Magic: The Gathering wird immer teurer – Spieler finden kreative Lösung: „Pappe ist Pappe“

Das Sammelkartenspiel Magic: The Gathering erfreut sich seit 30 Jahren großer Beliebtheit. Doch nicht alle Spieler können mit den steigenden Preisen mithalten. Sie behelfen sich mit einer kreativen Lösung.

Was ist das Problem bei Magic? Das Sammelkartenspiel war zwar noch nie ein besonders günstiges Hobby, doch wie so viele Sachen sind die Päckchen seit dem Release 1993 stetig teurer geworden – zu teuer für viele Spieler.

Auf Reddit vergleicht ein Spieler aus Italien die aktuellen Preise mit dem durchschnittlichen Einkommen in seinem Land und dem in den USA. Er sagt: Für eine Box mit 36 Boostern würde man in beiden Ländern etwa gleich viel zahlen, in Italien würde man aber nur etwa halb so viel verdienen. Nicht-Amerikaner würden dadurch ausgepreist.

Spieler aus den USA zweifeln die zugrundeliegenden Zahlen zwar an und behaupten, das tatsächliche Einkommen falle niedriger aus, in einer Sache scheint man sich jedoch einig: „Hasbro versucht wirklich, jeden Cent aus uns rauszuquetschen.“ (via Reddit)

Auch aus ganz anderen Ländern melden sich Spieler zu Wort:

In Südafrika müsse man die Karten über europäische Vertreiber kaufen, dadurch zahle man nochmal deutlich mehr – gleichzeitig würden die Menschen aber noch weniger verdienen (via Reddit).

In Brasilien entspreche der Preis für ein Display dem monatlichen Mindestlohn, Spieler würden auf günstigere Alternativen wie das Pokémon-Kartenspiel ausweichen (via Reddit).

In Argentinien müsse man auf Käufe aus dem Ausland hohe Steuern zahlen. Der Wirtschaft gehe es schlecht, aber Wizards of the Coast würde es noch schwieriger machen (via Reddit).

Viele schieben die Entwicklung auf die Entscheidung, die bisherigen Draft- und Set-Booster durch neue Play-Booster zu ersetzen (via Magic).

Wer sich keine Karten leisten kann, druckt selbst

Was ist die Lösung? Die Lösung des Problems ist vermutlich annähernd so alt wie Magic selbst: Proxy-Karten. Das ist ein Ersatz für eine Karte, die man nicht besitzt, oder die so wertvoll ist, dass man sie nicht beim Spielen beschädigen möchte. Proxy-Karten können auch sinnvoll sein, wenn man eine neue oder teure Karte erstmal ausprobieren möchte oder eine Karte für mehrere Decks benötigt.

Wie funktioniert das? Die einfachste Methode, einen Proxy herzustellen, besteht darin, die wichtigsten Informationen der Karte, die man ersetzen möchte, auf ein Stück Papier zu schreiben und es zu einer anderen Karte in die Hülle zu stecken. Wer mag, kann den Zettel noch mit einer kleinen Zeichnung „aufhübschen“.

Andere drucken die Karten, auf die sie es abgesehen haben, aber auch einfach aus. Inzwischen kann man Proxy-Karten sogar richtig professionell drucken lassen. Bei einer Partie mit Freunden stören sich wohl die wenigsten daran, wenn die ein oder andere Karte durch einen Proxy ersetzt wird.

Selbst bei Turnieren können Proxys zum Einsatz kommen, etwa, wenn die echte Karte im Verlauf des Turniers versehentlich beschädigt wurde (via Magic Judge).

„Es wird unmöglich, ohne Proxys zu spielen“

Proxys sind zwar nicht neu, entwickeln sich laut den Spielern auf Reddit aber zunehmend von einer möglichen Alternative zu einer Notwendigkeit, um überhaupt noch spielen zu können:

„Und Wizards hat auch noch aufgehört, auf Portugiesisch zu drucken, lmao. Jeder hier sollte einfach Proxys einsetzen.“ (via Reddit)

„Proxy alles. Commander mit Freunden? Proxy alles, sogar die Länder. Du willst mit Freunden draften? Proxy den ganzen verdammten Cube. Auch die einfachen Länder.“ (via Reddit)

„Hier [in Argentinien] haben wir eine wunderschöne Community, aber es wird unmöglich, ohne Proxys zu spielen.“ (via Reddit)

Zwar kann auch über die Verwendung von Proxys gestritten werden und nicht jede Spielgruppe akzeptiert ein Deck, das nur aus Zettelchen besteht, für viele Spieler scheinen jedoch die Vorteile zu überwiegen.

Ein Spieler erklärt, dass er seine gesamten Karten verkauft habe und nur noch mit Proxys spiele: „Wenn man nicht in offiziellen Turnieren spielt, gibt es im Prinzip keinen Grund, hunderte oder tausende Dollar in Karten zu stecken, um casual zu spielen. Pappe ist Pappe.“ (via Reddit)

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Auch wenn Proxys gerade bei freundschaftlichen Spielen durchaus üblich und akzeptiert sind, ist es doch noch einmal ein ganz anderes Gefühl, das Original auf den Tisch legen zu können. Das weiß auch Twitch-Streamer und Magic-Fan HandOfBlood, der sich dieses mächtige Gefühl einiges kosten ließ: Twitch-Streamer HandOfBlood schockt Kontrahenten bei Magic: The Gathering, weil er mit der legendärsten Karte überhaupt spielt

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