TimeShift – im Klassik-Test (360)

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Spiel:TimeShiftPublisher:VivendiDeveloper:Saber InteractiveGenre:Ego-ShooterGetestet für:360Erhältlich für:360, PS3USK:18Erschienen in:12 / 2007

TimeShift hat schon vor ­seinem Erscheinen eine Menge durchgemacht. Zuerst verkaufte Atari 2006 das halbfertige Spiel an Vivendi, später bekamen die ­Entwickler ein zusätzliches Jahr, um den damals farbenfrohen Ego-­Shooter technisch aufzumotzen und spielerisch zugänglicher zu machen. Das Jahr ist vorüber und wir fühlen dem Endergebnis auf der Xbox 360 auf den Zahn.

Das Credo der Entwickler gilt auch im Spiel, denn Dreh- und Angelpunkt ist Euer Hightech-­Anzug S.S.A.M., ein ’strategisches System für anpassbare Metaerkennung’ – das klingt wichtig und ist es spielerisch auch. Mithilfe Eures Anzuges manipuliert Euer Held, der innovativerweise Wissenschaftler mit düsterer Vergangenheit ist und an einem Projekt zur Zeitmanipulation arbeitet, die vierte Dimension. Irgendein Schurke namens Krone hat die Alpha-Version des S.S.A.M.-Prototypen geklaut und manipuliert die Vergangenheit. Ihr schlüpft in die Beta-Version und zieht in den Kampf gegen robuste Soldaten, deren Körperpanzerung gelegentlich an den Master Chief erinnert. Darüber hinaus stellen sich Euch riesige Mechs und andere Kampfpanzer in den Weg, die es mit Waffengewalt und den Zeit-Features zu bezwingen gilt: Auf Knopfdruck lasst Ihr die Umgebung wie in F.E.A.R. in Zeitlupe ablaufen und verschafft Euch den notwendigen Vorteil im Gefecht. Zusätzlich könnt Ihr die Zeit einfrieren und zurückspulen. Pausiert Ihr das Treiben, könnt Ihr Gegnern sogar die Waffe abnehmen.

Nicht nur in den Kämpfen, sondern auch in eingestreuten Rätseln beeinflusst Ihr die Zeit, um beispielsweise unter Strom gesetztes Wasser unbeschadet zu passieren oder geschwindigkeitsbasierte Schalterrätsel rechtzeitig lösen zu können. Das funktioniert prima, ist aber selten fordernd. Fahrpassagen gibt’s auch, cooler sind allerdings die Waffen, die beim Zoomen einen feinen Unschärfeeffekt offenbaren. Im Gegensatz zum farbarmen F.E.A.R. erkundet Ihr in TimeShift neben grauen Industrieanlagen auch großräumige, teils verschneite Außenareale. Hier lässt die Grafik-Engine ihre Muskeln spielen, denn jeder Grashalm ist einzeln animiert und wirft einen Schatten. Gelegentlich mutet TimeShift zwar plastikartig-­steril an, wuchtige Explosionen und detaillierte Umgebungen lenken Euch aber schnell ab. Dank toller Waffen, effektlastiger Dauer­action und cooler Zeit-Features ist TimeShift für Freunde unkomplizierter Shooter ein vergnüglicher Zeitvertreib.

Meinung

Michael Herde meint: Die konfuse Story ist mir schnuppe, ich konzentriere mich lieber auf die gelungene Action. So klaue ich einem Gegner im Zeitpause-Modus die Waffe, verpasse ihm mit dem Gewehrkolben ein paar Schläge und jage zwei weiteren Schergen eine Ladung Schrot in den gepanzerten Leib, einen dritten schmücke ich mit einer Haftgranate und lasse dann die Zeit weiterlaufen. Es rumst und das Gegnerquartett ist erledigt – das ist Macht! Zwar fehlen in der deutschen Version platzende Köpfe, Blut gibt’s dennoch. Beim Erkunden der linearen Levels freue ich mich über abwechslungsreiche wie schicke Areale, einzig das teils derbe Tearing bei 1080i und gelegentliche Draw-Ins trüben den fulminanten Gesamteindruck.

Wertung

3 Zeitmodi für Action und Rätsel: Pause, Zeitlupe, Zurückspulen
Mehrspieler-Modus mit fiesen Zeitgra- naten und vielen Einstellmöglichkeiten
deutsche Version ohne Splattereffekte
inkl. Sniper-Armbrust & Explosivpfeilen

Grafisch imposanter Ego-Shooter mit packenden Shootouts, coolen Waffen und cleveren Zeitmanipulationen.

Singleplayer85MultiplayerGrafikSound

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