Peter Molyneux ist zurück. MeinMMO-Autor Schuhmann sagt: Der hat mit Populous, Powermonger und Dungeon Keeper einige der wichtigsten Spiele meiner Kindheit entwickelt. Aber das neue Konzept für Master of Albion (Steam), das er auf der gamescom 2024 zeigte, klingt wie das Fortnite, das 2017 so schlimm gefloppt ist.
Welche Beziehung habe ich zu Peter Molyneux?
Ich hab als Kind und Jugendlicher die Spiele von Peter Molyneux geliebt, ohne zu wissen, dass sie von ihm sind. Damals standen nur Namen wie „Bullfrog“ und später „Lionhead“ auf den Spielen.
Ich bin mit den God-Games Popolous (1989) und Powermonger (1990) aufgewachsen – damals noch auf dem Sega Mega Drive. Aber vor allem Dungeon Keeper (1997) habe ich geliebt. Black & White 1 und 2 (2001/2005) habe ich als innovative und spaßige Spiele in Erinnerung, die so viel Potenzial für mehr hatten. Mit „The Movies“ (2005) habe ich viel zu viele Stunden verbracht.
Erst später habe ich begriffen, dass all die Spiele, die ich so mochte, von einem Mann kommen: Peter Molyneux und dass er eine Generation von Spielern und Journalisten gleichzeitig begeistert und enttäuscht hat, weil er über seine sowieso schon guten Spiele derart begeistert sprach, dass Versprechen gegeben wurden, die nie eingelöst werden konnten.
Autoplay
Hat Peter Molyneux keiner gesagt, dass seine Idee vor 7 Jahren gefloppt ist?
Das ist jetzt sein neues Spiel: Auf der gamescom gestern hat Peter Molyneux sein neues Spiel „Masters of Albion“ vorgestellt.
Und mein erster Gedanke war: „Hat Peter Molyneux keiner gesagt, dass seine Idee 7 Jahre alt ist und einer der größten Flops der letzten – nun ja – 7 Jahre war?“
In Molyneux’ neuem Spiel soll man tagsüber bauen und nachts das Dorf gegen allerlei Gegner verteidigen.
Das ist genau die Prämisse von „Fortnite – Rette die Welt“, das im Juli 2017 für PC, PS4 und Xbox One erschien.
MeinMMO ist als offizieller Medienpartner auf der gamescom 2024. Weitere Highlights des Events erwarten euch übrigens in unserer exklusiven FYNG-Show vor Ort.
Fortnite sollte 2017 das große Flagschiff von Epic werden – Scheiterte fast sofort
Wie war Fortnite damals? Epic hatte jahrelang an Fortnite gearbeitet, es sollte ihr neues Flagschiff werden und die Unreal Engine bewerben. Doch noch im gleichen Sommer 2017, nur wenige Monate nach dem Start in den Early Access, war Fortnite – Rette die Welt so gut wie tot. Es wurde letztlich durch Fortnite: Battle Royale erst überschattet und später abgelöst.
Gut, Molyneux will eigene Ideen aus Dungeon Keeper und Black and White verwenden, mit einer „Gotthand“ soll man direkt eingreifen können und es wird möglich sein, einzelne Kreaturen zu übernehmen.
Aber drumherum soll alles gewaltig sein: Man soll alles kombinieren, erweitern und aufleveln können.
All das gab es im ursprünglichen Fortnite auch. Das Problem: Fortnite – Rette die Welt wirkte wie ein asiatisches Mobile-Game. Mit zig Belohnungen und ineinander verschachtelten Systemen war es ein einziger Grind und man musste Stunden spielen, um die Items zu bekommen, die man wollte und dann waren es oft noch die falschen:
Bei Fortnite konnte man Helden auswählen, sie mit verschiedenen Waffen und Gegenständen ausrüsten, ein Fort bauen und es mit Fallen bestücken – alle Items und Figuren hatten verschiedene Level und Qualitätsstufen. Man kämpfte gegen Monster, die nachts einfallen
Auch „Masters of Albion“ soll all das bieten und sogar noch viel mehr – im Trailer zum Spiel war es sogar möglich, das genaue Sandwich Schicht für Schicht zusammenzustellen, das ein Held isst
Was its das Problem? Bei Peter Molyneuxs Vergangenheit und seinen seltsamen NFT/Mobile-Anwandlungen der letzten Jahre, habe ich kein gutes Gefühl beim „Build by Day / Fight by Night“-Spiel. Denn schon Fortnite – Rette die Welt scheiterte an den übertriebenen Mikrotransaktionen und dem endlosen Grind, bei dem das eigentliche Gameplay ins Hintertreffen geriet und rasch langweilig wurde.
Fortnite: Battle Royale warf alle Level und Qualitätsstufen aus dem Spiel, stellte das Gameplay in den Vordergrund und fuhr den Grind runter. Dieses Fortnite hatte schnell den Erfolg, den sich Epic Games von ihrem „Bau bei Tag / Kämpf in der Nacht“-Spiel erhofft hatte.
Es ist irgendwie ein unglückseliger Mix:
Ich mag Peter Molyneux
Ich liebe Dungeon Keeper, das offenbar als wichtiges Vorbild dient
Und ich hab das ursprüngliche Fortnite – Rette die Welt viel mehr gemocht und gespielt, als ich es hätte tun sollen
Aber die Kombination aus diesen 3 Dingen, die ich eigentlich mag, hat rational gesehen nur eine verschwindend geringe Chance, gut zu werden. Doch ich habe noch nie sehr gehofft, mich zu irren, wie bei Peter Molyneujx neuem Spiel: Legendärer Entwickler verspricht, sein neues Spiel nicht zu hypen – hypet dann sein neues Spiel
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