Die Meinungen zum neuen Dragon Age: The Veilguard gehen vor Release weit auseinander. Während das Spiel für die einen BioWares Rettung darstellt, wünschen sich andere ihre Spielzeit zurück. Einer derjenigen, die das Spiel kritisieren, ist Skill Up, der offenbar einen wunden Punkt trifft und für Diskussionen in der Community sorgt.
Wer ist der Kritiker?
Skill Up ist einer der bekannteste YouTuber im englischsprachigen Gaming-Bereich. Er ist bekannt für seine meist sehr direkte Kritik und ungeschönte Meinung zu Spielen.
Teilweise macht der YouTuber auch mit Kontroversen auf sich aufmerksam. Er hat etwa Cyberpunk 2077 durchgespielt und dann aus Protest keine Review veröffentlicht.
Jetzt hat er sich dem neuen Dragon Age: The Veilguard gewidmet, das am 31. Oktober für PS5, PC und Xbox erscheint. Vom neuen BioWare-Spiel hält er nicht viel.
Autoplay
Das sagt Skill Up zu Veilguard: In einem 46 Minuten langen Video zerpflückt Skill Up so ziemlich jedes Feature des Spiels. Er eröffnet bereits mit der harten Aussage: „Dragon Age: The Veilguard ist eine kolossale Enttäuschung. […] Ich habe es 50 Stunden lang gespielt und wünsche mir verzweifelt die Zeit zurück.“
Sein größter Kritikpunkt sind dabei die Charaktere – ausgerechnet das, was wir in unserem Test zu The Veilguard auf MeinMMO loben. Skill Up meint, die Begleiter im neuen Dragon Age hätten keine Tiefe.
Ihre Storys seien zu weit entfernt von den Geschehnissen der Haupt-Quest und schlecht implementiert. Vor allem aber fehle es an Konflikt-Potential: Egal, wie fies er sich gibt, sein Charakter kann nicht wirklich böse sein und alle kommen miteinander aus.
Jedes Gespräch sei zahm, jeder Streit werde direkt geschlichtet, als sei die Personalabteilung im Raum. Der YouTuber kritisiert: „So spricht man nicht mit Erwachsenen. So spricht man mit einem Kleinkind, wenn man will, dass es sein Optimus-Prime-Spielzeug mit dem kleinen Bruder teilt.“
Das vollständige Video auf Englisch seht ihr hier:
Kein einziger Aspekt hat mir gefallen
Das ganze Spiel gehe Konflikten so sehr aus dem Weg, dass es „dumm und unreif“ wirke. Wo Dragon Age früher mit düsteren Inhalten wie dem grausamen Aufnahme-Ritual der Grauen Wächter bestechen konnte, sei es heute bunt und freundlich.
Skill Up führt einige weitere Kritikpunkte an und baut seine Kritik an vielen Stellen aus, darunter:
ein eher schwaches und repetitives Kampf-System
„wächserne“ Gesichter der Charaktere, die „nicht wie echte Leute aussehen“
Entscheidungen, die nur scheinbar eine Auswirkung haben, meist aber nur für den Flair gut seien
Das alle sei etwas, das im aktuellen Beispiel Baldur’s Gate 3 besser umgesetzt wäre und das BioWare selbst mit Inquisition vor 10 Jahren schon besser gemacht habe. Skill Up kritisiert die vertane Chance:
Es ist unmöglich, sich einen größeren Heimvorteil vorzustellen als das Dragon-Age-Franchise für BioWare. […] Kein Druck von EA, irgendwelchen Live-Service-Bullshit einzufügen, der sogar an einem Punkt geplant war, aber sie haben das schon vor Jahren sein lassen.
Es gibt keinen Cash-Shop im Spiel, dafür haufenweise Entwicklungs-Zeit und Budget, die Freiheit für BioWare, ein BioWare-Spiel zu machen, das man von BioWare erwartet. Ohne Kompromiss und Entschuldigungen. Zu keinem Moment hat BioWare diese Gelegenheit wahrgenommen.
Zugutehalten kann Skill Up dem neuen Dragon Age, dass die Perfomance makellos sei, selbst auf höchsten Details und ohne Optimierung komme er mit einem guten PC auf hohe Frames. Dazu ist The Veilguard optimiert für das Steam Deck und verzichte auf DRM.
Der Kritiker ist ein großer Fan der Reihe und betont: Das alles sei seine Meinung. Wer sich ein gutes Bild von The Veilguard machen wolle, der solle sich auch positive Reviews ansehen – vielleicht gebe es dort Punkte, die mehr Anklang finden. Er sei nur „ein Nerd mit einem Mikro.“
Extreme Meinungen verunsichern die Fans
Das Video von Skill Up hat innerhalb eines Tages über eine Million Views, 67.000 Likes und 17.700 Kommentare angesammelt. Damit ist es das meistgesehene Review zum Spiel auf YouTube und hat sogar mehr Aufrufe als der brandneue Trailer zu The Veilguard.
Auf Reddit dient der Kritiker nun als Beispiel für einen Gegenpol zu der sonst ausgesprochen guten Presse zum neuen Dragon Age. Die Punkte, die Skill Up anspricht, treffen offenbar genau die Befürchtungen einiger Fans:
Der Punkt, dass das Spiel völlig unwillens ist, irgendwelche düsteren Themen zu konfrontieren oder einen Team-Konflikt mit den Begleitern zu erlauben, macht mir am meisten Sorgen. Ich wusste, dass es nicht so düster sein würde wie Origins oder 2, und das habe ich akzeptiert, aber … es ist immer noch Dragon Age.
Die enorme Reichweite des Videos sorgt dafür, dass sich die Community nicht ganz sicher ist, ob sie mit The Veilguard nun Spaß haben werden oder nicht. Die Meinungen gehen zu weit auseinander, meint ein anderer Nutzer auf Reddit:
An alle, die jetzt unsicher geworden sind durch die Menge an Reviews, die von „Das einzige, was besser ist, ist Sauerstoff“ bis zu „Schlimmer, als wenn mir eine Straßenwalze über die Eier rollt“ reichen: nehmt etwas Abstand und macht euch klar, dass Meinungen stets Meinungen sind.
Die Einschätzungen zu Dragon Age: The Veilguard gehen im Moment enorm auseinander, wobei sich die Fach-Presse recht einig ist und dem Spiel gute Noten attestiert. Genau das wird allerdings noch zu einem Konflikt führen: Die Presse und Metacritic loben Dragon Age: The Veilguard und das wird für riesigen Streit mit den Spielern sorgen
Der Beitrag Dragon Age: „Klingt, als sei die Personalabteilung im Raum“ – The Veilguard kommt super an, aber ein Kritiker zieht ein vernichtendes Fazit erschien zuerst auf Mein-MMO.de.