Gelähmter Nutzer zahlt 91.000 Euro für ein Exoskelett – Nach einem Defekt weigerte sich das Unternehmen, es für 18 Euro zu reparieren

Ein Nutzer investiert viel Geld in ein Exoskelett, um wieder laufen zu können. Doch nach einem Defekt will der Hersteller das Modell nicht reparieren. Erst nach großer Aufmerksamkeit in den Medien, wird sein Gerät am Ende doch repariert.

Der ehemalige Jockey Doug Straight war nach einem Unfall bei einem Pferderennen von der Hüfte abwärts gelähmt und konnte nicht mehr laufen. Aus diesem Grund investierte er rund 100.000 US-Dollar in ein Exoskelett, um wieder laufen zu können.

Doch nach 10 Jahren und über 300.000 Schritten ist das Gerät defekt und der Hersteller verweigert die Reparatur. Dabei geht es angeblich nur um 18 Euro.

Defekte Batterie für 18 Euro in einem Gerät für 90.000 Euro

Um was genau geht es? Nachdem er mehr als 371.000 Schritte zurückgelegt hatte, gab der Anzug jedoch plötzlich den Geist auf. Das englische Magazin Techspot schreibt von einem „Kabel an der Uhr“, der Nutzer selbst aber von einer Batterie in der Uhr und nicht von einem Kabel. Als Kostenpunkt nennt er Betroffene 20 US-Dollar (rund 18 Euro) für den Batteriewechsel.

Was sagt der Betroffene? Der Betroffene erklärte auf Facebook:

Die Gründe, warum es aufgehört hat, sind eine erbärmliche Ausrede für ein schlechtes Unternehmen, das versucht, mehr Geld zu verdienen. Der Grund dafür, dass es nicht mehr funktioniert, ist eine Batterie in der Uhr, die ich trage, um das Gerät zu bedienen.

Ich rief an und dachte, es sei keine große Sache, aber mir wurde gesagt, dass sie nicht mehr an Maschinen arbeiten, die 5 Jahre oder älter sind. Nachdem ich fast 100.000 Dollar für die Maschine und die Ausbildung bezahlt habe, fällt es mir sehr schwer zu glauben, dass eine 20-Dollar-Batterie für die Uhr der Grund dafür ist, dass ich nicht mehr laufen kann.

Wie ging die Sache aus? Straight bekam am Ende des Tages schließlich seine Roboterbeine repariert. Aber erst, nachdem er in den sozialen Medien für Aufruhr gesorgt und das lokale Fernsehen dazu gebracht hatte, über seinen Kampf zu berichten.

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In Europa kommt “Recht auf Reparatur”

Wie sieht es bei uns aus? In der Europäischen Union (EU) kämpft man schon länger um ein „Recht auf Reparatur.“ Das soll dazu beitragen, dass Geräte auch nach Ablauft der Garantie repariert werden können, wodurch es weniger Müll geben soll. Im Juli 2024 ist eine entsprechende EU-Richtlinie in Kraft getreten, die bis 2026 in nationales Recht umgesetzt werden muss (via bundesregierung.de).

Hersteller sollen dazu verpflichtet werden, darauf zu achten, dass die Produkte reparaturfreundlich sind, sodass man die Geräte auch mit einfachen Werkzeugen öffnen kann und auch sonst keine Hindernisse für den Nutzer eingebaut werden, wie fest verlötete Bauteile oder Software-Sperren.

Mehr spannende Entwicklungen: Der Raspberry Pi gehört zu den beliebtesten Computern der Welt. Nun haben Forscher an der Stanford University mit einem solchen System ein Exoskelett entwickelt. In Zukunft soll man das System auch kaufen können: Beliebter Computer könnte das Leben tausender Menschen verbessern – Macht Laufen schneller und leichter

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