Vor wenigen Monaten berichteten wir euch schon, dass Nintendo sehr viel Geld in den Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E) gesteckt hat. Das bedeutet, dass das japanische Unternehmen besonders hohe Kosten in den Bereichen hat, seine neuen Technologien ausgiebig zu untersuchen und zu optimieren. Im kürzlich veröffentlichten Finanzbericht sprechen Miyamoto, Takahashi, Shiota und Furukawa ebenfalls über diesen hohen Kostenpunkt im Unternehmen und sind sich einig, dass diese Investitionen „den Kunden zufriedenstellen werden.“ Miyamoto betont, dass das, „was wir [Nintendo] schaffen, wichtiger ist als der Betrag, den wir für die Entwicklung ausgeben.“
Darüber hinaus ergänzt der Senior Executive Officer Ko Shiota, dass sich die Kosten für Forschung und Entwicklung im Laufe der Zeit reduzieren sollten. Genauer spricht er von einer Fusion von Handheld- und Heimkonsole bei der Nintendo Switch und das Unternehmen plant, „in Zukunft eine ähnliche Basis für Entwicklungsumgebungen“ beizubehalten. Weiter möchte man „die bereits gesammelten Erfahrungen nutzen“, die „im Laufe der Zeit zu einer Reduzierung der Forschungs- und Entwicklungskosten führen sollte.“ Das bedeutet also, dass die Kosten der F&E der vergangenen Jahre zwar relativ hoch waren, diese aber eher als Investition für gute Spielerfahrungen gesehen werden. Es wird darüber hinaus erwartet, dass diese Kosten durch die Erfahrungen mit der Nintendo Switch optimiert werden können. Im Finanzbericht heißt es konkret:
Zitat
Miyamoto: Unsere Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind von Jahr zu Jahr gestiegen. Da unser Entwicklungsumfang gewachsen ist, ist ein entsprechender Anstieg der Kosten in gewisser Hinsicht unvermeidlich. Wir sind jedoch der Meinung, dass das, was wir schaffen, wichtiger ist als der Betrag, den wir für die Entwicklung ausgeben. Wir verfeinern unsere Produkte so lange, bis wir sicher sind, dass wir etwas geschaffen haben, mit dem unsere Verbraucher zufrieden sind. In diesem Sinne ist es wichtig, Ideen zu finden, die es wert sind, weiterentwickelt zu werden, und das hat sich seit der Ära des Nintendo Entertainment Systems nicht geändert. Da jeder Mensch andere Interessen hat, können wir keine pauschalen Aussagen darüber treffen, welche Ideen es wert sind, weiterverfolgt zu werden. Wir sind uns jedoch sicher, dass es etwas sein sollte, das es in der Vergangenheit noch nicht gegeben hat. Je mehr man an etwas feilt, das es noch nie gegeben hat, desto mehr Wert hat es. Wir glauben, dass es wichtig ist, Entwicklerinnen und Entwickler zu fördern, die sich dieses einzigartige Konzept zu Herzen nehmen, gegebenenfalls Mittel für die Entwicklung bereitzustellen und Spiele erst dann zu veröffentlichen, wenn wir von dem Produkt überzeugt sind – und diesen Prozess immer wieder zu wiederholen.
Andererseits ist es in der Unterhaltungsbranche möglich, ansprechende Produkte auf der Grundlage faszinierender Ideen zu entwickeln, ohne dass dafür erhebliche Kosten anfallen. Kinderspielzeug ist ein Paradebeispiel dafür. Wir sind der Meinung, dass nicht alle Produkte hohe Kosten erfordern. Selbst bei Videospielen ist es mit der heutigen Technologie möglich, mit einer kleinen Anzahl von Entwicklerinnen und Entwicklern in kurzer Zeit unterhaltsame Spiele zu entwickeln. Wir glauben, dass es wichtig ist, diese Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren.
Takahashi: Ich bin der Meinung, dass einzigartige Titel, die zwar klein sind, an denen es sich aber zu feilen lohnt, durch die Weiterentwicklung der Ideen einer kleinen Anzahl von Entwicklerinnen und Entwicklerngeschaffen werden können, anstatt große Summen für jedes Spiel auszugeben. Während die Forschungs- und Entwicklungskosten insgesamt steigen, gibt es bestimmte Produkte, bei denen die Ausgaben je nach unserem Ansatz relativ stabil bleiben.
Außerdem haben sich die Entwicklungssoftware und -umgebungen für Nintendo Switch im Vergleich zu denen früherer Hardware deutlich weiterentwickelt, was verschiedene Methoden zur Abmilderung von Kostensteigerungen bietet. Wir haben eine Umgebung geschaffen, die diese Fortschritte nutzt, in der Nintendos einzigartige Produzenten Spiele entwickeln können.
Shitoa: Aus der Hardware- und Systemperspektive ist es unserer Meinung nach wichtig, eine Umgebung zu schaffen, die es Spieleentwicklern ermöglicht, effizient zu arbeiten. Wie in der heutigen Präsentation erläutert, konnten wir durch die Verschmelzung von Heimkonsolen und Handheld-Systemen zwei zuvor getrennte Software-Entwicklungsumgebungen integrieren. Da wir mit der Nintendo Switch bereits vertraut sind, können wir in Zukunft eine ähnliche Basis für Entwicklungsumgebungen beibehalten und so die bereits gesammelten Erfahrungen nutzen, was im Laufe der Zeit zu einer Reduzierung der Forschungs- und Entwicklungskosten führen sollte.
Ich glaube, dass das Wichtigste für Nintendo ist, wie wir neue Ideen entwickeln. Größere Budgets sind nicht unbedingt gleichbedeutend mit besseren Ideen. Deshalb hoffen wir, dass wir uns weiterhin auf einen Prozess konzentrieren können, bei dem Teams aus Hardware- und Software-Entwicklern Ideen austauschen, um interessante Dinge zu schaffen.
Furukawa: Um Nintendo-Produkte zu entwickeln, die Hardware und Software integrieren, müssen wir in die Entwicklungsumgebung investieren. Investitionen in die Entwicklungsumgebung, wie z.B. die Ausgaben für das Corporate Headquarters Development Center, Gebäude Nr. 2 (vorläufiger Name), die in der heutigen Präsentation beschrieben wurden, sind eine Schlüsselinitiative bei der Nutzung unseres Kassenbestandes.
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Was haltet ihr von Nintendos Herangehensweise? Findet ihr, die Gelder sind im Bereich der F&E gut aufgehoben?
