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1996 war Deutschland einig Siedlerland. Die Siedler 2 der Düsseldorfer Blue Byte zauberte eine Schar putziger Pummel-Pioniere auf den Bildschirm, die unter Spielerführung eine Karte nach der anderen vollbauten.
Im Zuge der umfassenden DS-Besiedlungswelle von Aufbauspielen gibt Ubisoft den niedlichen Kerlchen nun eine neue Heimat auf dem DS. Der Spielinhalt bleibt genau wie anno 1996. Lediglich das Disketten-Symbol des Speicherbildschirms wurde durch eine DS-Karte ersetzt, ansonsten gibt es Siedeln wie eh und je: Gelbe Einblender zeigen, wo Ihr die in drei Größenstufen gestaffelten Häuschen hinbauen dürft. Bauplätze für Holzfäller, Fischerhütten, diverse Handwerksbetriebe oder Kasernen werden mit blauen Fähnchen gekennzeichnet. Erst wenn Ihr diese ans Straßennetz anbindet, fangen Eure emsigen Siedlerburschen an, Bretter und Steine anzuschleppen, und vom einfachen Holzgerüst wächst das fertige Gebäude empor. Eine fertige Siedlung umfasst neben diversen Lebensmittel-Herstellern dann etliche Bergwerke, einen Schmied und Militärbaracken, die Euer Einflussgebiet vergrößern. Gebäude etwaiger Mitsiedler werden einfach planiert.
Eine Kampagne erzählt die Siedlungs-Geschichte von Römern, Wikingern und Asiaten, im freien Spiel bestimmt Ihr die Rahmenbedingungen. Die Siedler wird überwiegend mit dem Stylus gesteuert, was theoretisch gut funktioniert. Leider krankt die Umsetzung an massiven Rucklern, die das ansonsten nette Siedeln nur für echte Fans erträglich machen. Alle anderen greifen zum DS-Anno 1701.
Meinung
Max Wildgruber meint: Was wäre das für ein Siedel-Sommer geworden! Wenn sich Ubisoft nur ein wenig mehr Mühe bei der technischen Umsetzung gegeben hätte. Dass butterweiches DS-Scrolling funktioniert, beweist Anno 1701. Die Siedler kranken aber leider an akutem Grafik-Schluckauf. Was nützt mir das zeitlose Spielprinzip und die passable Steuerung, wenn ich mein Dörfchen als holprige Diashow präsentiert bekomme? So macht das leider nur begrenzt Spaß und ist wirklich nur für Fans empfehlenswert!
Wertung
drei Völker im Siedel-Wettstreit
Einblendung von Baumöglichkeiten
zwei Zoomstufen und Zeitraffer
Siedeln per Stylus-Point’n’Click
hoher Wuselfaktor
zahlreiche Karten für ’Freies Spiel’-Modus
Wuselig-charmantes Häuslebauen, dessen Grundprinzip nach wie vor Spaß macht, das aber an üblem Schluckauf leidet.
Singleplayer69MultiplayerGrafikSound