Diablo 4: Ich war bei Blizzard und habe schon 2 Stunden den Spiritborn gespielt – Das kann die neue Klasse

In einem ziemlich groß angelegten Event hat Blizzard Experten für Diablo 4 aus der ganzen Welt zu sich nach Hause eingeladen, ins Hauptquartier in Irvine, Kalifornien. Dort sollten sie die neue Klasse aus Vessel of Hatred zum ersten Mal vor dem offiziellen Reveal testen: den Spiritborn. MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus war dort und ist vorsichtig begeistert.

Heute, am 18. Juli 2024, hat Blizzard offiziell die neue Klasse vorgestellt, die in Vessel of Hatred erscheinen soll: den Geistgeborenen (orig. „Spiritborn“). Zum Glefen-schwingenden Martial-Arts-Kämpfer gibt’s endlich neue Infos inklusive Trailer.

Eine Woche vorher durften allerdings einige Experten schon mehr vom Spiritborn sehen und ihn sogar selbst spielen – darunter ich. Zwei Stunden lang konnten wir uns auf einem besonderen Build der Erweiterung mehr oder weniger austoben:

Die Charaktere waren auf Level 30 festgelegt, leveln war nicht möglich.

Wir haben nur einen bestimmten Bereich von Nahantu bereisen dürfen.

Zum Testen standen vier Charaktere mit vorgefertigtem Build zur Verfügung, wir konnten aber auch frei neu skillen.

In Nahantu konnten wir einen Stützpunkt befreien, mehrere Dungeons bereisen oder eine dauerhaft aktive Höllenflut besuchen. Außerdem war die neue Hauptstadt Kurast schon im Spiel.

Es gab zwar Loot, allerdings musste man Glück haben, um Legendarys oder Uniques speziell für den Spiritborn zu finden.

Aus vorigen Infos wussten wir alle bisher lediglich, dass der Spiritorn ein „ultimatives Raubtier“ sein soll und viele haben vermutet: Das wird eine Mischung aus Mönch, Amazone und Hexendoktor. Und ihr liegt damit ziemlich richtig.

Wie der Mönch aus Diablo 3, aber viel gefährlicher

Zuerst einmal: Was kann der Spiritborn eigentlich? In der Präsentation haben die Devs schon erklärt, dass das Ziel der Klasse war, einen besonderen Mix zu treffen: Verschiedene Kampfstile wie Muay Thai, Karate und Tae-Kwon-Do treffen beim Geistgeborenen auf übernatürliche Kräfte aus dem Reich der Geister.

Das Gameplay orientiert sich allerdings stark am Mönch aus Diablo 3. Jeder Basis-Angriff ist eine Combo, die beim dritten Treffer einen besonderen Effekt auslöst. Außerdem sprintet ihr mit den Angriffen zu einem Gegner, wenn ihr etwas zu weit weg steht.

Selbst die Mechaniken erinnern an den beweglichen Faustkämpfer: Je nach Build und Auslegung hat euer Spiritborn die Möglichkeit, Gegner zu kontrollieren oder mit Vortexen zusammenzuziehen. Er verzichtet auf Rüstung zugunsten seiner Beweglichkeit – zumindest optisch – und nutzt spirituelle Verbindungen für den Kampf.

Der Mönch ist allerdings nur die grundlegende Klasse, an der sich der Spiritborn orientiert. Je nach Build finden sich starke Einflüsse der Klassen aus Diablo 4 mit im Spielstil. Denn was die Klasse so besonders macht, ist die Möglichkeit, Skills und Effekte so zu mischen, dass dabei etwas Neues herauskommt.

Zusammen mit dem Spiritborn kommen zwei neue Waffenarten ins Spiel: Viertelstäbe und Glefen, die mit Stangenwaffen das Arsenal der neuen Klasse bilden.

Die 4 Geister machen den Spiritborn aus und sollen gemischt werden.

Vier Geister, viele Spielstile

Beim Spielen zeigt sich das, indem jeder Angriff die Kraft von einem der vier verfügbaren Geister manifestiert, die alle eine eigene Domäne haben:

Der Gorilla steht für schiere Kraft und Schutz, ist also eine Art Tank mit dicken Muskeln. Der Spielstil ist vergleichbar mit dem Barbaren.

Der Adler setzt auf Präzision und Geschick, kann seinen Angriffen mehr Reichweite verleihen und macht Gegner verwundbar. Der Geist spielt sich ähnlich wie die Zauberin.

Jaguare nutzen eine hohe Angriffsgeschwindigkeit und Combo-Angriffe, für sie gilt besonders: Angriff ist die beste Verteidigung. Sie sind hyper-aggressiv und orientieren sich grob an Jägerinnen.

Der Tausendfüßler steht für den Kreislauf von Leben und Tod: Mit Giften und Insektenschwärmen zersetzt er Gegner, um den Geistgeborenen so zu heilen. Der Spielstil ist dem von Nekromanten sehr ähnlich.

Die Geister sind zugleich die besondere Klassen-Mechanik. Ihr sucht euch in der „Halle der Geister“ aus, welchem der vier Geister ihr die Treue schwört. Dadurch erhaltet ihr einen besonderen Effekt für den Charakter als ganzes, als auch für alle Fähigkeiten.

Alle Skills haben einen der vier Geister als Merkmal. Mit der Wahl eines Geists wird dieser zusätzlich zum „Tag“ aller Skills, was ihr später für Synergien mit Legendarys benötigt. Später wählt ihr einen zweiten Geist (oder den gleichen erneut), um einen etwas schwächeren, sekundären Effekt zu erhalten.

Hier seht ihr mein Gameplay vom Event inklusive Kommentar und Fazit:

Blizzard lernt aus den Fehlern der anderen Klassen

Für mich persönlich ist der Spielstil des Spiritborn nicht furchtbar interessant, weil mir der Mönch schon wenig gefallen hat. Trotzdem werde ich die Klasse vermutlich spielen, weil sie eine Sache viel besser macht als alle anderen: Ultimates.

Ultimative Skills sind im Moment nahezu nutzlos, kaum jemand spielt mit ihnen, weil sich die meisten nicht lohnen. Beim Geistgeborenen ist das anders. Jede Ultimate hat entweder eine so geringe Abklingzeit oder lässt sich so leicht zurücksetzen, dass ihr sie ständig einsetzen könnt.

Dadurch fühlt sich der Skill nicht nur stärker an, ihr baut einen Build explizit um ihn herum. Das ist exakt das, was eine Ultimate sein sollte. Dazu machen sie optisch echt was her: Wenn da ein riesiger Geist-Gorilla auf der Erde herumstampft oder ein Tausendfüßler Gegner mit Gift bespuckt, sieht das einfach richtig gut aus. Es fühlt sich beim Spielen rund an.

Im Interview mit den Entwicklern hat mir Associate Class Designer Stephen Stewart erklärt, dass genau dieses Problem mit den Ultimates seit Monaten beobachtet wurde, das Feedback der Spieler angekommen ist. Darum sind sie beim Spiritborn nun so viel besser. Der Experte Rob, der mit mir beim Event war, sieht es ähnlich. Ich habe mich etwas mit ihm unterhalten und er meint:

Spiritborn macht super Spaß, das Rumgehüpfe, die 3-Schlag-Combos mit dem heftigen Angriff ganz am Ende. Schnelles, flüssiges Gameplay mit vielen Kombi-Möglichkeiten. Und dass die Ultimates halt nützlich sind, ist richtig cool.

Rob2628

Hier findet ihr Robs Eindrücke vom Event auf YouTube

Hier hat Rob alle Skills des Spiritborn einzeln aufgeführt

Meine Kollegen Pether Bathge von der GameStar sowie Maurice Weber waren ebenfalls mit bei Blizzard und konnten sich einen Blick auf den Spiritborn verschaffen. Ihre Einschätzungen findet ihr hier:

Peter geht vor allem auf die Erweiterung selbst ein und meint: Diablo 4 geht mit Vessel of Hatred ein großes Risiko ein

Im Video von Maurice ist der leidenschaftliche Nekro-Spieler ähnlich begeistert, allerdings mit einer Portion Skepsis: Das Diablo-Addon ist Liebe auf den ersten Blick – aber warten wir erstmal den zweiten ab

Hier ein paar Eindrücke vom Blizzard-Campus in Irvine:
























Vessel of Hatred sieht gut aus – Nur eine Sache nervt mich noch

In den zwei Stunden auf dem recht begrenzten Build konnte ich natürlich nicht allzu viel von der Erweiterung als Ganzes sehen, zumal der Fokus des ganzen Events vor allem auf dem Geistgeborenen lag.

Trotzdem habe ich einige Eindrücke sammeln können. Nahantu sieht wirklich wundervoll aus, das Dschungelgebiet wimmelt vor tödlichem Leben und das leuchtende Grün zusammen mit mesoamerikanisch inspirierten Ruinen ist eine schöne Abwechslung zum verschneiten Kyovashad und dem sumpfigen Hawezar.

In Sachen Dungeons habe ich nicht viel Abwechselung gesehen, die braucht es aber auch nicht unbedingt, denke ich. Der eine Stützpunkt hat tatsächlich viel Spaß gemacht, aber was mich stört, sind die Gegner.

Es gibt ein paar neue Feinde und zu einem Teil sind es tatsächlich genau die Gegner, die ich gerne nicht wiedergesehen hätte. Dazu kommen allerdings andere, die ich nicht erwartet habe, etwa die Verderber mit ihren Pest-Armen aus Diablo 3.

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Die Befürchtungen aus dem Leak sind damit teilweise tatsächlich eingetreten. Zwei der völlig neuen Gegner, der mir im Gedächtnis geblieben ist, sind Menschen, die sich mit Wurfhaken an mir festkrallen, und explodierende Käfer, die sich mir an den Rücken heften.

Ja, das ist so nervig, wie es klingt und passt bestens ins Setting. Zumindest auf Level 30 waren die Gegner echt lästig, ich bin mir aber sicher, dass sich das später mit besseren Builds ändert. Obwohl ein wenig die Innovation bei den Feinden fehlt, passen sie doch durchaus in den Dschungel, und alles habe ich schließlich auch nicht sehen können.

Was ich indes bisher von Vessel of Hatred gesehen habe, gefällt mir auf jeden Fall und selbst die Kritik, die ich habe, fällt nicht sehr ins Gewicht. Die ist eher der Punkt, den ich anmerken würde, wenn ich wirklich etwas bemängeln muss. Allerdings konnte ich bis jetzt auch noch nicht allzu viel sehen. Dennoch denke ich, dass Diablo 4 auf einem wirklich guten Weg ist und die starke Entwicklung des letzten Jahres fortsetzt: Diablo 4 nach einem Jahr: So hat sich Blizzards neuster Hit entwickelt

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