfindungsanzeige ist es quasi unmöglich, sich zu verlaufen.
Dazu kommt viel Komfort im Kleinen. So kann ich etwa Gegenstände direkt aus dem Inventar heraus verkaufen oder reparieren. Oder ich lasse mich durch Klick auf das entsprechende Symbol in die Nähe meines Lagerhauses teleportieren.
Gut gefällt mir aber auch, dass es viele optionale Hilfestellungen bei der Charakterentwicklung gibt. Skills lassen sich nach einem Stufenaufstieg automatisch verbessern, es gibt Build-Empfehlungen (auch für den Beschrifteten Stein) und wenn man ein Item austauscht, werden gesockelte Edelsteine automatisch übertragen. Man kann sich in all die Systeme reinfuchsen, muss es aber nicht tun.
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Das perfekte MMORPG also?
Klingt, als wäre ich von Tarisland regelrecht begeistert, oder? Nun, ich freue mich tatsächlich darüber, dass mal wieder ein neues, solides Themenpark-MMORPG erschienen ist. Umso mehr, weil es super in meine aktuelle Lebenssituation passt und ich bislang null technische Probleme feststellen konnte.
Deutlich frustrierender fühlte sich zuletzt im Vergleich ein anderes Spiel an: In den vergangenen Wochen hatte ich immer mal wieder auch versucht, eine Runde Final Fantasy XIV einzuschieben, um mich auf Dawntrail vorzubereiten. Das MMORPG von Square Enix halte ich für einen der absolut besten Genre-Vertreter auf dem Markt, aber für kleine Spielsessions taugt das Spiel nur bedingt.
Besonders krass wird das beim Finale von Endwalker deutlich. Dort wartet eine der wenigen Gruppenherausforderungen der Erweiterung auf Eorzea-Helden, die sich nicht mit KI-Streitern bewältigen lässt. Es dauerte Wochen, bis ich endlich ausreichend Mitstreiter für den Kampf gefunden hatte.
Oft musste ich nach 45 bis 60 Minuten Wartezeit ausloggen, weil mich die Kids brauchten, das Abendessen gemacht werden musste oder der nächste Termin anstand. Alle Eltern mit noch recht jungen Kids dürften das kennen. Doch bleibt es ja nicht beim Warten auf die Einladung.
Flankiert wurde die episch inszenierte Begegnung mit einem weiteren (Solo-)Kampf und sehr vielen Cutscenes, die ich natürlich nicht überspringen wollte. Um das Finale vollständig genießen zu können, braucht man eigentlich mehrere Stunden Ruhe.
Findet man dafür die Möglichkeit, bekommt man eine emotionale Achterbahnfahrt serviert, die sich ins Gedächtnis brennt. Bei mir war es eher ein „stop and go“, mit Unterbrechungen und verpassten Szenen.
Ich bin froh, dass Tarisland keine derartige Zeitinvestition verlangt. Dafür ist das MMORPG in vielen anderen Bereichen aber natürlich auch nicht so vielschichtig, komplex, umfangreich und ausgefeilt, wie Final Fantasy XIV. Es ist vielmehr ein MMORPG-Snack, der mich aktuell satt macht und gut unterhält. Dawntrail werde ich mir in ein paar Tagen aber dennoch nicht entgehen lassen.
Wie seht ihr das? Gefällt euch das Snack-Design von Tarisland oder hattet ihr auf sättigendere MMORPG-Kost gehofft? Falls ihr mehr Infos zum neuen Online-Rollenspiel von Level Infinite und Tencent sucht, schaut hier vorbei: Tarisland – Alles Wichtige zu Release, Klassen, Codes, Download, System-Voraussetzungen, Konsole (PS5), Free to play, Trailer.
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