World of Warcraft in neuer Grafik. Ein Privatserver will daraus Wirklichkeit machen und setzt das einfach um. Aber lässt Blizzard das durchgehen?
World of Warcraft ist alt. Sehr alt. Die gut zwanzig Jahre auf dem Buckel sieht man dem Spiel an, auch wenn neue Erweiterungen die Grafik immer mal wieder aufhübschen. Aber selbst die „neuen“ Charakter-Modelle für Spielerinnen und Spieler sind inzwischen wieder 10 Jahre alt.
Häufig kommt da der Wunsch auf, dass man doch mal die Grafik überarbeiten und modernisieren sollte. Ein Privat-Server hat genau das gemacht.
Autoplay
Was ist das für ein Projekt? Bei „Turtle WoW 2.0“ handelt es sich um einen Privatserver von World of Warcraft, der in einem ersten Trailer zeigt, was das Spiel dann zu bieten hat: Modernere Grafik dank der Unreal Engine 5. Gerade dunkle Gebiete, wie das Eschental oder der Dämmerwald sehen dann recht atmosphärisch aus.
Dabei machen die Betreiber auch ziemlich große Versprechungen. So soll man zwischen den beiden Grafik-Stilen einfach wechseln können, das Ganze soll auf Android laufen und man hat „Anti-Botting-Systeme“, die „alle bisherigen Hacking- und Botting-Tools ineffektiv macht“. Große Versprechen, bei denen man sicher abwarten muss, ob das beim „Release“ in 2025 auch zutrifft – wenn es denn überhaupt dazu kommt.
Kritisch wird vor allem auch gesehen, dass das ganze Projekt nicht frei von finanziellen Interessen ist. Zwar kann man nicht direkt einen Cash-Shop benutzen – aber auf Umwegen. Denn wenn man Geld für den Server „spendet“, bekommt man im Gegenzug „Spenden-Punkte“, die man dann im Spiel eintauschen kann, zum Beispiel gegen Mounts, große Taschen oder andere Vorteile wie eine mobile Bank. Ein Cash-Shop, ein wenig um die Ecke gedacht.
Twitch-Streamer Asmongold findet’s gut, aber nicht nur hübsch
So reagiert die Community: Dass der Trailer für Aufmerksamkeit sorgt, ist offensichtlich. Nach nur 2 Tagen hat der Trailer über 180.000 Aufrufe.
Auch der Streamer Asmongold reagiert in einem seiner Videos auf YouTube auf den Trailer zu diesem Server. Seine Meinung ist durchaus zwiegespalten. Während einige Dinge – wie der Düsterwald („Duskwood“) ziemlich gut aussehen, sind gerade hellere Gebiete nicht so sein Fall.
Vieles davon sieht eher wie ein „Sidegrade“ aus. Es sieht nicht so viel besser, aber auch nicht schlechter aus. Einfach ein bisschen anders. Aber es ist cool, dass sie das ausprobieren. Das coolste bisher war der Dämmerwald. Der Dämmerwald war fantastisch.
Ist das überhaupt legal? Das ist umstritten und die Regelungen sind in vielen Ländern unterschiedlich. Grundsätzlich sind die Dateien von World of Warcraft aber das geistige Eigentum von Blizzard und es liegt an ihnen zu entscheiden, wie diese Daten genutzt werden und vor allem, welche Server damit betrieben werden. Daher müssen die Betreiber von solchen Privat-Servern oder auch manchmal „Piraten-Servern“ zumeist auf Länder zurückgreifen, in denen die Regulierungen hier seichter sind.
In der Vergangenheit ist Blizzard auch verstärkt gegen solche Server vorgegangen, zumeist dann, wenn sie eine bestimmte Größe oder Aufmerksamkeit erreicht haben. Es ist wahrscheinlich, dass auch diesem Projekt früher oder später ein solches Ende blühen könnte.
Dennoch ist es natürlich interessant zu sehen, wie World of Warcraft mit einer anderen Engine und vor allem besseren Beleuchtungs-Effekten aussehen würde.
Was haltet ihr von so einem Grafik-Update? Wäre das gut, wenn auch das „echte“ World of Warcraft eine solche Wandlung durchmachen würde? Oder passt das Ganze gar nicht zum Grafikstil von WoW und würde eher mehr kaputtmachen als verbessern? Als der Server “Nostalrius” damals abgeschaltet wurde, veranstaltete die Community ein riesiges, trauriges Event.
Der Beitrag WoW in moderner Grafik – Ein Server macht das, was Blizzard nicht will erschien zuerst auf Mein-MMO.de.