Wird das Heilen in World of Warcraft zu unbequem? Blizzard macht das Heilen immer härter – finden zumindest manche Spieler.
Viele Jahre galt in World of Warcraft eine alte Weisheit: Kaum jemand will Tank spielen. Tank ist häufig die Rolle mit der größten Verantwortung, gerade in zeitkritischen „M+“-Dungeons. Doch diese Verantwortung wird immer mehr an die Heiler abgetreten. Das zumindest glauben einige, die seit Jahren mehrere Rollen spielen.
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Das wird behauptet: Im Subreddit von WoW erklärt Kaoshosh, dass er grundsätzlich alle drei Rollen spielt. Früher war ihm das Tanken unangenehm, doch inzwischen kommt ihm das so vor, als könne er dabei „eine Pause einlegen“. Die wahre Unruhe entsteht, wenn er auf Heilung wechselt:
Das Sprichwort, dass jede Mechanik eine Heiler-Mechanik ist, ist nicht nur ein Meme. Als Tanks generft wurden, hatte ich keine Sorgen um meine Tank-Spezialisierung, sondern um die zusätzliche Heilung, die notwendig sein würde. Und DPS werden nur als leichte Rolle angesehen, weil all deren Fehler vom Heiler kompensiert werden (oder der Heiler dafür beschuldigt wird).
Die Heilung von Erweiterung zu Erweiterung härter zu machen, war aus meiner Sicht jetzt keine ruhmreiche Tat. Heilen ist jetzt mit großem Abstand die stressigste Rolle. Nur noch eine kleine Nische an Spielern genießt das. Ich weiß nicht, was Blizz von uns will. Warum wird diese Rolle immer härter, während alle anderen ungefähr gleich bleiben?
Damit spricht er offenbar vielen Heilern von der Seele, denn innerhalb weniger Stunden hat der Beitrag weit über 2.000 Upvotes erhalten. Allerdings haben einige auch Erklärungsversuche, warum das Heilen sich aktuell so hart anfühlt und dass das wohl im Laufe der Zeit wieder abnehmen wird.
Heilen ist am schwierigsten zu Balancen
Eine Erklärung liefert der Kommentar mit den meisten Upvotes im Beitrag. Denn der Heiler „audioshaman“ erklärt genau, warum Heilen eigentlich so schwierig zu balancen ist und warum es gerade zu Beginn einer neuen Erweiterung (oder Saison) so stark ins Gewicht fällt.
Je härter die Inhalte werden, desto einfacher wird das Heilen. Denn auf den höheren Stufen sind Heiler gar nicht mehr in der Lage, die Fehler anderer Charaktere zu kompensieren. Wer in einer falschen Fläche steht, ist einfach sofort tot:
Ironischerweise wird das Heilen in der Regel leichter, je härter der Inhalt wird, besonders in M+. Bessere Spieler machen deinen Job leichter. Fehler, die du damals noch wegheilen konntest, oneshotten die Leute dann einfach.
Es ist schwer zu balancen. Die Wahrheit ist, Heilung ist nicht nur der Job des Heilers – sondern der von allen. Das neue Talent-System hat DPS-Charakteren mehr defensive und nützliche Fähigkeiten gegeben als jemals zuvor. Daher ist der Content um diese Fähigkeiten und deren Benutzung herum gemacht worden, sonst wäre das Heilen trivial. Wenn ein DPS-Charakter durch einen harten Schlag stirbt und seine Defensiv-Fähigkeit nicht benutzt, ist es schlicht nicht die Schuld des Heilers.
Allerdings merken viele auch an, dass es in The War Within deutlich mehr Quellen von Schaden gibt, der sich nicht vermeiden lässt. So haben eine Vielzahl von Bossen neue Fähigkeiten, die an allen Charakteren Schaden verursachen und denen man nicht ausweichen kann. Das in Verbindung mit den deutlich größeren HP-Pools würde einfach dazu führen, dass Heiler schneller ins Schwitzen kommen, da es länger dauert, alle Charaktere hochzuheilen.
Wie empfindet ihr das Heilen in World of Warcraft: The War Within? Macht euch die Rolle noch Spaß? Und wenn nicht: Was müsste sich ändern, damit das Heilen wieder attraktiver wird? Ein Problem könnte aber auch sein, dass zwar alle harten Content wollen, aber kaum jemand sich noch anstrengt.
Der Beitrag WoW-Spieler erkennt den Wandel: „Tanks sind nicht mehr das Problem – Heiler sind es“ erschien zuerst auf Mein-MMO.de.