Spieler glauben: Destiny 3 war schon immer die Antwort auf die Krise bei Destiny 2 – „Aufgebläht und inhaltslos“

Destiny 2 befindet sich momentan in einer Krise. Die Spieler haben nach den Entlassungen bei Bungie und dem Rückgang der Beliebtheit begonnen, darüber zu sprechen, wie der Loot-Shooter überhaupt wieder erfolgreich werden kann. Viele sind sich dabei einig, dass Destiny 3 wohl die Lösung für die Probleme des Spiels sein könnte.

Das sind die Probleme bei Destiny 2: Ende Oktober gerieten geschäftliche Probleme des Sony-eigenen Entwicklerstudios Bungie in den öffentlichen Fokus.

Bungie musste 8 % seiner Mitarbeiter „wegen starkem Rückgang der Beliebtheit“ entlassen.

Darunter waren Mitarbeiter aus den Bereichen Kommunikation, PR, Support und Sounddesign, wie beispielsweise die Community-Managerin Liana Ruppert und der äußerst beliebte Destiny-Song-Schreiber Michael Salvatori.

Zudem wurde auch das neue PvP-Strike- und Sicherheitsteam im Zuge der Entlassungen verkleinert.

Nachdem dann auch noch von zuverlässigen Insiderquellen durchsickerte, dass wohl auch die kommende Erweiterung „Die Finale Form“ um mehrere Monate verschoben werden muss, haben viele Spieler frustriert ihre Vorbestellung storniert.

Angesichts der schlechten Entwicklung und der unklaren Aussage von Bungie denken die Spieler nun selbst über mögliche Lösungen nach, um Destiny wieder auf Vordermann zu bringen. Obwohl der Loot-Shooter in einer Krise steckt, zeigen einige Spieler weiterhin ihre Verbundenheit und ihren Willen, Lösungen zu finden.

Die Finale Form sollte die Hüter erstmals ins Innere des Reisenden führen. Jetzt will das, was Bungie in diesem Video zeigt, kaum noch jemand sehen:

Ist Destiny 3 der Rettungsanker für das Schicksal?

Die Idee von Destiny 3 als Rettungsanker für das Franchise ist in der Community weit verbreitet. Spieler sind der Meinung, dass ein vollständiger Neuanfang, der die Probleme von Destiny 2 löst, der Schlüssel zur Wiederbelebung des Interesses und der Begeisterung sein könnte.

Der Spieler Edward Tracer findet: „Destiny 2 fühlt sich aufgebläht und inhaltslos an“. Das Seasonmodell ist ausgelutscht, Aktivitäten fühlen sich zu ähnlich an und deswegen ist es Zeit für einen Reset in Form von Destiny 3.

Seiner Meinung stimmen auch andere Spieler zu und das aus folgenden Gründen:

Punkt 1: Der aktuelle Story-Verlauf des Spiels sieht nicht gut aus

Vor allem neue Spieler können der Geschichte nicht sinnvoll folgen. Zum einen, weil sie nicht wissen, was sie als Nächstes tun sollen. Zum anderen, weil essenzielle Teile der Story derzeit gar nicht mehr spielbar sind und sie deswegen ahnungslos sind, wofür sie da überhaupt kämpfen.

Punkt 2: Das Recycling von Waffen und Zielorten

Obwohl Bungie das Sunsetting von Waffen und Zielorten in Destiny 2 größtenteils rückgängig zu machen versuchte und einige dieser Inhalte nach und nach wieder ins Spiel brachte, empfanden viele Spieler dies als zu viel Recycling. Insbesondere, da sie diese Inhalte nicht als Ersatz für neue Inhalte haben wollten. Man will „das komplette Spiel spielen, für das man bezahlt hat“.

Punkt 3: Eine neue Spiel-Engine

Destiny 2 wird oft von Fehlern und kuriosen Bugs geplagt. Diese gab es zwar schon immer, aber in den letzten Monaten ist ihre Anzahl deutlich gestiegen. Zusätzlich gibt es inzwischen auch noch regelmäßige DDoS-Angriffe auf die Server, die zu Fehlercodes führen und das Spielerlebnis drastisch beeinträchtigen. Bungie hat seine Engine zwar unter der Motorhaube teilweise bereits erneuert, nicht nur die Lichteffekte, sondern auch Performance verbessert, aber es fühlt sich im Spiel oft nicht danach an.

Punkt 4: Die Sehnsucht nach etwas Neuem

Das alte Modell von Destiny 2 wirkt für die Spieler, die schon lange dabei sind, zu verbraucht. Sie wollen eine neue Saga, neue Orte, neue Feinde und vor allem neue Welten zum Erkunden inklusive neuer Waffen.

Zudem fürchtet man, dass Bungie bei der Veröffentlichung von Inhalten bei Destiny 2 genau im gleichen Rhythmus weiter machen wird, wie bisher und dass dies nichts ändern wird. Alle Probleme werden immer noch da sein.

„Der offensichtlichste Reset, den wir jetzt brauchen“

Das sind die Meinungen über Destiny 3: Ein Großteil der Spieler glaubt, dass ein vollständiger Neustart in Form von Destiny 3 notwendig ist, um die vielen Probleme, die Destiny 2 derzeit plagen, zu bewältigen.

Paul Tassi von Forbes schreibt zu seinem Artikel via Twitter:

Bungie benötigt eine Pause von der endlosen Content-Bereitstellung, und es scheint, als bräuchten die Spieler diese Pause ebenso dringend, wenn sie nicht bereits selbst eine erzwungen haben. Ich sehe nicht, wie man denselben Zyklus beibehält und sich irgendetwas ändert. Die Ausgaben bleiben gleich, die Beteiligung und die Einnahmen fallen weiter.

Paul Tassi von Forbes

xho sieht bei Destiny 2 Parallelen zu The Division 2 und findet: „Destiny 3 muss passieren, oder das Franchise ist am Ende. Wenn wir uns ein anderes aktuell ‚im Stillstand‘ befindliches Spiel ansehen (das einst ein Hauptkonkurrent von Destiny war, bitte beachten), nämlich The Division 2, hat das Studio dahinter kürzlich angekündigt, dass The Division 3 in Arbeit ist. Warum kann also Bungie Destiny nicht mit Destiny 3 wiederbeleben?“

Der Spieler James Tomlinson schreibt: „Ich würde mich freuen, wenn es ein Destiny 3 geben würde. Destiny 2 wurde einfach zu unübersichtlich, da sich die Wirtschaftssysteme ständig veränderten, der Grind im Laufe der Zeit schlimmer wurde und der PvP-Bereich immer mehr vernachlässigt zu werden schien. Mich würde sogar ein sanfter Neustart nicht stören, der die Systeme und die Spielwelt neu erfinden würde.“

Destiny 2 ist wohl auf dem Weg zu einem “Destiny Universum”

Auf der anderen Seite gibt es auch Spieler, die der Meinung sind, dass Destiny 2 immer noch das Potenzial hat, sich zu erholen, wenn gezielte Verbesserungen und Anpassungen vorgenommen werden.

Der bekannte Destiny-Streamer Aztecross sagt dazu:

Der Unterschied besteht darin, dass frühere Verzögerungen nicht mit massiven Entlassungen einhergingen. Ich bin mir sicher, dass viele von uns damit einverstanden sind, darauf zu warten, dass „Die Finale Form“ so gut wie möglich ist. […]

ist die Meinung des bekannten Destiny-Streamers Aztecross

Der deutsche Destiny-Spieler x T1duS x findet ebenfalls: „Ein Destiny 3 würde nichts lösen, um ein Spiel zu liefern, das dem Erlebnis von Destiny 2 nahekommt, mit zusätzlichem großartigem Inhalt und Qualitätsverbesserungen dauert es Jahre, und Bungie hat dann kein Einkommen. […]  Destiny 2 war viel schlechter als Destiny 1 und es hat Jahre gedauert, das zu reparieren.“

tinytigerxo glaubt auch nicht an Destiny 3 und kommentiert: „Destiny 3 wird nicht passieren, bis [Bungie] das Vertrauen seiner Spieler wieder gewinnt. Denn selbst wenn sie es veröffentlichen, werden die Leute nur dasselbe erwarten, was mit Destiny 2 passiert. ‚Die Finale Form’ muss in Bezug auf Qualität und Inhalt ganz oben stehen, wenn sie jemals dieses Vertrauen zurückgewinnen wollen.“

Für Dark Tetrad- Revenge(r) Cat hat dazu jedoch ganz andere Gedanken: „Ich höre/lese oft, wie die Leute fragen: ‚Was kann getan werden, um Destiny 2 zu retten/beheben?’ Aber für mich wird es zunehmend klar, dass die Frage, die die Leute eher stellen sollten, lautet, ‚Was kann getan werden, um Destiny (das Franchise) zu retten/beheben?’“

Destiny 3 war schon lange ein Thema in der Community, weil diese vor allem den technische Zustand von Destiny 2 bemängelt:

Destiny 3 trendete am Wochenende auf Twitter – Doch die Gründe dafür könnten euch beunruhigen

Destiny 3 könnte Jahre in Anspruch nehmen

Das ist eine weitere Hürde, die man berücksichtigen muss: Ebenso wiesen einige Spieler in der Diskussion darauf hin, dass die Erstellung von Destiny 3 ein langer Prozess sein wird, der Jahre in Anspruch nehmen könnte.

Bungie muss sich intensiv mit Planung, Design und Umsetzung befassen, um sicherzustellen, dass das Spiel den Erwartungen der Spieler entspricht.

Während dieser Phase würden sie möglicherweise keine Einnahmen aus Destiny haben, da die Ressourcen und das Personal auf die Entwicklung des neuen Titels ausgerichtet wären. Auch ist nicht noch nicht klar, ob das neueste Spiel von Bungie „Marathon“ diese Lücke finanziell füllen könnte.

Ohne die regelmäßigen Einnahmen aus Destiny 2 und anderen Projekten könnte es also schwierig sein, die Entwicklung von Destiny 3 zu finanzieren.

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Destiny 1 und 2 sollen ein Universum werden

Diese Variante ist wahrscheinlicher: Bungie hatte bereits im Juni 2022 angekündigt, dass man nach „Die Finale Form“ neue Wege gehen will, damit mehr Spieler zukünftige Spielwelten einfacher erfassen und verstehen können.

Das ist auch der Grund, warum Luke Smiths, Bungies Mastermind für Destiny, aktuell wenig mit Destiny 2 direkt zu tun hat, wie er selbst in einem Podcast verriet.

Er und sein langjähriger Produktionspartner Mark Noseworthy sind für den Ausbau der Marke „Destiny“ verantwortlich. Ihre Mission für die Zukunft ist es „darüber nachzudenken, Destiny zu einem Universum zu machen, das […] über ein einziges MMO-Projekt hinaus Bestand hat und fortbesteht.“

Wie Luke Smith damals erklärte, sah man als Zukunft für Destiny 2 das, was seit der Einführung des Content Vaults in Destiny 2 immer deutlicher wurde:

Ich denke, Destiny 2 ist Destiny. Das Design von Destiny 1 und 2.

sagte Luke Smith im AIAS Game Maker’s Notebook Podcast

Und dieses Bestreben, die Inhalte von Destiny 1 und 2 langsam zusammenzubringen, konnte man auch die letzten Seasons verfolgen als Bungie kontinuierlich Inhalte aus Destiny 1 zu Destiny 2 übernommen hat. Zuletzt auch die Raids „Crotas Ende“ sowie „Königsfall“.

Ein Destiny-Universum würde auch dem Spieler Saint_Victorious gefallen:

Ich möchte kein Destiny 3. Ich wünsche mir ein vollständiges Destiny, das eine durchgängige und zusammenhängende Handlung durch alle Kampagnen schafft. Dies würde dann die Startplattform für alle zukünftigen Erzählungen im Destiny-Universum sein.

schreibt der Destiny-Spieler Saint_Victorious via Reddit

Bei all den Kommentaren ist es klar, dass die Spieler möchten, dass Bungie ihre Sorgen und Wünsche berücksichtigt und das Spiel verbessert. Es scheint auch, dass nur wenige das Schicksal vollständig aufgeben möchten.

Was würdet ihr brauchen, um Destiny 2 wieder zu mögen und zurückzukommen? Glaubt ihr, dass ein Neuanfang notwendig ist, um das Spiel wieder auf den richtigen Weg zu bringen? Oder gefällt euch besser die Idee eines großen Destiny-Universums, das alle Inhalte bietet und euch zudem die Möglichkeit gibt, auch das restliche Sonnensystem zu entdecken?

Verratet es der Community und uns gerne in den Kommentaren.

Auch andere Zahlen, wie die von Luis Lachegga, befinden sich derzeit in freiem Fall: Bungie bannt den größten deutschen Twitch-Streamer zu Destiny 2 – Der verliert 80 % seiner Zuschauer

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