Age of Mythology: Retold – im Test (Xbox Series X)

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Spiel:Age of Mythology: RetoldPublisher:MicrosoftDeveloper:World’s EdgeGenre:StrategieGetestet für:XSXErhältlich für:XSXUSK:12Erschienen in:10 / 2024

Nach dem famosen Age of Empires II: Definitive Edition und dem nicht minder unterhaltsamen Age of Empires IV schickt Microsoft mit der Neuauflage des 2002-Fantasy-­Ablegers Age of Mythology ein weiteres hochkarätiges Echtzeit-Strategiespiel ins Rennen. Inhaltlich lässt man den Klassiker sowie dessen bereits integrierten ”The Titans”-DLC dabei weitgehend unangetastet. Gut so, denn die drei ­Storykampagnen machen auch heute noch viel Spaß und punkten mit sehr abwechslungsreichem Design – Massenschlachten, packende Verteidigungsmissionen und fordernde Spezialaufträge mit kleinen Heldentrupps inklu­sive. Los geht es mit ”Der Sturz des Dreizacks”. In 32 ­Szenarien müsst Ihr die Pläne von ­Oberschurke ­Gargarensis vereiteln und erlebt im Zuge dessen nicht nur die Eroberung Trojas mit, sondern unterstützt im antiken Ägypten die Armee der Nubier und helft Nordmännern im mythischen Skandinavien, Ragnarök zu verhindern. Mit vier Missionen deutlich kürzer, aber ebenso launig ist ”Die Golde Gabe” – eine damalige Gratis-Kampagne rund um die Zwerge Brokk und Eitri, die Gott Freyr ein goldenes Wildschwein schmieden möchten, es dann aber mit dem trickreichen Loki zu tun bekommen. Dritte Kampagne im Bunde ist ”Das Neue Atlantis”. In weiteren zwölf coolen Missionen mit einer Spieldauer von je knapp einer Stunde führt Ihr darin die Truppen von Arkantors Sohn Kastor an.

Spielmechanisch behält das Entwickler-Quintett die Stärken des Originals bei, betreibt jedoch an praktisch jeder Ecke Feintuning. So könnt Ihr nun beispielsweise göttliche Kräfte wie Meteor­schauer nicht nur einmal pro Match, sondern mehrfach einsetzen. Das impft den Partien mehr Dynamik ein, ist aber trotzdem gut ausbalanciert, da jeder weitere Gotteskraft-Einsatz stets mehr ”Gefallen” erfordert als der vorherige. Für zusätzliche Spannung sorgt die Ergänzung eines fünften Technologie-Zeitalters. Erreicht Ihr das sogenannte ”Wonder Age” durch den Bau eines Wunders, dürft Ihr alle zehn Minuten einen mächtigen Titanen auf Eure Feinde hetzen. Ferner sinken die Kosten und Abklingzeiten von Gotteskräften um 75 Prozent, mythische Einheiten und Titanen werden gestärkt und pro Sekunde erhaltet Ihr eine Einheit ”Gefallen”. Ebenfalls neu ist die Ergänzung des Dorfbewohner-Prioritätensystems. Genau wie in Age IV passt Ihr damit die Ressourcen-Sammel-Aktivitäten Eurer Untertanen automatisch an, was Euch einen Haufen Mikromanagement erspart. Weitere sinnvolle Änderungen umfassen die Anhebung des Einheitenlimits, die Ergänzung vieler Zugänglichkeitsoptio­nen und zahlreiche Balancing-­Anpassungen. So erhalten die Nordmänner etwa ein neues Gebäude und eine ”Godi” genannte Speerwerfer-Einheit, um sich effizienter gegen mythische Flug­einheiten zu wehren.

Meinung & Wertung

Sönke Siemens meint: Beim Zeus! Obwohl Age of Mythology bereits 22 Jahre auf dem Buckel hat, kann es auch heute noch richtig fesseln. Das Missionsdesign ist vielseitig, die Fraktionen spielen sich sehr unterschiedlich, die Neuerungen ergeben Sinn und dank Dorfbewohner-Prioritäten-System und Controller-Steuerung aus Age IV komme ich auch als Pad-Spieler wunderbar zurecht. Dazu gibt es 40 Multiplayer-Karten, einen Map-Editor, Mod-Support, Cross-Play sowie ein astreines Optik-Facelifting. Zumindest während die Action tobt. Die Cutscenes hingegen wirken im Hinblick auf Animationen und Mimik antiquiert und auch die neuen Sprecher ­überzeugen nur teilweise. Nachbessern müssen die Macher bei der KI: Zum einen, weil eigene Trupps nicht immer zuverlässig das gewünschte Ziel erreichen; zum anderen, weil Feinde auf wasserlastigen Skirmish-Maps echte Probleme haben, neue Inseln zu besiedeln. Sonst aber top!

Gut gealterter RTS-Klassiker mit prima Pad-Steuerung, durchdachten Verbesserungen und reichlich Umfang.

Singleplayer84MultiplayerGrafikSound

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