So stark schadet ihr einem Entwickler, wenn ihr ein Spiel illegal herunterladet, anstatt es zu kaufen

Der Streit währt seit Jahrzehnten: Wie schlimm sind Raubkopien für die Entwickler wirklich? Wir kennen nun die Antwort und sie überrascht.

Sind Raubkopien jetzt schlimm für den Entwickler? Generell natürlich, ja. Denn jede Raubkopie ist illegal und schadet potenziell den Rechteinhabern. Aber wie schädlich Raubkopien finanziell wirklich sind, darüber streiten seit langer Zeit Entwickler, Publisher oder allgemein gesprochen: das Internet.

Eine neue wissenschaftliche Studie (via. sciencedirect) hat anhand von umfangreicher Datenanalyse vergangener Releases jetzt herausgefunden, wann Raubkopien besonders schlimm sind, welche Rolle der Kopierschutz spielt und ob bestimmte Eigenschaften von Spielen Hacker anlocken. Im Fokus stand hierbei Denuvo als derzeit meistgenutzte Software dieser Art.

Echte Piraten trefft ihr übrigens im Überfluss in Ubisofts Skull and Bones:

Denuvo: Nach Release kommts drauf an

Wie schlimm sind Raubkopien? Es kommt auf den Zeitpunkt an, zu dem ein Kopierschutz versagt:

Wird Denuvo während der ersten zwei Wochen von Hackern geknackt, gehen rund 20 Prozent aller Einnahmen über den gesamten Zyklus des Titels verloren.

Mit jeder Woche nimmt dieser Wert ab, bereits nach 28 Tagen sind die Unterschiede bei den Einnahmen zwischen gecracked und Denuvo intakt minimal.

Wird der Schutz erst nach 12 Wochen durchbrochen, beläuft sich der Unterschied auf quasi null. Es ist also durchschnittlich ab hier vollkommen egal, ob das Spiel noch per Denuvo geschützt wird oder nicht.

Wie lange hält Denuvo durchschnittlich den Hackern stand? 75 Prozent aller Denuvo-Schutzmaßnahmen halten etwa sieben Wochen. 50 Prozent sind nach fünf Monaten geknackt. Ab hier flacht die Kurve ab: Nach etwas mehr als einem Jahr sind für 3⁄4 aller Denuvo-Titel Cracks erschienen.

Was empfiehlt die Studie Publishern und Entwicklern? Es sei empfehlenswert, zu versuchen, den Schutz für zwei bis drei Monate aufrechtzuerhalten. Danach könne er entfernt werden. Die Studios sollten lieber das mit der Wegnahme verbundene positive Marketing ausnutzen.

Warum anfangs so viel an potenziellem Verlust? Auch heutzutage ist es noch so, dass Entwickler und Publisher von einem gerade frisch erschienenen Spiel die meisten Kopien absetzen. Obendrein ist der Preis zu diesem Zeitpunkt auch am höchsten. Auch Verkäufe nach sechs Monaten sind noch relevant, aber verkauft sich ein frisch herausgekommenes Spiel im ersten Monat weit unter Erwartungen, ist es in der Regel ein Flop; und schadet so den Devs oft langfristig.

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Werden manche Spiele besonders schnell oder oft geknackt? Nein, die Eigenschaften eines Spiels, ob es nun ein Shooter, ein RPG oder sonst was ist, spielen keine Rolle. Ferner ist es den Hackern auch gleichgültig, ob bestimmte Publisher hinter dem Titel stehen. Es kann jeden Titel früher oder auch erst später treffen.

Dicke Internetleitungen brauchen nicht nur Raubkopierer für ihre illegalen Aktivitäten, sondern allgemein ist es nett, heutzutage rasch große Datenmengen herunterladen zu können. In Zeiten, wo selbst einzelne Patches Dutzende Gigabyte mächtig ausfallen können, hätten wohl viele gerne solch einen Anschluss: Mit der schnellsten Internetleitung der Welt könnt ihr Baldur’s Gate 3 oder selbst das neue CoD in wenigen Millisekunden herunterladen

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