Ein Spiel über Magie auf Steam wird zu Unrecht unterschätzt, hat mich 17 Stunden lang gefesselt

Kleine Indie-Perlen gibt es wie Sand am Meer. Leider geht bei dieser Flut an guten Spielen einiges unter, das mehr Beachtung verdient hätte. Ein rundenbasiertes Rollenspiel auf Steam mit magischen Schülern hat vermutlich das Problem, das es zu cozy aussieht. Doch hinter der knuddeligen Fassade verstecken sich ernste Themen.

Um welches Spiel geht es? Ikenfell erschien am 8. Oktober 2020, hat seitdem aber nur 599 Wertungen auf Steam sammeln können. Der große Durchbruch blieb bislang aus, obwohl die abgegebenen Wertungen auf ein Gesamtergebnis von hervorragenden 92 % auf Steam kommen.

Dabei klingt die Prämisse so interessant: Wir begeben uns als Maritte auf die Magie-Akademie, um unsere Schwester zu suchen, die in den Sommerferien nicht zu uns zurückgekehrt ist. Doch überall passieren seltsame Dinge und Monster treiben ihr Unwesen. Nebenbei müssen wir also auch noch das große Mysterium hinter der Schule lösen.

Dabei stehen uns unterschiedliche Zaubersprüche, Gruppenmitglieder und Items zur Verfügung. Wir können aus einem Pool von sechs Charakteren wählen, die allesamt queer sind. Generell scheint es auf der Magier-Akademie fast ausschließlich queere Charaktere zu geben. Die Sexualität und Identität werden dabei nicht aufs Auge gedrückt, sondern subtil durch die Beziehungen oder die Ansprachen klargestellt.

Lasst euch von der knuddeligen Optik nicht täuschen, denn hinter der Fassade stecken düstere Themen:

Ikenfell ist keine leichte Kost, trotz Knuddeloptik

Wieso handelt es sich dabei um ein ernstes Spiel? In dem rundenbasierten Rollenspiel spielen nicht nur die Liebe, sondern auch Loyalität, Freundschaft und Verlust eine wichtige Rolle. Im Fokus stehen dabei Akzeptanz und das Bewältigen von eigenen Traumata. An der wilden Mischung könnt ihr bereits erahnen: Der Titel ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Mobbing ist ein ernstes Thema, das im Spiel behandelt wird. Das Spiel steuert dabei auf ein Drama zu, dessen Ausgang bis zum Schluss nicht ganz klar bleibt. Es gibt einen Charakter, der mehrere Mitschüler mobbt, was sich auf deren psychische Gesundheit auswirkt.

Das Writing ist auf den Punkt gebracht. Jeder der Charaktere hat sein eigenes, inneres Problem, mit dem er kämpfen muss. Es war für mich beim Spielen schlimm mit anzusehen, wie einige der Charaktere einen emotionalen Zusammenbruch oder Panikattacken erlitten. Während der Geschichte stiehlt keiner dem anderen die Show.

Der Tod ist ebenfalls ein Thema, mit dem sich das Spiel beschäftigt. Mich hat es hart getroffen, als einer die liebgewonnenen Charaktere plötzlich aus dem Leben schied und seinen Partner zurückließ.

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Ist das Spiel denn nur düster? Obwohl das Rollenspiel ernste Themen behandelt, gibt es zwischendurch kleine Lichtblicke, sowohl in der Story, als auch im Gameplay.

Ein großer Pluspunkt sind die Kämpfe. Sie sind so ähnlich aufgebaut wie in Paper Mario: Rundenbasiert, aber ihr müsst zum richtigen Zeitpunkt einen Knopf drücken. Da ich das System von Paper Mario gewöhnt war, fiel es mir leicht, die Kämpfe zu bestreiten.

Doch für den das nichts ist, der kann die Kämpfe immer noch überspringen. Das Positive: Ihr bekommt trotzdem die Erfahrungspunkte, die es dafür gegeben hätte! Dadurch könntet ihr sogar einen Großteil der Spielzeit sparen. Doch ich habe meinen Durchlauf von etwa 17 Spielstunden genossen und kann Fans von magischen Schulen und rundenbasierten Rollenspielen nur empfehlen, einen Blick in den Titel zu wagen!

MeinMMO-Redakteur Niko Hernes empfiehlt einen Film, in dem ebenfalls queere Charaktere vorkommen. Bottoms ist für ihn vulgär, albern und derbe. Fans von High-School-Filmen sollten den Film nicht verpassen: Amazon Prime: Eine unterschätze Komödie aus 2023 sollte jeder gucken, der absurde High-School-Filme mag

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