Saga Emerald Beyond – im Test (PS5)

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Spiel:SaGa Emerald BeyondPublisher:Square EnixDeveloper:Square EnixGenre:RollenspielGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, SwitchUSK:12Erschienen in:6 / 2024

An SaGa-Spielen mangelt es Freunden von Rollenspielen abseits der klassischen Genre-Interpretationen heutzutage nicht, sorgt Square Enix doch für einen steten Fluss an Neuveröffentlichungen früherer Serienteile. Doch mit SaGa Emerald Beyond ist jetzt die erste komplett neue Episode seit SaGa Scarlet Grace (2016) erschienen – und auch Emerald Beyond will sich an kaum eine Genre-Konvention halten.

Zu Beginn wählt Ihr zwischen fünf unterschiedlichen Storylines. Da ist beispielsweise der junge Tsunanori Mido, der mit seinen lebendigen Puppen seinen Heimatort verteidigt. In der gleichen Stadt lebt die Hexe Ameiya Aisling getarnt als die Schülerin: Als ihre Magie gestohlen wird, muss sie diese nun zurückbekommen. Der gestürzte Vampirkönig Siugnas findet sich zu seinem Erstaunen in der Unterwelt wieder, die mechanische Sängerin Diva No. 5 verliert Körper und Stimme. Bleiben noch die beiden Polizistinnen Bonnie Blair und Formina Franklin, die bei der Jagd auf einen Attentäter erkennen, dass neben ihrer Welt viele weitere existieren – und eine Menge Katzen gibt es direkt obendrauf.
Der Weg durch diese Welten ist das Kernstück des Spiels und erinnert in seiner stark stilisierten Inszenierung eher an traditionelle Tabletop-Abenteuer als an typische Konsolen-Rollenspiele. Natürlich kommt es dabei an festgelegten Stellen zu Kämpfen und die sind serientypisch taktisch und komplex.

Dieses Mal ist die Zeitleiste am unteren Bildschirmrand: Jede Handlung kostet ein wenig vom Runde um Runde wachsenden Aktionspotenzial und ist unterschiedlich schnell; wenn ­Aktionen überlappen, dann führt Ihr besonders effektive Teammanöver durch. Dazu kommen viele weitere taktische Feinheiten wie Kampfformationen und auch die Unterteilung in Treffer- und Lebenspunkte. Ebenfalls typisch für SaGa ist der Verzicht auf ein klassisches Levelsystem: Nach jedem Kampf steigen individuelle Charakterwerte oder Lebenspunkte, neue Spezialangriffe werden nach spontanen Eingaben im Gefecht erlernt.
All diese Eigenheiten machen SaGa Emerald Beyond zu einem Rollenspiel für offene, experimentierfreudige Naturen. Aber genau dafür schätzen wir die ­Reihe schon seit Langem – wie keine andere erfindet sie konsequent wieder und wieder das Rollenspiel-Rad neu. Besonders nett: Auf allen Systemen gibt es eine eigene, individuelle Demo, bei der Ihr herausfinden könnt, ob dieses SaGa etwas für Euch ist!

Meinung

Thomas Nickel meint: Neues SaGa, neues Glück: Wenn Akitoshi Kawazu mit einem Abenteuer lockt, dann weiß man nie, was einen erwartet. Im Falle von Emerald Beyond sind das zunächst einmal interessante Figuren und ein ganz eigener Grafikstil, gepaart mit knifflig-taktischen Kämpfen und einer meist eher indirekten Interaktion mit der Welt. Ein wenig Einspielzeit ist schon nötig, bis Ihr die Systeme verstanden habt. Doch wenn sich die fünf Abenteuer erst einmal öffnen, genießt Ihr eine Menge Freiheiten, die aber auch mal überwältigen können. Doch gerade wenn Ihr eine Abwechslung von routinierter RPG-Kost sucht und im Idealfall ein Faible für Tabletop-Abenteuer mitbringt, dann könnt Ihr Euch wunderbar in den Welten der jüngsten SaGa-Episode verlieren. Da ist es nur schade, dass sich Square ausgerechnet hier eine Lokalisation gespart hat: Stimmen und Texte gibt es ausschließlich auf Englisch.

Wertung

+ interessante Figuren
+ taktisches Kampfsystem
+ viele Freiheiten
+ toller Soundtrack

– keine deutschen Texte
– man muss sich erst einmal reinbeißen

Faszinierend-eigenwillige Interpre­tation des RPG-Konzepts mit taktischen Kämpfen und viel spielerischer Freiheit.

Singleplayer81MultiplayerGrafikSound

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