Tyler „Ninja“ Blevins (33) war 2017 und 2018 der größte Streamer auf Twitch, bis er die Plattform in Richtung Mixer verließ und einen dicken Zahltag hatte. Damals war der blauhaarige Shooter-Spieler dank des Online-Shooters Fortnite allgegenwärtig. Eine Sache würde er heute aber anders machen: Er würde noch teurere Produkte für noch mehr Geld verkaufen.
Wie groß war Ninja damals? Man kann sich das im Rückblick nur schwer vorstellen, denn damals war Twitch viel kleiner als heute, aber Ninja war ein noch größerer Star als der größte Streamer 2023, Kai Cenat:
Ninja hatte 2018 im Schnitt 77,719 Zuschauer, wenn er auf Sendung war – und mit 3.013 Stunden war er praktisch ständig auf Sendung. Er sagte später, er habe 2018 nicht gelebt, war ein Sklave des Streams. Der größte Streamer 2023 auf Twitch war Kai Cenat mit 61.933 Zuschauern im Schnitt – aber er war nur 1.859 Stunden online.
Ninja machte 2018 heftige 11,9 Millionen neue Follower. Kai Cenat schaffte 2023 ungefähr 5 Millionen.
Schwerer zu bemessen ist aber der „kulturelle Einschlag“. Ninja war 2018 überall: in Talkshow, bei Sport-Events, auf dem Cover von Magazinen, in Streams mit Drake. Er führte Gaming und Twitch auf ein neues Level.
Autoplay
Ninja hätte gerne noch viel mehr Geld verdient, wäre gerne noch kommerzieller gewesen
Was bedauert er? Gerade diese Allgegenwart bereut Ninja heute. Er sagt, im Rückblick hätte er wählerischer sein sollen, womit er alles Geld verdient. Er sagt in einem Podcast: (via YouTube)
Wir waren bei Target. Wir hatten eine Ninja-Nerf-Pistole […]. Wir hatten 100 verschiedene Ninja-Shirts, die herauskamen. Irgendwann war es dann so viel, dass es bei Fiverr landete. Ist an Fiverr irgendetwas falsch? Nein. Aber es sieht nicht gut aus, wenn man ein Ninja-Shirt für 1 $ sieht.
Ninja war 1 Jahr zu spät mit seinem Schuh dran – da hatte er schon keinen Ruhm mehr
Letztlich waren seine Werbeprodukte nicht mehr was Besonderes. Wenn ein Shirt für 1 $ verramscht wird, kann der Mann dahinter doch nicht der “David Beckham” des Gamings sein.
Wenn er heute noch mal die Zeit zurückdrehen könnte, wäre er im Fortnite-Hype wählerischer damit, was man alles an Merchandise heraushaut.
So erklärt er: Seine Frau Jesse und er wussten damals schon, wie toll sich etwa Schuhe verkauften, die man spontan vorstellt, und was für einen Hype so ein “Shoe Drop” erzeugt. Das habe man verpasst. Denn seinen ersten “Schuh”, einen Sneaker von adidas konnte man erst ab dem 31. Dezember 2019 kaufen – da hatte Ninja schon all seinen Hype gegen die US-Dollars von Microsoft getauscht.
Das würde er heute anders machen: Er beneidet etwa Nadeshot und dessen E-Sport-Clan 100 Thives, die für ihre Modemarke bekannt sind.
Das sei High-End-Zeug, natürlich teuer, aber dafür halten die Shirts auch ewig.
Letztlich hätte man gerne mehr Drops gemacht, also Verkaufsaktionen als Event, aber insgesamt sei er schon zufrieden:
Unser Ziel war es, überall zu sein. Wir hatten überall Merch. Wir hatten Plüschtiere und Spielzeug.
Ninja hatte seinen Schuh, nur zu spät:
Ninja hätte gerne Kindern mehr Geld mit seinem Namen abgeknöpft
Warum ist das dreist? Ninja hat damals ein riesiges Vermögen gemacht, weil ihm wirklich alles in die Karten spielte und Epic alleine dafür sorgte, dass er mit “Kostenlosen Twitch-Abos, die ihm Geld zahlen” und Geld durch den Creators-Code überhäuft wurde. Sogar als sein Hype dann auslief, wurde er vom Glück geküsst und machte einen Deal mit Microsoft, der ihm viel mehr Geld zahlte, als er dann letztlich arbeiten musste.
Allein mit Fortnite soll Ninja 2018 zehn Millionen US-Dollar verdient haben.
Sein Bedauern ist im Prinzip, den Leuten nicht noch mehr überhäuftes Zeug angedreht zu haben, bei dem man nicht das Produkt bezahlt, sondern den Namen des Influencers. Genau solche Abzock-Vorwürfe gab es auch gegen die Sachen von 100 Thieves, die Ninja jetzt so toll findet.
Den Schuh hat Ninja ja auch später gebracht – nur halt nicht mehr, als er noch im Hype war.
Denn seinen “Hype” hat er letztlich gegen noch mehr Kohle von Microsoft eingetauscht, als er bei Mixer unterschrieb. Es wäre schön, wenn Ninja sechs Jahre später sowas sagen würde wie “Ich bereue nicht mehr fürs Gaming getan zu haben” oder “Ich hätte gerne einen positiveren Einfluss auf die hunderttausend Kinder gehabt, die mir damals zuschauten.”
Aber das Bedauern scheint zu sein: Ich hätte gerne noch mehr Millionen $ verdient, obwohl mir schon von allen Seiten Geld in den Hintern geblasen wurde.
Das ist schon eine durch und durch egoistische Sicht. Aber so ist Ninja – er hat ja auch schon immer gemeckert, dass er seinen eigenen Fortnite-Skin zu spät bekommen hat und dass noch mehr Geld drin gewesen wäre.
Was sollte er eigentlich bereuen? Na ja, statt „ich hätte gerne noch mehr Geld verdient und den Kids mit teureren Produkten mehr Geld aus der Tasche gezogen“, gibt es einen klaren Kandidaten für das, was Ninja damals besser gelassen hätte: „Ich sehe nicht genug Bewegung“: Fortnite: Ninja fordert 1 Million zum Tanz auf, scheitert brutal
Der Beitrag Ninja erklärt, was er bereut, als er durch Fortnite die Nummer 1 auf Twitch war – Und es ist dreist erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
