Experte erklärt, warum Twitch auf eine Katastrophe zusteuert, fordert brutale Änderung

Der Streaming-Experte und Geschäftsmann Devin Nash erklärt, warum sich der Streaming-Dienst Twitch auf eine katastrophale Situation zubewegt. Die Plattform werde immer unattraktiver für Werbepartner, seit Twitch keine primäre Gaming-Plattform mehr ist, sondern politischen Aktivisten, auch Extremisten, eine Bühne bietet. Nash fordert, Twitch müsse alle Extremisten und politische Inhalte bannen, nicht nur die von einer Richtung, wie zuletzt Asmongold.

Das ist die Analyse von Devin Nash: Nash sagt (via X), Twitch befinde sich in einer „Albtraum-Situation“ bei der Werbung: Werbetreibende verließen die Plattformen und kämen nicht wieder.

YouTube sei 2017 in einer ähnlichen Situation gewesen, als Werbetreibende erkannt haben, dass ihre Werbespots vor extremistischen Inhalten ausgespielt wurden. YouTube hätte dann zwei Jahre lang daran gearbeitet, sein Werbe-System zu verbessern. Mittlerweile habe YouTube das weltweit ausgeklügelteste System, wie Werbung ausgestrahlt werde. Twitch habe es versäumt, an seinen Systemen zu arbeiten, und bezahle jetzt einen hohen Preis dafür.

Für Nash ist klar: Es gibt nur eine brutale, einfache und effektive Lösung: Twitch müsse alle politischen, kontroversen und extremistischen Inhalte von der Plattform verbannen und sich zurück auf seine Anfänge besinnen und sich wieder auf Gaming konzentrieren.

Asmongold ist ein Streamer, der früher nur Gaming zeigte und heute fast nur noch mit kontroversen Inhalten auffällt, zuletzt wurde er von Twitch gebannt:

Twitch hat zig Millionen US-Dollars verschwendet

Das waren die Fehler von Twitch: Nash erklärt, Twitch habe viele falsche Entscheidungen getroffen und damit Geld verschwendet. Richtig wäre es in seinen Augen gewesen, ein vernünftiges System zu finden, um Werbung gut auszuspielen. Stattdessen habe sich Twitch auf Content konzentriert und hier Millionen an US-Dollars verzockt:

Twitch habe 90 Millionen Dollars in die Overwatch League gesteckt

Habe viel Geld an Riot Games gezahlt, um die Rechte für LoL zu erwerben

Habe Streamern wie Ninja oder Shroud riesige Verträge gegeben

Nash analysiert: Nichts davon habe viel gebrach.

In der Zwischenzeit ist das Anzeigensystem, mit dem Twitch in erster Linie Geld verdienen will, ins Stocken geraten. Wenn man auf Twitch Werbung kaufen möchten, muss man einen hohen Mindestbetrag zahlen (z. B. 100.000 $ und mehr) und mit jemandem vor Ort sprechen. Die Anzeigen sind nur begrenzt oder gar nicht zielgerichtet. Die Anzeigen werden überall auf der Website geschaltet, oft für irrelevante oder kontroverse Streamer. Da überall Werbung geschaltet wird, ist Twitch nur so gut wie sein schlechtester Streamer.

Werbung auf Twitch ist nicht zielgerichtet

Das sieht er als Konsequenz: Nash sagt, große Werbetreibende würden Twitch sagen, dass ihr Werbe-System nicht okay sei.

Dem sei auch so: Das Werbe-System sorge dafür, dass Zuschauern bis zu 8 Werbe-Clips gezeigt würden, wenn sie einem Stream beitreten. Das würde dafür sorgen, dass Zuschauer gehen:

Twitch hat schon immer aus Angst gehandelt. Sie hatten Angst, dass andere Websites ihr Publikum kannibalisieren würden (Mixer), also kauften sie Streamer. Sie dachten, YouTube würde ihnen die Zuschauer wegnehmen, also kauften sie Übertragungsrechte (LCS, OWL). Sie dachten, die Musikindustrie würde sie verklagen, also gaben sie Millionen für den Aufbau von Bibliotheken und Lizenzrechten aus. Währenddessen baute YouTube Systeme auf, um diese Probleme langfristig zu lösen, und war bereit, jahrelang zu scheitern, weil YouTube wusste, dass eine bessere Zukunft möglich war.

Twitch-Experte Devin Nash.

Nash fordert: Twitch muss Politik verbannen, zurück zu Gaming gehen

Diese Lösung fordert Nash: Nash sagt, Twitch war in einer viel besseren Situation, als sie sich auf Gaming konzentrierten. Als „Plattform für alles“ könne Twitch nicht ohne gute Systeme funktionieren. Ohnehin wäre dieser Zug abgefahren, YouTube und TikTok hätten hier einen uneinholbaren Vorsprung.

Twitch müsse auf alle kontroversen Inhalte verzichten und zu Gaming, Musik und Handarbeiten zurückkehren. So könne man die Werbetreibenden und die Zuschauer zurückbringen.

Nur mit extremen Maßnahmen könne man die extremen Probleme der Plattform lösen.

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Konflikt um den Krieg in Gaza eskaliert auf Twitch

Das steckt dahinter: In den USA ist die Diskussion um den Konflikt in Gaza politisch noch aufgeheizter als bei uns in Deutschland. Twitch hat Asmongold dafür gebannt, sich auf menschenfeindliche Art zu dem Konflikt geäußert zu haben. Asmongold wird in der Öffentlichkeit als jemand gesehen, der sich Pro-Israel positioniert hat.

Es gibt in den USA genauso viel Aufregung um Äußerungen von anderen Twitch-Streamern wie Frogan oder HasanAbi, die sich ebenfalls klar positioniert haben. Ihnen wird vorgeworfen, sich menschenfeindlich und antisemitisch geäußert zu haben.

Twitch wird daher auch für seine Bann-Politik kritisiert, Asmongold bestraft zu haben, während andere Streamer für ähnlich krasse Aussagen, die in den Augen vieler US-Amerikaner unpatriotisch waren, nicht bestraft wurden. Frogan erhielt mittlerweile allerdings ebenfalls einen Bann.

Nash glaubt offenbar, dass Werbetreibende kein Interesse daran haben, vor solchen Statements und in so einem Umfeld Werbung zu schalten.

HasanAbi.

Kann man der Analyse vertrauen? Devin Nash gilt seit vielen Jahren als jemand, der kühl und präzise Probleme im Streaming analysiert und benennt. Als ehemaliger CEO einer großen E-Sport-Organisation hat er auch Einblick in die Business-Seite des Gamings. Wenn er so eine Analyse postet, hat das also durchaus Gewicht.

Allgemein hat die Streaming-Plattform gerade eine harte Zeit. Auch ein Konkurrent von Twitch, der CEO der Plattform Rumble, hat Twitch ein baldiges Ende vorausgesagt: Brechen den Streaming-Millionären bald die Einkommen weg? CEO von Rumble sagt das Ende von Twitch voraus

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