Nach 7 Stunden Spielzeit ist Dragon Age: The Veilguard alles, was ich je an BioWare geliebt habe

Dragon Age-Fan Rae konnte bei einem Preview-Event sieben Stunden lang Dragon Age: The Veilguard anspielen – und ist absolut begeistert.

Wenn es um BioWare geht, dann habe ich jede Menge unbeliebte Meinungen. Dragon Age 2? Absolut unterschätzt. Mass Effect Andromeda? Bei Weitem nicht so schlecht, wie gern behauptet wird. Mass Effect 2 der beste Teil? Auf gar keinen Fall. Und nein, Anthem hat sein frühes Ende nicht verdient! 

So. Nachdem das nun aus dem Weg ist und ihr potenziell jegliches Vertrauen in mich verloren habt, lasst mich erklären, warum ihr mir trotzdem glauben solltet, wenn ich sage, dass Dragon Age: The Veilguard das beste Dragon Age der Reihe werden könnte – egal, ob ihr Serien-Veteran oder Neuling seid.

Ich hatte nämlich die Gelegenheit, knapp sieben Stunden lang den neuesten Teil der RPG-Reihe auszuprobieren und dem Entwicklerteam Fragen zu stellen. Dabei konnte ich feststellen, dass BioWare – aller Zweifler zum Trotz – wieder zu sich selbst gefunden hat.

Wer schreibt hier? Rae ist Head of Editorial bei Webedia und Teil der Chefredaktion von MeinMMO. Sie liebt Rollenspiele und hat vor über 10 Jahren mit Dragon Age: Origins ihr Herz an BioWare verloren. Wenn sie nicht gerade zum 317. Mal die gleichen Entscheidungen in RPGs trifft, obwohl sie “diesmal ganz sicher alles anders machen” wollte, spielt sie vor allem Multiplayer-Shooter und Cozy Games.

Dragon Age: The Veilguard von BioWare erscheint am 31. Oktober 2024 für PC, PS5 und Xbox Series S und X

Der Charakter Creator ist ein Traum für RPG-Fans

BioWare setzt auf alte Stärken

Was genau konnte ich spielen?

ca. 7 Stunden Dragon Age: Veilguard

fünf verschiedene Speicherstände aus Akt 1

vier verschiedene Builds: 2x Magier, 1x Krieger, 1x Schurke

Fragt ihr einen BioWare-Fan, was für sie zu den besonderen Stärken des Studios gehört, dann werden vor allem zwei Dinge genannt: Charaktere, Story und Entscheidungen mit Konsequenzen.

Nach nur sieben Stunden bei einem RPG, das vermutlich im höheren zweistelligen Stundenbereich landen wird, kann ich logischerweise noch keine definitive Aussage zu genau diesen Aspekten treffen. Allerdings gab es für mich einige Indikatoren, die darauf hindeuten, dass BioWare hier wieder zu alter Stärke gefunden hat.

Keine Sorge, diese Preview bleibt spoilerfrei! Ich werde euch keine Details zur Handlung verraten, sondern nur Einschätzungen geben zu Momenten, die bei mir den Eindruck hinterlassen haben, dass BioWare auf dem richtigen Weg ist.

The Veilguard schickt uns in den Kampf gegen die Götter

Fangen wir mit den Figuren und der Story an.

Die Charaktere und vor allem die Begleiter, denen ich begegnet bin, waren schon zu Beginn sehr rund und voller Persönlichkeit. Die Dialoge waren trotz der dunklen Situation voller Humor und Leben – selbst wenn Fan-Favorite Varric gerade nicht mit von der Partie war, um einen Witz zu reißen. 

Fast immer fanden im Hintergrund Gespräche statt und es schien mehr Party Banter zu geben als in den Vorgängern. Je nachdem, wen wir mitgenommen haben, waren die Dynamiken auch vollkommen unterschiedlich. 

Während Qunari Taash bei mir relativ wortkarg war in Kombination mit Magier Emmerich, war sie bei Kollege Kevin von GamePro, der sie mit einem anderen Begleiter dabei hatte, viel aufgeschlossener. 

Scout Harding kennen Fans bereits aus Inquisition

Auch Hauptcharakter Rook machte einen guten und runden Eindruck. Selbst in meiner kurzen Zeit mit ihr gab es immer wieder Referenzen auf ihre zuvor im Character Creator ausgewählte Vergangenheit. 

Das ist etwas, was ich in Inquisition schmerzlich vermisste, gerade im Vergleich zu Dragon Age: Origins, das sechs verschiedene spielbare Anfänge hatte. Das bleibt uns zwar in Veilguard leider auch verwehrt, aber es ist gut zu sehen, dass es nicht komplett egal ist, welche Vorgeschichte unsere Rook hat. 

Zu Beginn können wir uns im Charakter-Editor entscheiden, welcher Faction Rook angehört und somit welche Hintergrundgeschichte er oder sie hat:

Veil Jumper

Grey Wardens

The Mourn Watch

Shadow Dragons

Lords of Fortune

Antivan Crows

Sie alle kommen mit eigenen Boni daher und egal, für welche ihr euch entscheidet, ihr könnt trotzdem die Quests der restlichen Fraktionen machen. Allerdings ist eure eigene euch logischerweise am positivsten gegenüber eingestellt und wird im Laufe des Spiels immer wieder referenziert. 

Es gibt sechs verschiedene Origin Storys zur Auswahl

Für meinen selbst erstellten Charakter habe ich mich für die Shadow Dragons entschiedenen, eine Untergrundorganisation, die gegen die Sklaverei in Tevinter kämpft. So bekam ich schon mit einer meiner ersten Begleiterinnen, Neve, zusätzliche Gespräche, da sie ebenfalls den Shadow Dragons angehört.

Zur Geschichte selbst möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren, um wirklich nicht zu spoilern. Allerdings war ich schon zu Beginn positiv überrascht, gerade was Solas Rolle und mögliche Intentionen angeht. Die Tatsache, dass BioWare den Namen des vierten Dragon Age-Spiels von “Dreadwolf” auf “The Veilguard” änderte, gab zwar schon einen Hinweis darauf. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass das Studio gerne mit den Erwartungen der Fans spielt.

Und zur Story eines jeden BioWare-Spiels gehören natürlich auch harte Entscheidungen mit Konsequenzen. Und ja, diese wird es auch in Dragon Age: The Veilguard wieder geben.

Welche Konsequenzen diese Entscheidung hatte, weiß ich noch nicht.

Bereits am Anfang hatte es sichtbare Auswirkungen, für welche Begleiterin ich mich in einer Mission entschieden habe. Infolge meiner Wahl wurde sie verletzt und sah in den nachfolgenden Szenen deutlich mitgenommen aus. Das ist natürlich im Großen und Ganzen eine Kleinigkeit, allerdings darf ich zu der größeren Entscheidung, die ich später in Akt 1 getroffen habe, aus NDA-(und Spoiler-)Gründen nichts sagen. 

Lasst mich aber soviel verraten: Ihr werdet in Situationen geworfen, die ähnlich wie zum Beispiel die “Templar vs Magier”-Frage in Dragon Age: Inquisition größere Auswirkungen auf den nachfolgenden Spielverlauf haben und dafür sorgen werden, dass sich mehrere Durchläufe von The Veilguard lohnen dürften.

Was ihr allerdings nicht erwarten solltet, sind subtile Optionen oder versteckte Entscheidungen wie zum Beispiel in Dragon Age: Origins oder zuletzt im hervorragenden Baldur’s Gate 3. Hier kam es gerne mal vor, dass wir gar nicht wussten, dass wir gerade den Verlauf der Geschichte veränderten und merkten es erst im Nachhinein, wenn wir mit den Konsequenzen konfrontiert wurden. Das scheint bei The Veilguard nicht der Fall zu sein.

Wie in Dragon Age: Origins könnt ihr euch wieder den Grauen Wächtern anschließen.

Die Entscheidungen, die ich in meinen sieben Stunden mit dem RPG getroffen habe, waren immer sehr deutlich als solche erkennbar und das Ergebnis absehbar. Natürlich kann es sein, dass sich im finalen Release noch mehr versteckt, mit Subtilität würde ich allerdings nicht rechnen.

Das ist schade, denn es ist eines der Dinge, die ich an Baldur’s Gate 3 so liebe und die dafür gesorgt haben, dass ich auch nach 13 Jahren noch immer an meinen ersten, katastrophalen Playthrough von Dragon Age: Origins zurückdenke. Eine Entscheidung zu treffen und erst Stunden später den “Oh Shit!”-Moment zu haben, macht für mich einen besonderen Reiz bei Rollenspielen aus. Es wäre schön, wenn Veilguard hier noch mehr zu bieten hat. Gerade für alle, die vielleicht erst durch BG3 Gefallen am Genre gefunden haben.

Auf der nächsten Seite geht es darum, ob das jetzt endlich ein Dragon Age “für alle” ist.

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