Die Profi-Gilde Liquid wurde beim Exploiten erwischt – und das löst eine Diskussion in der Community von World of Warcraft aus.
In World of Warcraft findet aktuell das Rennen um den World First Kill von Königin Ansurek statt – die Endgegnerin im Raid Palast der Nerub-ar. Noch sind die Profis nicht bei ihr angekommen, aber ganz langsam bahnen sich die besten Gilden der Welt den Weg. Dabei ist jeder noch so kleine Vorteil entscheidend, aber manchmal auch solche, die moralisch fragwürdig sind.
Jetzt wurde Team Liquid beim Exploiten erwischt, denn Magier nutzten einen fiesen Bug aus, mit dem sie massiven Schaden verursachen konnten.
Autoplay
Was war das für ein Exploit? Der Exploit betraft Magier, die sich für die Heldentalente des „Spellslinger“ entschieden haben. Der Talentbaum dreht sich – ganz grob gesagt – um Arkane Splitter. Das sind kleine Stacheln, die der Magier auf seine Ziele abfeuert und die dann einen Debuff hinterlassen. Normalerweise werden diese Splitter bei der Verwendung von bestimmten Zaubern verbraucht. In den meisten Fällen ist es daher nicht möglich, viel mehr als 8 Stacks auf dem Gegner aktiv zu haben – in Ausnahmefällen auch mal 16, aber selbst das nur für eine recht kurze Dauer.
Mit dem Exploit war es allerdings möglich, die Splitter auf dem Gegner nahezu bis zur Unendlichkeit stapeln zu lassen, wodurch immer mehr Schaden entsteht. Erst bei einer extrem hohen Menge an Stapeln, jenseits der 200, wechselt man dann auf das Ziel und lässt alle Splitter gleichzeitig explodieren, um noch einmal hohen Schaden zu verursachen.
Den genauen Ablauf – einschließlich Screenshots und Clips als Beweise – hat tiker442 im Subreddit von WoW veröffentlicht:
Möglich war der Exploit, indem der Magier ein Makro schrieb, mit dem er seine Zauber nicht auf sein aktuelles Ziel abfeuerte, sondern lediglich auf sein Fokus-Ziel. Gleichzeitig durfte er das letzte Talent im Talentbaum des Spellslinger nicht ausgewählt haben.
Nur wenn beide Faktoren zusammenkamen – also das Benutzen von „Fokus“-Makros und das Nicht-Auswählen des letzten Talents – dann konnte man diesen Exploit benutzen.
Oder ganz deutlich gesagt: Zufällig konnte dieser Exploit nicht auftreten.
Wie hat Blizzard reagiert? Kaum dass Blizzard auf den Fehler aufmerksam gemacht wurde, folgte umgehend ein Hotfix und der Heldentalentbaum wurde geändert. Jetzt ist es nicht mehr möglich, vor der Wahl des letzten Talents mehr als 8 Stapel des Debuffs aufzubauen. Daher ist es nicht länger möglich, diesen Fehler auszunutzen und den Schaden auf absurde Höhen zu steigern.
Viel fordern, dass die Magier, die diesen Fehler bewusst ausgenutzt haben, einige Tage gesperrt werden sollten. Immerhin handelte es sich dabei klar um einen Exploit und die bewusste Ausnutzung davon. Von einem „Versehen“ kann also keine Rede sein.
Eine andere schlechte Nachricht gab es kürzlich für Gildenbank-Besitzer – denn viele Items sind wohl für immer weg.
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