Das Virtual-Reality-MMORPG Zenith: The Last City startete am 27. Januar 2022 in einen Early Access auf Steam, Oculus Quest und PlayStationVR. VR-Fans träumten schon von der Zukunft des Gamings, wie in Sword Art Online und Ready Player One. Zweieinhalb Jahre später ist es vorbei. Die Entwickler geben auf und erklären ihre Arbeit in einem 7-minütigen Video.
Was ist das für ein Spiel?
Zenith ist ein VR-MMORPG. Es spielt in einer futuristischen Welt mit Monstern.
Viele Spieler beschrieben es als „das erste echte MMORPG“ für VR-Brillen.
Der Tenor zum Spiel war jedoch immer: „Das Game ist noch nicht fertig – es ist unvollständig im Early Access erscheinen. Es fehlen zu viele Features.“
Autoplay
Starker Start und riesige Finanzspritze befeuerten 2022 den VR-Traum
So stark startete Zenith: Zum Start am 27. Januar 2022 weckte Zenith auf Steam das Interesse von etwa 4.000 Spielern, welche damals die Server crashten. Es gab auch einen großen Discord-Server mit über 125.000 Mitgliedern.
Die Entwickler sagen heute in einem Video: Der Erfolg überraschte sie komplett. Zum Release war Zenith plötzlich das meistverkaufte Spiel auf Steam und im Store von Oculus.
Die Zukunft sah damals rosig aus: Im Mai 2022 berichteten wir auf MeinMMO, dass Zenith eine Finanzspritze von 31,7 Millionen Euro erhielt, um das Spiel weiterzuentwickeln.
So lief es nach dem Release: Doch zeichnen die Spielerzahlen zumindest auf Steam ein desaströses Bild, nach dem Release gingen die Spielerzahlen stark nach unten und erholten sich in den letzten zwei Jahren zu keinem Zeitpunkt vollständig.
Zwar gab es im Juni 2022, im Mai 2023 und im Oktober 2023 starke Anstiege der Spielerzahlen, aber das waren jeweils nur Strohfeuer, bevor die Zahlen im Folgemonat wieder absackten.
Zu den anderen Plattformen neben Steam gibt es keine Spielerzahlen, aber erfahrungsgemäß wird es da ähnlich aussehen.
Zenith konnte Spieler einfach nie halten
Das ist jetzt die Nachricht: Die Season 4, die im August startet, wird die letzte Season für Zenith sein. Danach wird das Spiel nicht länger weiterentwickelt. Das gaben die Entwickler in einem 7-minütigen Video bekannt.
Die Umsätze reichten einfach nicht, um das Spiel weiterzuentwickeln. Die Server sollen aber auf absehbare Zeit online bleiben.
Das sagen die Entwickler: In dem Video erklären die beiden Entwickler ihre Geschichte: Sie waren selbst überrascht, dass ihr „unmögliches Projekt“ überhaupt an den Start kam und soviel Interesse erregte. Es habe auch viele tolle Geschichten um das Spiel gegeben. Aber letztlich blieben Spieler einfach nicht, sondern verließen Zenith wieder.
Man hätte „extrem hart“ versucht, das Spiel nach dem Feedback der Spieler zu verbessern. Man bewarb das Spiel auch über Influencer und Facebook, aber letztlich war es immer die gleiche Geschichte:
„Wir sahen einen starken Anstieg bei einem Update, aber innerhalb eines Monats waren die Spieler zum größten Teil wieder weg.“
Ab 2023 finanzierte sich das Spiel nicht mehr gegen, sondern die Entwickler gaben mehr Geld für die Entwicklung aus, als eingenommen wurde. Letztlich konnte man das Ziel nicht erreichen.
Nach der Season 4 werde man Zenith nicht mehr aktualisieren, sondern sich neuen Projekten zuwenden.
Das steckt dahinter: Offenbar ist man mit der Idee eines VR-MMORPGs auf Gold gestoßen und hat es auch geschafft, die Hoffnungen zu wecken und auch Investoren davon zu überzeugen.
Letztlich sind solche „Träumer-Geschichten“ extrem schwierig mit dem Gerne „MMORPG“ zu verbinden. Solo-Entwickler oder sehr kleine Teams können zwar gigantische Erfolge im Gaming haben, aber meist mit Strategie-Spielen oder Simulationen.
Die Entwickler von Zenith sind weit gekommen, aber sicher lange nicht so weit, wie sich das die Fans des Spiels erhofft hatten.
Erfolgreiche MMORPGs scheinen einfach so eine immense Arbeitskraft und Kompetenz zu erfordern, um Content nachzuschieben, dass es sich mit „kleinen Teams“ und „Crowdfunding“ nicht vereinbaren lässt: 6 aussichtsreiche Crowdfunding-MMORPGs, die krachend gescheitert sind
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