Astro Bot – im Test (PS5)

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Spiel:Astro BotPublisher:SonyDeveloper:Team AsobiGenre:Jump’n’RunGetestet für:PS5Erhältlich für:PS5USK:6Erschienen in:10 / 2024

Kurios mutet es ja schon an, wie nahe sich die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen derzeit im Hause Sony sind. Denn auf gewisse Art haben Astro Bot und Concord trotz ganz unterschiedlicher Ausrichtung unübersehbare Gemeinsamkeiten: Sie wurden beide Ende Mai in einer ”State of Play”-Episode erstmals ausführlicher der Öffentlichkeit präsentiert und erschienen nun auch fast zeitgleich. Andererseits könnte Ihr Schicksal kaum konträrer sein: Denn während das online- und trendfokussierte Service Game in erschreckend kurzer Zeit zum kapitalsten Debakel der Videospielgeschichte seit dem berühmt-berüchtigten E.T. wurde, erweist sich der fast schon altmodische, weil bunte, familienfreundliche und sympathische 3D-Hüpfer als erhoffter Volltreffer.

Tatsächlich ist Astro Bot der erste vollwertige Auftritt des knuffigen Metallkerls, der ohne zusätzliches Zubehör genossen werden kann. Sein Debüt gab er einst in der Vorführsoftware für ­PlayStation-Kameras und die erste VR-Brille. An Letztere gekettet ist wohl auf ewige Zeiten auch seine Rescue Mission, nachdem Sony hartnäckig darauf beharrt, dieser keine VR2- oder ”flache” Portierung zu vergönnen. Bleibt schließlich noch Astro’s Playroom, das auf jeder PS5 ­kostenlos verfügbar ist und eher eine kleine, aber feine Demo ist, aber unverkennbar die Basis liefert für das nun entstandene ­Meisterwerk.
Denn vieles, was einem schon dort begegnete, taucht in mehr oder weniger verbesserter Form auch in Astro Bot auf, das aber in allen Belangen noch gewaltig mehr zu bieten hat. So mag die audiovisuelle Inszenierung auf den ersten Blick in den fünf ­Jahren seit Playroom nur begrenzte Fortschritte gemacht haben, doch das täuscht: Schnell entdeckt Ihr, dass die neuen Szenarien in Sachen Detailverliebtheit kräftig aufgebohrt wurden, von der schieren Vielfalt ganz zu schweigen.

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Nahezu jedes Level hat eine eigene visuelle Identität, wartet mit spezifischem Charme auf und lässt nebenher die Performance-Muskeln spielen: Eine knackscharfe Auflösung und vor allem stabile 60 Bilder pro Sekunde sind selbstverständlich, physikalische Gimmicks wie alle möglichen Flüssigkeiten oder Schneemassen, durch die Ihr in winterlichen Umgebungen stapft, werden ganz nebenbei realistisch simuliert. Auch in Sachen Sounddesign, Kameraführung und Steuerung fühlt sich das neue Astro Bot einfach noch ein gutes Stück polierter an als der vorherige Einsatz.

Spielerisch beschreitet das Abenteuer nicht unbedingt neue Innovationspfade, bringt seine implementierten Ideen aber mit einer Souveränität und so abwechslungsreich rüber, wie es seinesgleichen sucht. Natürlich ist das Grundkonzept – laufen, hüpfen, Gegner vermöbeln – altbewährt, aber dermaßen variantenreich und gewitzt implementiert, dass es einfach eine einzige Freude ist. Ein Schwung Spezialfähigkeiten, die Astro hier und da für eine Zeit nutzen kann – wie etwa sich zu schrumpfen, die Zeit anzuhalten oder Plattformen zu generieren – funktionieren allesamt prima und sorgen in den jeweiligen Abschnitten für eine eigene Note. In den fast 80 Spielszenarien von mehrheitlich großen Levels bis hin zu kurzen, aber knackigen Herausforderungen kommt es so zu erstaunlich wenigen Wieder­holungen.

Als Sahnehäubchen hat Team Asobi jenseits der Referenzen in einigen Levels noch eine besondere Extraportion Nostalgie reingepackt. Von den 300 Bots, die Ihr im Laufe des Einsatzes rettet, tragen nämlich mehr als die Hälfte Outfits, die den Stars von mehr oder weniger prominenten Spielen der PlayStation-Historie nachempfunden sind. Und für die meisten davon könnt Ihr aus einer freispielbaren Gacha-Maschine mit gesammelten Münzen noch kleine zusätzliche Gimmicks ziehen. Die Verlockung, das alles zu entdecken und bewundern zu können, ist wirklich immens.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Nach dem Durchspielen habe ich nur einen Wunsch: mehr davon! Astros Abenteuer ist ohne Frage das beste 3D-Hüpfspiel seit vielen Jahren oder womöglich überhaupt auf PlayStation-Hardware und darf berechtigt als legitimer Mario-Rivale bezeichnet werden. Was Team Asobi hier an Ideen und Abwechslung reingesteckt hat, ist sensationell. Dazu kommt eine makellose Inszenierung, bei der man in jedem Level mit liebevollen Details beglückt wird; auch die Technik macht praktisch nie Mucken. Dass sich der sympathische Star nahezu perfekt steuert, ist da schon eine Selbstverständlichkeit. Den entspannten Schwierigkeitsgrad sehe ich als positive Entscheidung an und dass der Umfang nicht unbedingt episch ist, wird durch die Verlockung, alle Bots finden zu wollen, mehr als wettgemacht. Kurzum: Auch Astro Bot gehört auf jede PS5.

Thomas Nickel meint: Für mich ist Astro Bot das beste Sony-Spiel der letzten Jahre. Jahrzehnte? Der kleine Roboter bringt mich permanent zum Lachen, Grinsen und Staunen. Auf einem spielerisch herrlich soliden Plattformer-Fundament zündet ”Astro Bot” ein Ideenfeuerwerk sondergleichen. Gerade hier spielt Team Asobi die ganze Erfahrung souverän aus: Leveldesign, Spielgefühl und Steuerung gehen Hand in Hand. Was ich besonders mag: Astro Bot nutzt all das Leistungspotenzial der PS5 konsequent. Aber nicht für irgendwelche Pseudo-Hollywood-Mätzchen – hier steht die Technik komplett im Dienste des Spielspaßes! Gerade all die Spielereien mit Objekt-Physik fühlen sich unheimlich gut an und der fantastische Soundtrack setzt dem Ganzen die Krone auf.

Wertung

 etwa 80 Levels von groß bis klein
300 Bots aufspürbar, mehr als die Hälfte mit ”Promi”-Outfits
launige freispielbare Extras
DualSense-Features klug eingebunden 

So charmanter wie motivierender Vorzeigehüpfer, der mit einem Feuerwerk an Einfallsreichtum, Abwechslung und viel Feinschliff begeistert.

Singleplayer93MultiplayerGrafikSound

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