WoW: Die „Zweiklassengesellschaft“ spaltet die Spieler, sorgt für anstrengende Diskussionen

Nicht alles ist gut in World of Warcraft: The War Within. Vor allem bei den Spielern nicht. Denn die diskutieren und das mitunter sehr anstrengend und beleidigend.

Der Early Access von World of Warcraft: The War Within läuft jetzt seit dem dritten Tag. Am Dienstag kann dann endlich der Rest der „normalen“ Spielerinnen und Spieler ebenfalls mitspielen. Diese Leute haben sich nicht die Epic Edition gekauft.

Schon als Blizzard damals den Early Access für The War Within angekündigt hat, war der Aufschrei ziemlich groß. Wie zu erwarten hat das auch mit dem tatsächlichen Early Access nicht abgenommen und in den Foren wird heiß diskutiert, ob das nun eine gute oder schlechte Entscheidung war.

Befürworter fanden, dass der Early Access eine schöne Dreingabe zur Epic Edition ist, die man sich ohnehin gekauft hätte. Da man vor allem auf Story-Inhalte beschränkt ist, sei der Vorteil auch nicht riesig.

Kritiker finden, dass man die Community damit entzweit hat. Das „gemeinsame Spielen“ hinge nun vom Geldbeutel ab und das frühe Sammeln von Ressourcen verschaffe einen riesigen, unfairen Vorteil, den man noch auf Monate merken wird.

Diskussion findet im Spiel statt, ist extrem toxisch

Allerdings muss man auch ganz ehrlich sagen, dass diese Diskussionen, etwa im Subreddit von WoW, inzwischen schon wieder weit nach unten gespült wurden. Wer schon „The War Within“ spielt, ist weistestgehend positiv überrascht. Die Anzahl der Beiträge, die einzelne Aspekte aus der Geschichte der Erweiterung oder der Liebe für Details loben, ist deutlich größer. Aktuell wird das Negative „nach unten gedrückt“, sodass vor allem positive Beiträge hochkommen.

Das heißt allerdings nicht, dass der Unmut verschwunden ist – vor allem nicht aus dem Spiel selbst. Gerade im Handelschannel entbrennt fast im Minutentakt eine Diskussion über die „Zweiklassengesellschaft“, die Blizzard mit dem Early Access erschaffen hat.

Dabei geht es nur selten sachlich zu:

Auf der einen Seite sind die, die sich keinen Early Access haben und sich lautstark darüber beschweren, dass „Blizzard das Spiel mit dem Early Access vollkommen ruiniert hat und jeder, der das gekauft hat, ist ein Idiot, der dazu beiträgt, dass das Spiel den Bach runtergeht.“

Auf der anderen Seite sind dann Leute, die Sätze schreiben im Stil von „Wenn du arbeiten gehen würdest, anstatt den ganzen Tag in WoW rumzuheulen, könntest du dir den Early Access auch leisten.“

Beides ist natürlich keine gesunde Diskussionsgrundlage und die jeweils andere Gruppe anzufeinden sorgt auch nicht gerade für Verständnis untereinander. Auf vielen Realms ist es schlicht angenehmer, die entsprechenden Chats gegenwärtig auszuschalten.

Das „Problem“ an der Sache ist, dass viele ihren Frust nicht dorthin tragen, wo er Gehör findet oder sinnvoll ist. Man kann Blizzard für den Early Access kritisieren und sollte das auch tun, wenn das der eigenen Überzeugung spricht. Aber auf die Spielerinnen und Spieler loszugehen, die gerade den Early Access genießen – das wird wohl kaum zu einer Lösung führen. Da hilft es auch nicht, wenn große Streamer sich an diesem Konflikt lautstark beteiligen.

Wie schlimm ist der Early Access wirklich?

Wie stark der Einfluss auf das Spiel tatsächlich sein wird, lässt sich wohl erst in einigen Tagen sagen. Klar ist, dass die Käufer des Early Access einen Vorteil haben und bei gewissen Dingen bereits einen Vorsprung aufbauen können. Das bezieht sich aber eher auf das Gold im Spiel als auf tatsächliche Charakter-Kraft. Denn das Itemlevel und viele Aktivitäten sind noch eingeschränkt, das Sammeln von Handwerksmaterialien ist allerdings bereits möglich.

Wenngleich die bittere Erkenntnis auf vielen Realms ist: Die typischen „Druiden-Farmbots“, die in 10er-Gruppen von Erz zu Erz fliegen, gibt es auch in The War Within bereits. Und das sind – leider – ohnehin jene, die am Ende die Marktpreise dominieren.

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Cortyn meint: Ich kann die Diskussion rund um das Thema durchaus nachvollziehen und finde, dass beide Seiten sich gerade nicht sonderlich mit Ruhm bekleckern. Es ist nicht zielführend, Leute zu beschimpfen, die gerade offenbar viel Spaß haben. Leute anzupflaumen und ihnen zu sagen, dass sie doch aufhören sollen, Spaß zu haben hat vermutlich noch nie geholfen. Auf der anderen Seite sind natürlich auch die Konter nicht hilfreich, die Leute als arme, arbeitslose Suchtis, die nur ihren Fix nicht bekommen können zu bezeichnen. Beides führt nicht dazu, dass die Diskussion wirklich sachlich geführt wird – und das wäre eigentlich notwendig.

Wie ist eure Meinung zum Early Access von The War Within? Genießt ihr das Spiel bereits und findet die Entscheidung von Blizzard gut? Oder steht ihr auf der anderen Seite und knirscht mit den Zähnen, weil die Entwickler so etwas Unfaires gemacht haben? Oder seht ihr zwar das Gute und Schlechte zugleich und könnt beide Seiten verstehen?
Immerhin – viele im Early Access leveln bereits ihren zweiten oder dritten Charakter. Denn man kann in 3 Stunden Level 80 sein.

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