Behörde will Kauf von Activision Blizzard rückgängig machen: Sagt, die Monopol-Stellung von Microsoft schade Xbox-Spielern

Im Januar 2022 kündigte Microsoft an, den Gaming-Riesen Activision Blizzard zu kaufen. Es gab viele Einwände gegen diesen Kauf, vor allem von Sony. Aber auch Marktwächter befürchteten, es könnte ein so großer Player im Gaming-Markt entstehen, dass es Nachteile für den Kunden hat. Im Oktober 2023 ging der Deal für 75,4 Milliarden Dollar trotzdem durch. Doch eine Behörde will das noch immer nicht akzeptieren. Sie krisitiert die Preiserhöhungen im Xbox Game Pass.

Wer will den Deal rückgängig machen? Die Federal Trade Comission (FTC) ist eine unabhängige Bundesbehörde der USA. Die Aufgabe der Behörde ist es, gegen unlautere Praktiken vorzugehen, um sicherzustellen, dass ein Markt durch gesundes Konkurrieren der Unternehmen funktioniert.

Es ist sozusagen die Kartellbehörde der USA.

Das sieht die FTC als Problem mit dem Deal: Die FTC hatte schon im Dezember 2022 Einspruch gegen den Deal eingelegt , dagegen geklagt und Berufung beim Berufungsgericht eingereicht, nachdem die Klage gescheitert war.

Im Februar 2024 sahen sie sich in ihrem Einspruch bestätigt, wie schädlich der Deal war, als Microsoft 2.000 Stellen bei Activision Blizzard stricht.

Jetzt fühlen sie sich erneut in ihrem Einspruch bestätigt. Sie glauben, dass Microsoft seine nun so dominante Stellung im Markt ausnutzt, um die Preise im Xbox Game Pass zu erhöhen.

Call of Duty ist immer wieder der Zankapfel bei dem Deal:

US-Behörde sieht faktische Preiserhöhung im Xbox Game Pass um bis zu 81 %

Das ist ihre neue Beschwerde: In einer Eingabe an das Berufungsgericht vom 18. Juli heißt es nun (via twitter) :

Microsoft erhöhe seine Preise von 16.99 $ auf 19.99 $ im Monat – eine Preissteigerung um 17 %

Zusätzlich würde man den Console Game Pass für 10,99 € einstellen und Leute auf einen Game Pass Ultimate umstellen – was eine Preiserhöhung von 81 % bedeutet

Oder Leute könnten auf einen „Game Pass Standard“ umsteigen für 14.99 $ – da sei eine Preiserhöhung von 36 % und man wechsele auf ein schlechteres Produkt, denn es fehlten die Day-One-Releases, die „wertvollsten Spiele“

Die FTC sagt: Diese Preiserhöhungen und die Entlassung von Mitarbeitern sind klare Anzeichen dafür, dass die Firma ihre durch die Fusion gestiegene Marktmacht ausnutzt. Außerdem passten sie nicht zu den Statements, die Microsoft vorher abgegeben hat.

Die hätten ja gesagt, dass die Fusion den Kunden nützt, denn so könnten Kunden des Xbox Game Pass an Tag 1 etwa das neue Call of Duty (von Activision Blizzard) spielen – ohne Preiserhöhung.

Das sei nun nicht mehr so, weil man das neue CoD ja nur spielen kann, wenn man den erhöhten Preis zahlt.

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Wie geht das weiter? Das weiß man nicht. Es ist unklar, wann das Berufungsgericht entscheidet und was ein Urteil bedeuten könnte.

Eine “Rückabwicklung einer Fusion” ist sehr selten (via polygon). 2009 hatten sich zwei Lebensmittelketten zusammengeschlossen, verloren das Berufungsverfahren. Letztlich mussten sie 32 Läden und einen Markennamen aufgeben.

Der Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft ist wohl eines der wichtigsten Themen im Gaming der letzten 10 Jahre. Die FTC kämpft weiterhin dagegen an. Mehr Hintergründe zum Kampf der FTC und den Nachteilen, den der Deal auch für die Mitarbeiter bringt, lest ihr hier: Behörde sagt: Microsoft hat sie belogen – Müssen sie Activision Blizzard wieder freigeben?

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